EV Lindau Islanders empfangen Sonthofen zum DerbyErstes Duell seit einigen Jahren

Es ist der erste Vergleich zwischen den Kontrahenten um Ligapunkte am Bodensee seit einigen Jahren. Zwar gab es in Testspielen immer wieder Vergleiche – aber so brisant, wie das Spiel am Sonntag war seit gemeinsamen Bayernliga- Zeiten in Lindau keines. Denn das Spiel hat durch die gute Serie der Bulls noch einmal an Bedeutung gewonnen. Am Mittwoch schlugen die Allgäuer im Nachholspiel den EV Weiden mit 6:5 nach Penaltyschießen und schoben sich damit an Waldkraiburg vorbei auf Platz 10. Eine Entwicklung die schon eine Weile andauert, denn Sonthofen gewann nun fünf der letzten sieben Spiele, davon drei in Folge, und verkürzte damit den Rückstand auf die Islanders auf drei Punkte.
Nun treffen die Rivalen im zweiten Derby der Saison in der Eissportarena Lindau aufeinander, insgesamt gibt es aufgrund der regionalen Zuordnung beider Teams sogar vier Vergleiche in der Vorrunde. Die beiden anderen steigen Anfang Januar im Endspurt der Hauptrunde.
Bei den Bulls hat sich einiges geändert seit dem ersten Oberliga- Spiel gegeneinander, das die Islanders in Sonthofen mit 4:3 gewannen. So ersetzte der sportliche Leiter Heiko Vogler nach dem zwischenzeitlichen Sturz auf den letzten Tabellenplatz Gerhard Wittmann als Trainer. Dazu lösten die Allgäuer auch ihr Torwartproblem. Martin Morczinietz wurde ebenfalls entlassen und vom ESV Kaufbeuren per Förderlizenz Marc-Michael Henne (23) eingesetzt, mit dem vier Siege gelandet werden konnten. Die Verpflichtung wurde auch deshalb nötig, weil Frauen- Nationaltorhüterin Jenny Harss wegen einer Gehirnerschütterung zuletzt lange ausfiel.
Insgesamt brachten einige Verletzungen Unruhe in die Mannschaft, vor allem der Ausfall von Kontingentstürmer Charly Taft tat weh. Mit „Ersatzausländer“ Michael Neal (7 Tore in 13 Spielen) scheint man einen guten Griff gemacht zu haben, wie auch die Einbürgerung von Chris Stanley weiterhalf. Der ehemalige DEL2- Stürmer, der seine Karriere im Sommer eigentlich beenden wollte, um Trainer zu werden, ist nun beides: Einmal Topscorer des ERC mit jeweils elf Toren und zwölf Vorlagen, und als spielender Co-Trainer.
Für die Islanders wird es wichtig sein, nach den letzten beiden Spielen wieder zur Stabilität der letzten Wochen zurück zu finden. Gegen Regensburg liefen sie der Musik von Anfang an hinterher, starteten zuvor aber gegen Waldkraiburg gut, ließen sich aber von einem unglücklichen Gegentreffer aus dem Rhythmus bringen. „Das ist etwas, wo wir noch Verbesserungsbedarf haben“, sagt Dustin Whitecotton. Zu oft verliere man nach Gegentoren kurzzeitig den Kopf und das Selbstvertrauen. „Wenn wir es hier schaffen, in Ruhe weiterzuspielen, kommen unsere Qualitäten wieder schnell zum Vorschein“. Denn die Arbeitseinstellung der Lindauer ist weiterhin sehr gut – und das alles muss gerade gegen die Allgäuer passen, denn die schafften gegen Weiden gleich zwei Doppelschläge einmal innerhalb von 79 und dann in 41 Sekunden.