Draufbleiben auf dem GaspedalSelber Wölfe

Draufbleiben auf dem GaspedalDraufbleiben auf dem Gaspedal
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Von Platz zwei bis vier ist alles noch möglich für den VER Selb. Theoretisch sogar die Titelverteidigung. Zwölf Punkte in den verbleibenden sechs Spielen der Hauptrunde auf den EHC Freiburg aufzuholen, ist allerdings unrealistisch. Also müssen sich die Wölfe (78 Punkte) darauf konzentrieren, den EV Regensburg (79) noch von Rang zwei zu verdrängen und den EHC Bayreuth (77) weiter hinter sich zu lassen. Am vergangenen Wochenende zeigten die Holden-Schützlinge, dass sie das Zeug dazu haben. „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Das waren zwei tolle Leistungen“, lobte VER-Vorsitzender Jürgen Golly nach den Siegen gegen Ligaprimus Freiburg (4:2) und in Bayreuth (4:3).

Zwei höchst unterschiedliche Kontrahenten warten an diesem Wochenende auf die Wölfe. Am Freitag (20 Uhr) steht das Gastspiel beim Tabellenschlusslicht 1. EV Weiden auf dem Programm, am Sonntag (18 Uhr) kommt es in der Netzsch-Arena zum mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen mit dem noch um einen Punkt besser platzierten Tabellenzweiten EV Regensburg.

In Weiden wäre alles andere als der zwölfte Derbysieg in Folge gegen die „Blue Devils“ eine Enttäuschung für den VER Selb. Auch für Cory Holden. Der Trainer muss natürlich dennoch warnend den Zeigefinger erheben. „Weiden hat noch Chancen auf Platz zehn und damit das Heimrecht in den Play-downs.“ Drei Euro ins „Schweinderl“ würde bei einem bekannten Fußball-Stammtisch im Fernsehen der durchaus korrekte Hinweis des Selber Trainers kosten: „Jedes Spiel beginnt bei 0:0.“ Was Holden damit sagen will: Auch beim Tabellenletzten ist volle Konzentration gefragt, um nicht unnötig Punkte liegen zu lassen. „Wir müssen drauf bleiben auf dem Gaspedal!“ Zuletzt klappte das für den VER gegen den früheren Angstgegner ganz gut. Elf Mal in Folge gingen die Wölfe als Sieger vom Eis. „Und diese Serie soll halten“, sagt Holden. Er baut dabei auch wieder auf die großartige Unterstützung der Fans. Wie schon jüngst in Bayreuth sollen rund 800 Selber Anhänger das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel machen.

Von solcher Euphorie ist in Weiden natürlich nichts zu spüren. Im Gegenteil: Es herrscht Tristesse. Nur noch knapp 900 Zuschauer kamen am vergangenen Sonntag in die Hans-Schröpf-Arena – und die wurden bei der 0:3-Niederlage gegen Klostersee einmal mehr bitter enttäuscht. „Schnelligkeit: Fehlanzeige, Dynamik: Fehlanzeige, Spannung: Fehlanzeige, Kombinationen: Fehlanzeige, Checks: Fehlanzeige, Stimmung: Fehlanzeige“, lautete die bittere Analyse dieser Partie im Fanforum der „Blue Devils“. Eine gute, ja die beste Gelegenheit für die Weidener Cracks, sich ein bisschen zu rehabilitieren, bietet da natürlich das Derby gegen den Favoriten aus Selb.

Wiedergutmachung steht auch beim EV Regensburg auf dem Programm nach der mehr als bitteren 0:10-Klatsche am vergangenen Sonntag in Freiburg. Dabei hatte sich die personelle Lage beim Tabellenzweiten entspannt gehabt. Torjäger Louke Oakley kehrte nach einer Leistenoperation schneller als von vielen erwartet wieder zurück. Die sogenannte SOS-Reihe mit zusammen bereits 261 Scorerpunkten (David Stieler 105, Louke Oakley 93, Vitali Stähle 63) ist also wieder vereint und soll bis zum Play-off-Start zu alter Stärke zurückfinden.

Als „ein bisschen unverschämt“, bezeichnete EVR-Trainer Doug Irwin in der Mittelbayerischen Zeitung die Vorstellung seiner Mannschaft in Freiburg. „Das ist der richtige Zeitpunkt, um aufzuwachen. 20 Minuten reichen vielleicht bei einem 4:2 wie in Füssen oder einem 5:2 gegen Weiden, aber wenn du gegen Bayreuth oder Selb einen schlechten Start hast und 0:3 oder 0:4 zurückliegst, dann ist es vorbei.“ Irwin hatte auf „Ehre und Stolz“ gehofft. „Wenn man verliert, dann anders. Das muss ich der Mannschaft klipp und klar erklären.“ Und so ist an diesem Wochenende wohl mit einem anderen Auftreten des Tabellenzweiten zu rechnen.

VER-Trainer Cory Holden weiß natürlich, von wo die größte Gefahr droht. „Die erste Reihe des EV Regensburg ist nicht komplett auszuschalten. Wir wollen sie aber so gut wie möglich kontrollieren.“ Und was Holden seinen Schützlingen in dieser Woche wieder besonders ans Herz gelegt hat: Von der Strafbank wegbleiben. „Das ist heuer unser großes Manko. Es wird immer wieder angesprochen. Manchmal klappt es, dann brechen mal wieder die Emotionen durch.“

Verzichten müssen die Wölfe weiter auf Herbert Geisberger, der nach seinem Kieferbruch mindestens noch dieses Wochenende pausieren muss. Auch Peter Hendrikson (krank) und Leon Lilik (gesperrt) stehen nicht zur Verfügung. Ein Spiel aussetzen muss Dennis Schütt nach seiner Spieldauer in Bayreuth. In den Kader zurück kehren Tim Schneider und Tom Pauker.

Die Selber Verantwortlichen hoffen, dass die Zuschauer die jüngsten Vorstellungen der Mannschaft honorieren. Gerade jetzt, wo es in die entscheidende Phase der Hauptrunde und am Sonntag gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um Platz zwei geht. „Ich hoffe auf mehr als 3000 Besucher“, sagt Jürgen Golly, nachdem in den vergangenen Heimspielen doch große Lücken in der Netzsch-Arena zu sehen waren.


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