Die Wochen der EntscheidungERV Schweinfurt
Die Wochen der EntscheidungEine Wende in der Tabellensituation können nur Punkte herbeiführen – da hilft alles nichts. „Das Wort Play-off nehmen wir nicht mehr in den Mund. Jedes Spiel wird gespielt. Jedes Spiel wollen wir punkten und fertig“, lässt sich Abteilungsleiter Steffen Reiser zitieren und orientiert sich damit zwangläufig an der Realität: Der Abstand zu Platz 8 beträgt mittlerweile 14 Zähler. Der Teilerfolg gegen Füssen brachte den ERV in dieser Hinsicht keinen Schritt weiter; die Ergebnisse der Konkurrenten warfen ihn sogar zurück.
Die Mannschaft selbst konnte mit guten Leistungen in den letzten Spielen einen Aufwärtstrend nachweisen, allerdings wird sich dieser bei den anstehenden Aufgaben nicht nur bestätigen, sondern auch sehr steigern müssen. Personell schauen die Voraussetzungen dafür nicht schlecht aus. Reiser: „Dimma Litesov kann nach einer leichten Gehirnerschütterung und ein paar "lockeren" Zähnen definitiv wieder spielen. Simon Knaup (Pferdekuss) wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder an Bord sein. Pascal Schäfer und Igor Filobok sind erkältet, aber sollten bis Freitag ebenfalls wieder fit sein“. Bezüglich des Einsatzes von Goalie Martin Fous kann man sich noch nicht festlegen. Ob Lukas Rindos in der Aufstellung sein wird, ist gleichfalls nicht geklärt; Reisers Aussage „...er trainiert mit der Mannschaft, aber bevor er nicht eine Leistungsexplosion im Training hat, wird er auch weiterhin nicht im Kader stehen...“ sieht zumindest nicht danach aus. Dass sich die Dogs längst auf der Suche nach einem Ersatz für befinden, sollte inzwischen kein Geheimnis mehr sein.
Heimspielpartner Regensburg erweist sich trotz trüber Prognosen aufgrund der radikalen Verjüngung der Mannschaft als einigermaßen zäh. Das Team von Rob Leask steht zwar seit dem elften Spieltag unter dem Strich, hat aber nie den Kontakt zu den Play Off-Rängen verloren. Die nach der letzten Saison abgegebene Qualität im Kader konnte man natürlich nicht auffangen; die vielen U20-jährigen, die über die Hälfte seiner Spieler ausmachen, stellen eher eine Option für die mittelfristige Zukunft dar. Noch braucht man die Erfahrung eines Torhüters Martin Cinibulk, eines Topscorers Petr Fical oder des frisch aus Weiden eingekauften 39-jährigen David Musial. Wie in Schweinfurt war man mit den Leistungen des Kontingentstürmers nicht zufrieden und löste den Vertrag des Amerikaners Brandon Nunn inzwischen auf, nach Ersatz wird zur Zeit gesucht. Gegen die Mighty Dogs ist die Bilanz heuer noch ausgeglichen, und zwar haargenau: Jeweils 5:4 n.V. endete jede der beiden Partien.
Der 1. EV Weiden, Gastgeber der Mighty Dogs am Freitagabend, ist schon fündig geworden. Im Zuge der anscheinend dauerhaften Leistenverletzung von Dusan Andrasovsky entschied man sich, den Stürmer Mark Soares nachzuverpflichten. „Zwei starke Ausländer im Spiel zu haben ist die unabdingbare Grundvoraussetzung...in dieser Oberliga“, rechtfertigt 1. Vorsitzender Thomas Siller die Maßnahme, inklusive des kanadischen Landsmannes Max Grassi nun drei ausländische Spieler im Kader zu halten. Außerdem sucht man nach dem Weggang von David Musial Richtung Regensburg weiter nach Verstärkung. Die Blue Devils, punktgleich mit den Mighty Dogs, befinden sich in der gleichen Ausgangsposition, haben also auch mächtig aufzuholen, um im Kampf um Platz acht noch etwas mitreden zu wollen.