Einstimmung für BayreuthSelber Wölfe
Einstimmung für BayreuthEs war das erwartet enge Spiel gegen den letztjährigen Hauptrundenmeister und Topfavoriten aus Peiting mit einem Happy End für die Wölfe, die sich mit ihren Fans damit richtig für das Derby am Sonntag in Bayreuth einstimmten. Die wichtigste Erkenntnis für die Hausherren im ersten Drittel war, dass das Unterzahlspiel klappt. Schiedsrichter Noeller, der vor einer Woche gegen Weiden noch eine sehr ordentliche Leistung abgeliefert hat, schien den Hausherren am Freitag nicht sehr wohlgesonnen. Ronny Schneider war in der fünften Minute der erste Selber, der die Strafbank drücken musste. Als knapp 60 Sekunden später auch Mudryk mit einer umstrittenen Strafe belegt wurde, zog sich der Unparteiische erstmals richtig den Zorn der Zuschauer zu. Doch selbst in doppelter Überzahl fanden die Peitinger kein Mittel. „Unterzahl, scheißegal“, skandierten die Zuschauer.
Die wurden nur wenige Minuten später richtig sauer, als auch Tim Schneider – ohne ersichtlichen Grund, wie die Selber erklärten – für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Doch die gellenden Pfiffe schlugen schnell in Torjubel um. Gäste-Keeper Hechenrieder schien sich bei diesem erneuten Überzahlspiel seiner Farben zu sicher fühlen und wollte Mudryk hinter dem Tor etwas vernatzen, was aber in die Hose ging. Der VER-Stürmer setzte entschlossen nach und belohnte sich selbst mit dem 1:0-Führungstreffer. Die Wölfe standen auch in der Folge defensiv sicher, spielten nach dem Ausrutscher von Freiburg taktisch wieder sehr diszipliniert und überstanden auch eine weitere Strafzeit für Mudryk ohne Schaden.
Eine völlig ungewohnte Situation ergab sich für die Hausherren Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Drittels. Und sie zeigten den Peitingern, wie in Überzahl ein Tor erzielt wird. Zunächst traf Schadewaldt nur den Pfosten, Sekunden später stand Geisberger goldrichtig und traf zum 2:0. Jetzt wurde es richtig laut in der wohl auch wegen des Fußball-Länderspiels etwas spärlich besetzten Netzsch-Arena. Die gute Stimmung der VER-Fans konnte auch der Peitinger Anschlusstreffer zunächst nicht trüben, zumal der VER weitere gute Möglichkeiten besaß. Richtig Pech hatte Geisberger mit einem Pfostentreffer. Umso überraschender der Ausgleich für die Gäste. Stauder kam direkt von der Strafbank, wurde herrlich bedient und wurschtelte den Puck irgendwie an VER-Keeper Suvelo vorbei ins Netz.
Der Schlussabschnitt war an Spannung nicht zu überbieten. Zunächst ging Peiting in Überzahl in Führung, dann drehte Selb durch zwei Powerplay-Tore die Partie wieder. Die Fans waren aus dem Häuschen und sprichwörtlich der siebte Mann. Den hatten die Gäste jedoch auch. Hauptschiedsrichter Noeller verteilte in der dramatischen Schlussphase wieder Strafzeiten gegen die Wölfe, die sich aber mit aller Kraft gegen den Ausgleich wehrten und 15 Sekunden vor Schluss durch Mudryk alles klar machten.
Am Sonntag (18 Uhr) gastiert der VER Selb zum Oberfrankenderby beim EHC Bayreuth. Die Tigers erwarten zu diesem Spiel ein nahezu ausverkauftes Haus. Einlass ist um 16.30 Uhr. EHC-Vorstandsmitglied Sven Judas bittet alle Zuschauer, rechtzeitig ins Stadion zu kommen. Kostenfreie Parkplätze für die Selber Anhänger – rund 1000 werden erwartet – stehen am Volksfestplatz zur Verfügung. Judas teilt weiter mit, dass Pyrotechnik natürlich nicht erlaubt ist. Rucksäcke und Handtaschen werden am Eingang streng kontrolliert.