Ein Orkan fegt über die TigersSelber Wölfe

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Ein erneut deutlicher Derbysieg gegen den EHC Bayreuth, dazu noch die Freiburger Niederlage gegen Bad Tölz: Der VER Selb hatte gestern Abend allen Grund zum Feiern. Bei nun zehn Punkten Vorsprung dürfte den Wölfen fünf Spieltage vor Ende der Hauptrunde der Titel in der Oberliga Süd nicht mehr zu nehmen sein. Vielleicht klappt es ja schon am Sonntag in Erding.

Die Tigers aus Bayreuth waren in der ersten Viertelstunde allerdings bissiger. Sie störten früh, zwangen die Hausherren zu Fehlern und zeigten mehr Zug zum Tor. Eine Strafzeit für Mudryk überstanden die Wölfe in der vierten Minute noch schadlos, doch kaum war der Selber Stürmer zurück auf dem Eis, schlug es ein hinter VER-Keeper Suvelo. Wolsch zog von der blauen Linie ab und sorgte für Ekstase unter den gut 600 mitgereisten Bayreuther Fans. Und die Gäste blieben zunächst am Drücker. Kolozvary hatte nach zehn Minuten das 0:2 auf dem Schläger, verzog aber knapp. Ein Schrecksekunde gab es für die Tigers, als Altmann nach einem Check von Tim Schneider regungslos auf dem Eis liegen blieb. Der EHC-Stürmer konnte wenig später aber wieder weiterspielen.

In der Folge ging es etwas härter zur Sache. Die Wölfe machten weiter zu viele Fehler in der neutralen Zone, die Gäste schlugen aber kein weiteres zählbares Kapital daraus. Fast wie aus dem Nichts fiel nach 14 Minuten dann der Ausgleich. Der Schuss von Piwowarczyk schien relativ ungefährlich, doch der Bayreuther Schlussmann Bädermann verschätzte sich total. Statt in der Fanghand landete der Puck im Netz. Dieser Treffer schien Spuren zu hinterlassen bei den Tigers. Die Wölfe waren im Spiel und kamen noch vor der ersten Pause zu guten Möglichkeiten durch Schiener und Fiedler.

Im zweiten Drittel fegte dann ein Orkan über Bayreuth. Zunächst hatten die Wölfe bei einem Überzahlspiel das Glück auf ihrer Seite, als Suvelo gegen den durchgebrochenen Pietsch rettete, dann aber schossen die Hausherren ein regelrechtes Feuerwerk ab. Geisberger traf in der 27. Minute genau zwischen Torwart Bädermann und dem Pfosten hindurch zum 2:1. Nach einer halben Stunde leisteten sich die Gäste ihren zweiten Wechselfehler, was Selb erneut in Überzahl brachte. Genau zwei Minuten ließen sich die Wölfe Zeit, dann schloss Geisberger zum 3:1 ab. Von nun an ging es fast im Sekundentakt mit dem Toreschießen weiter. Erst Moosberger nach gutem Zusammenspiel mit Fiedler, dann Piwowarczyk: Es brach ein Unheil herein über die Bayreuther. Die mussten dann auch noch mit ansehen, wie sich Göldner mit VER-Verteidiger Martell anlegte. Das hätte der EHC-Stürmer nicht tun sollen. Er musste nach diesem Faustkampf blutüberströmt in die Kabine und ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Wölfe machten nach dieser Unterbrechung dort weiter, wo sie vorher aufgehört hatten - mit stürmischen Angriffen. Piwowarczyk und Moosberger hatten nach 37 Minuten den sechsten Treffer auf dem Schläger. Der gelang dann Moosberger Sekunden vor der zweiten Drittelpause. Bezeichnend, dass die Hausherren bei diesem Tor zum 6:1 sogar in Unterzahl agierten. Die Fans kamen aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. "Oberligameister VER", hallte es aus über 3500 Selber Kehlen.

Im Schlussabschnitt waren keine zwei Minuten gespielt, da machte Moosberger mit dem 7:1 seinen Hattrick perfekt. In der Folge ließen die Wölfe auch ihre Gäste wieder etwas mitspielen, was Kasten zur Ergebniskorrektur nutzte. Mehr ließen die Hausherren aber nicht mehr zu. Sie spulten die restliche Spielzeit souverän herunter. Anstrengender war es für die VER-Fans. Sie feierten ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen. Und träumen nun von der Meisterschaft. Andreas Pöhner

Ehe es auf dem Eis in der Selber Netzsch-Arena und auf den Rängen heiß herging, gab es gestern Abend auch Versöhnliches zwischen Anhängern der Wölfe und der Tigers. Das Selber Fanprojekt hat vor dem ersten Bully eine Spende in Höhe von 1300 Euro übergeben an den Fanclub Ostkurve Bayreuth. Der unterstützt die Familie des vor wenigen Wochen bei einem Unfall im eigenen Haus verstorbenen Stefan Schreiner, einem langjährigen und leidenschaftlichen Anhänger und Fanbeauftragten des EHC Bayreuth. Schreiner hinterlässt zwei Kinder, ein Enkelkind, eine trauernde Familie sowie viele geschockte Freunde und Bekannte in ganz Eishockey-Deutschland. "In einer solchen Situation muss die Rivalität der beiden Vereine weit in den Hintergrund rücken", sagte Holger Hager vom Selber Fanprojekt.


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