Dubé und Jenike sichern Tölzer Auftaktsieg

Die „Buam“ legten los, als wollten sie die Halbfinalserie gleich im ersten Drittel entscheiden: bereits nach fünf (!) Sekunden stocherte Dubé einen Rückpass von Christoph Fischhaber zum Führungstreffer über die Linie. Doch schon 36 Sekunden später verwandelte Matthias Schubert einen Nachschuß zum Ausgleich aus zentraler Position vor dem Tor. Beide Schützen waren bei ihren Treffern bemerkenswert unbehelligt von ihren Gegnern. So berichtete Löwen-Dompteur Florian Funk später von seinem Unbehagen zu jenem Zeitpunkt: „Na sauber, kam’s mir, schönes Spiel für die Zuschauer: nach 40 Sekunden 1:1 – ich dachte schon, das geht so weiter.“
Tatsächlich war aber schon viel vom Spiel in diesen beiden Toren zu sehen: der unbändige Drang der Löwen auf Dominanz und Erfolg sowie die unaufgeregte, disziplinierte Antwortsuche bei den Saale Bulls. Hinzu kam eine ungewohnte Fehlerhäufigkeit bei den Hausherren, die sicher einen Grund in der harten Viertelfinal-Auseinandersetzung gegen Bad Nauheim haben dürfte, die erst 48 Stunden zuvor entschieden wurde. Da traf es sich gut, dass Gäste-Keeper Lukas Steinhauer ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischte. So warf er Toni Pommersbergers Schuss von der blauen Linie mit seiner Fanghand genau auf den Schläger des neben ihm postierten Leo Pföderl, der ohne Mühe zur neuerlichen Führung einschieben konnte. Und schließlich ließ Dubé nach schöner Kombination seiner Reihe, in der heute zumeist Christian Urban und Pascal Sternkopf verteidigten, die beruhigende 3:1-Pausenführung folgen.
Wer nun geglaubt hatte, damit sei eine Vorentscheidung gefallen, sah sich getäuscht. Die Hallenser zwangen die Isarwinkler immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau und der starke Sebastian Lehmann konnte erneut aus kurzer Distanz nach einem schönen Hinter-Tor-Pass von Schubert verkürzen. Wenig später hätten zunächst Pföderl, dann Franz Mangold den alten Abstand wieder herstellen können, als sie jeweils unbedrängt am bereits geschlagenen Steinhauer, aber auch am Tor vorbei zielten. So war es erneut Dubé vorbehalten, das wohl schönste Tor des Abends zu erzielen, als er einen Diagonalpass von Sedlmayr durch das Angriffsdrittel hindurch mit dem Schlittschuh stoppte und aus sehr spitzem Winkel aus fünf Meter Entfernung in linker Position die neuerliche Zwei-Tore-Führung sicherstellte. Chancen zu Ergebnisänderungen gab es danach auf beiden Seiten.
Insbesondere im letzten Drittel drückten die Sachsen-Anhaltiner zunehmend auf den Anschluss und kamen immer öfter gefährlich vor das von Jenike glänzend gehütete Löwen-Tor. „Ein starkes Drittel ist gegen eine Klasse-Mannschaft wie Bad Tölz einfach zu wenig“, ging Halles Trainer Jiri Otoupalik anschließend mit der Leistung seiner Bullen ins Gericht. Und so reichte es, erneut durch Lehmann, diesmal in Überzahl, nur noch zum Anschlusstreffer und vielen Herzschlagmomenten, die Jenike jeweils zunichtemachte. Sicher war deshalb oberbayerische Erfolg erst sechs Sekunden vor Schluss, als Kapitän Urban höchst selbst ins von Steinhauer längst verlassene Tor einschießen konnte.
Einig waren sich die Trainer anschließend, daß diese Partie ihren letztlich verdienten Sieger fand. Otoupalik hätte gern mehr Siegeswillen seiner Mannen gesehen; Funk war wohl eher erleichtert, dass seine Befürchtungen aus der ersten Spielminute nicht eintrafen. – Der Favorit führt 1:0 nach Siegen. Am Freitag steigt um 20 Uhr Spiel 2 in Halles Volksbank-Arena.
Tore: 1:0 (1.) Dubé (Fischhaber, Sedlmayr), 1:1 (1.) Schubert (Bigam, Zille), 2:1 (11.) Pföderl (Merl, Pommersberger), 3:1 (18.) Dubé (Sternkopf, Fischhaber), 3:2 (25.) Lehmann (Schubert, Zille), 4:2 (30.) Dubé (Sedlmayr, Fischhaber) 5-4, 4:3 (53.) Lehmann (Meier, Eichelkraut) 5-4, 5:3 (60.) Urban (Sedlmayr, Dubé) ENG
Strafen: Bad Tölz 10, Halle 8
SR: Haupt, LR: Büse, Velkoski
Zuschauer: 1.657