Die Wölfe haben noch nicht genug

Aufgrund der langen Verletztenliste mit denkbar schlechten Vorzeichen gingen die Selber Wölfe beim EHC Dortmund in die dritte Play-off-Begegnung. Und gleich zu Beginn kam man böse unter die Räder. Gerade einmal acht Sekunden waren gespielt, da versuchte es der über die linke Seite durchstartende Schmerda mit einem Schuss und traf zur Führung der Gastgeber. Der VER bemühte sich mit den ersten Angriffsversuchen. Diese wurden jedoch durch zwei aufeinanderfolgende Unterzahlspiele zugleich unterbunden. Nachdem diese Gefahr schadlos überstanden werden konnte, suchten die Franken weiter den Weg zum Ausgleich. Die Westfalen ließen allerdings nicht viel zu und blockten frühzeitig. Dazu gelang es ihnen, schnelle Konter zu fahren. Keeper Stark im Selber Kasten war jedoch stets auf dem Posten und wehrte auch in einem nächsten Unterzahl einiges ab. Viereinhalb Minuten lang Überzahl hatten zum Ende des ersten Drittels dann die Selber. Zeitweise wurde aus dem Vorteil zu wenig gemacht. Anteil dazu hatten freilich die Hausherren, die mit guter Defensivarbeit den Wölfen die Arbeit schwer machten. Doch auch hatten Hördler und Co. bei ihren Szenen kein Glück im Abschluss.
Mit einem engagierten Einsatz sicherte man sich nicht nur den knappen Rückstand. Immer wieder rollte der VER gute Angriffe in Richtung des gegnerischen Kastens. Zwar hatte auch Dortmund eine gute Chance in Form eines Pfostentreffers. Die Wölfe fanden sich jedoch zunehmend in der Offensivzone wieder. Einige Möglichkeiten wurden beim Schussfeuerwerk ausgelassen, ehe der Vorwärtsdrang endlich mit dem Ausgleichstreffer belohnt wurde. Zwei Strafzeiten binnen kürzester Zeit handelte sich der VER danach ein. Die Gastgeber hatten allerdings das große Nachsehen, bei 5:3-Überzahl an der Abwehr und am glänzend aufgelegten Stark kein Vorbeikommen zu finden. Der 16-jährige Keeper klärte auch danach einen Alleingang und fischte dazu einen nahezu schon unhaltbaren Puck, hielt so seine Farben weiter im Spiel. Diese hatten ebenso Pech, nicht selbst in Führung zu gehen. Auch hier scheiterte man am Torhüter, ehe man zum Drittelende erneut eine Strafe wegen Spielens mit zu vielen Feldspielern kassierte.
Doch auch dieses Unterzahl wurde wieder überstanden, wie das Selber Tor auch weiter wie vernagelt schien. Stark, Stark, Stark hieß es da, während sich beide Mannschaften einen schnellen offenen hart umkämpften Schlagabtausch ablieferten. Die Wölfe suchten ihre Chancen und bekamen sie auch. Wie in der 49. Minute, als Hördler einen Dortmunder Pass abfangen konnte bis der Puck bei Fischer landete, der mit dem 2:1 für den VER zur Stelle war. Mit vollstem Einsatz galt es nun diesen hauchdünnen Vorsprung über die Zeit zu retten. Zwei Minuten vor dem Ende nahmen die Hausherren Auszeit, dann für einen weiteren Feldspieler den Keeper vom Eis. Doch Selb wehrte sich mit Kräften. Das Wunder war perfekt. Damit geht die Play-Off-Serie nun am Freitag weiter – zuhause um 20 Uhr in der Autowelt König Arena.
Der Ticketvorverkauf hierfür startet im Laufe des Mittwochs.
Tore: 1:0 (0:08) Schmerda (Michl, Pohanka), 1:1 (27:39) Heilman (Mudryk, Geisbgerer), 1:2 (48:57) Fischer (Hördler). Strafen: Dortmund 5 + Spieldauer (Kreuzmann), Selb 12. Zuschauer: 758.