Emotionale Play-off-SchlachtEHC Bayreuth

Es war eigentlich alles angerichtet für ein großes Eishockeyspiel. Ein gut besuchter Tigerkäfig mit einer Dank des frühen Bullys stattlichen Anzahl an Gästefans und einem hoch motivierten Tigerrudel, wogegen die Gäste aber den etwas besseren Start hatten. In seiner Mitteilung kritisierte der EHC Bayreuth den Unparteiischen hart: „Bevor beide Teams richtig warm wurden, übernahm schon der heillos überforderte Schiedsrichter Hatz die ihm so nicht zustehende Hauptrolle. Mit teilweise Strafen nach dem Zufallsprinzip oder der außer Kraft gesetzten Verursacherregel brachte er die Wölfe immer wieder in Überzahl, die diese mit klasse Passspiel zu hochkarätigen Chancen nutzten.“ So verwerteten Wittfoth, S.Billich (5 gegen 3) und Kunz drei zu einer beruhigenden 3:0-Führung. Da zeigte sich erneut das Potenzial des nicht zufälligen Hauptrundensiegers aus dem Breisgau. Das Stadionrund brodelte, wie es bei den als eher etwas zurückhaltend bekannten Bayreuther Eishockeyfanmassen so nur selten der Fall ist, und das kam auch nicht von ungefähr. Pech hatte Kolozvary kurz vor der ersten Pause mit einem Lattenschuss im fünfminütigen Powerplay nach Spieldauerstrafe gegen Herm, doch nutzte das sein Team noch für ein Signal für den weiteren Spielverlauf.
Weiter erklärten die Tigers: „Weitere ‚Witzstrafen‘ zerstückelten das zwar, und die folgenden Unterzahlspiele überstand man nun schadlos, doch kämpfte man sich nun vehement zurück in die Partie.“ Spielerisch klappte zwar immer noch nicht alles, doch kämpften die Wagnerstädter nun vielleicht noch verbissener und Reiter, sowie Warda verkürzten jeweils per Nachschuss auf 2:3. Dieser unermüdliche Einsatz und das kompromisslose Wollen brachte die Gelb-Schwarzen wieder ins Spiel und das vorher relativ souveräne Freiburger Team kam gehörig ins Wanken. Weitere umstrittene Strafen nahmen den Oberfranken dann zwar wieder etwas den Elan, doch war man nun wieder „mitten bei der Musik“.
Auch von einer Matchstrafe zu Beginn des Schlussdrittels für den aus Bayreuther Sicht berechtigt reklamierenden Tigers-Coach Waßmiller ließ man sich nicht beirren und drängte, kaum wieder komplett, weiter. Lohn dafür war der völlig verdiente Ausgleich durch den nachsetzenden Thielsch zum 3:3 und stehende Ovationen der Tigerfans im Oval. Davon noch weiter euphorisiert, überdrehte man die „Emotionsschraube“ vielleicht etwas und drängte zu sehr und zu schnell auf die Entscheidung. Die cleveren Gäste hielten aber Stand und lauerten auf Breakmöglichkeiten die Billich und Linsenmaier mit ihren klasse ausgespielten Kontern zum entscheidenden 5:3 eiskalt ausnutzten. Der nun für den auf die Tribüne verbannten Waßmiller coachende Habnitt versuchte über zwei Minuten ohne Torwart nochmals alles, doch statt dessen erhöhte Wittfoth per Empty-Net-Goal noch zum 6:3-Endstand, bevor auch noch der Freiburger Meyer eine völlig unnötige Spieldauerstrafe kassierte. Ein weiterer korrekter für Freiburger Treffer, wie die Tigers erklärten, wurde bei 59:59 nicht gegegen.
Tore: 0:1 (11.) Wittfoth (C.Bilich, Vavrusa/5-4), 0:2 (15.) S.Billich (Wiecki, C.Billich/5-3), 0:3 (16.) Kunz (N.Linsenmaier, Haluza/5-4), 1:3 (32.) Reiter (Juhasz, Pietsch), 2:3 (36.) Warda (Juhasz, Wolsch), 3:3 (51.) Thielsch (Juhasz, Warda), 3:4 (56.) C.Billich (S.Billich, Wittfoth), 3:5 (57.) N.Linsenmaier (Kunz, Haluza), 3:6 (59.) Wittfoth (S.Billich, C.Billich). Strafen: Bayreuth 57, Freiburg 62. Zuschauer: 2397.