Erfolgreiche AufholjagdERV Schweinfurt

Die ohne den gesperrten Beppi Eckmair soweit wieder vollzähligen Schweinfurter machten keineswegs den Eindruck, niedergeschlagen oder mit Selbstzweifeln in die Partie zu gehen, sondern zogen ein munteres Spiel auf. Der Coach hatte wieder umgestellt und Marvin Moch, Nemo und Alex Funk in eine Reihe gestellt, Vitali Stähle mit Dimitry Litesov und Lukas Rindos in die zweite. In der dritten kam neben Jens Feuerfeil und Igor Filobok zunächst Oliver Kämmerer zum Einsatz, später dann Simon Knaup - beides Leute, denen der Sturm ja nicht fremd ist. Und da passte vieles: Der Einsatz, gefällige Kombinationen und vor allem auch Schüsse aufs Tor. Das machte Hoffnung und Stimmung im Icedome, vor allem, weil Funk gleich nach Beginn schon eines vorgelegt hatte. Aber es schien wie so oft zu kommen - der Gegner machte aus seinen Gelegenheiten einfach mehr. So beim 1:2, als die erneute Schweinfurter Führung eigentlich in der Luft lag, Fire dann einen einzigen Break klasse ausspielte.
Im zweiten Abschnitt wurde das Spiel umkämpfter und etwas härter. Die Dogs rieben sich in der Offensive auf, aber vor dem gegnerischen Kasten, in dem mit Agricola auch ein Könner stand, fehlte meist der letzte Kick. Unter anderem vereitelte der Gästekeeper eine Großchance von Stähle. Der umtriebige und laufstarke Rindos hatte zwar den Ausgleich geschafft, aber dann jubelte wieder nur Deggendorf. Zum 2:4 typischerweise wieder nach einem gelungenen Konter.
Der große Schwung der ersten 20 Minuten schien dahin, doch nach der zweiten Pause kehrten die Dogs anscheinend unbeeindruckt aufs Eis zurück. Nun war wieder ein offeneres Spiel zu sehen, in dem der Puck gut lief. Die Moral stimmte: Filoboks Anschlusstreffer zeigte, dass noch alles drin war. Man versuchte, mit Soli in die generische Zone vorzustoßen, und das klappte erstaunlich gut , nur der Abschluss nicht. Wieder lief den Dogs die Zeit davon, alles schien auf ein "wie gehabt" hinauszulaufen, da hämmerte Edgars Apelis im letzten Powerplay tatsächlich die Scheibe von der blauen Linie noch in die Maschen. Verlängerung und damit zumindest ein Punkt war damit erreicht.
Auch in der Overtime hätte das Spiel entschieden werden können, denn keines von beiden Teams versuchte, sich in die Sicherheit zurückzuziehen. So liefen die fünf Minuten flott herunter, das Penaltyschießen musste entscheiden. Hier gaben sich die Schweinfurter Schützen keine Blöße. Nemirovsky und Stähle verwandelten kühl und sicher, Benjamin Dirksen war nur beim Versuch von Schembri geschlagen. Und dieses Mal konnten die Schweinfurter Spieler ihren verdienten Hervorruf ganz sicher richtig genießen.
Tore: 1:0 (2.) Funk (Knaup S., Moch), 1:1 (13.) Schweiger (Stiebinger, Möhle), 1:2 (18.) Sochatsky (Neuert, Schembri), 2:2 (21.) Rindos (Stähle, Litesov), 2:3 (26.) Neuert (Möhle), 2:4 (36.) Sochatsky (Geiger, Vogl/5-4), 3:4 (43.) Filobok (Feuerfeil, Moch), 4:4 (60.) Apelis (Stähle, Nemirovsky/5-4), 5:4 (65.) Stähle (entscheidender Penalty). Strafen: Schweinfurt 10, Deggendorf 18. Zuschauer: 387.