Ein Feuerwerk der WölfeSelber Wölfe

Halbe Sachen macht der VER Selb scheinbar nicht: Der erste Sieg im Eishockeywinter 2013/14 fiel gleich zweistellig aus. Und die Gäste aus der Weizenbier-Stadt durften am Ende noch froh sein, dass sie mit nur zehn Gegentreffern die Heimreise antreten mussten. Zu überlegen waren die Hausherren, die sich wohl auch ein wenig den Ärger über die am Freitag in Peiting trotz der 5:2-Führung noch vergeigte Partie von der Seele schossen. Der einzige Wermutstropfen gestern war eine Spieldauerstrafe für Torwart Suvelo, der damit am kommenden Mittwoch in Füssen pausieren muss.
Die Wölfe ließen sich von der von Beginn an guten Stimmung in der Netzsch-Arena anstecken und schossen im ersten Drittel ein regelrechtes Feuerwerk ab. Bereits nach 40 Sekunden kam Geisberger zur ersten dicken Möglichkeit. Im Gegenzug hatten die Gäste eine richtig dicke Chance durch Jirik, der aber an Torwart Suvelo scheiterte. Dann gaben die Holden-Schützlinge Vollgas und schnürte die Oberbayern teilweise in deren Abwehrzone ein. Es spielten sich einige turbulente Szenen vor dem Erdinger Tor ab, ehe Moosberger in der sechsten Minute der längst fällige Führungstreffer gelang.
Der VER setzte die Gladiators weiter permanent unter Druck. Alle drei Reihen spielten wie aufgezogen. Dass es bis zur 15. Minute nur 1:0 stand, schmeichelte den Gästen sehr. Danach aber ging es Schlag auf Schlag. Fiedler mit seiner Tor-Premiere für die Wölfe rückte das Ergebnis halbwegs zurecht. Herrlich herausgespielt auch das 3:0. Mudryk legte für Martell auf, und der fackelte nicht lange. In der Schlussminute des ersten Drittels legten Mudryk und Fiedler gar noch die Treffer vier und fünf nach. Die Fans waren zurecht begeistert vom Auftritt ihrer Mannschaft gegen überforderte Erdinger.
Nach dem frühen 7:0 im Mittelabschnitt nahmen die Wölfe ein wenig den Fuß vom Gaspedal, hatten Erding aber weiter fest im Griff. Das überaus faire Spiel wurde kurz vor Drittelende etwas härter und schien plötzlich zu eskalieren. Zunächst wies Mudryk den Erdinger Pfeiffer in einem kleinen Faustkampf zurecht, dann folgte eine aus Selber Sicht unverständliche Entscheidung der Unparteiischen. Sie schickten den völlig perplexen VER-Keeper Suvelo mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen. Angeblich habe Suvelo mit seinem Stock einen Gästespieler verletzt. Die Halle brodelte nun – und Suvelo auch. „Ich habe doch überhaupt nichts getan“, beteuerte der Selber Torwart nach dem Spiel.
Im Schlussdrittel beruhigten sich die Gemüter wieder und die Hausherren drehten nochmal auf. Sie wollten den zweistelligen Sieg, mussten auf den zehnten Treffer aber bis kurz vor Schluss warten. Die Fans hatten derweil längst den ersten Schneewalzer dieser Saison angestimmt. Und sie haben Appetit auf mehr bekommen.
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