Die EV Lindau Islanders empfangen SonthofenDerby am Bodensee
(Foto: dpa)Es steckt erneut eine besondere Brisanz in diesem Spiel, schließlich liegen die Rivalen punktgleich auf Platz neun und zehn. Lediglich ein Tor trennt die also nicht nur tabellarischen Nachbarn in der Oberliga Süd, weshalb ein Sieg für beide enorme Bedeutung hätte. Für die Lindauer gilt es in diesem Spiel nicht nur, sich für das 1:5 vom ersten Spieltag zu revanchieren, sondern weiter in der Spur zu bleiben. Vor allem ging es in dieser Woche darum, das Positive aus dem 3:4 von Selb herauszunehmen und sich nicht von der „Last Second“-Niederlage runterziehen zu lassen. Denn in Unterfranken zeigten die Islanders ihre gute Entwicklung der letzten Spiele, die sich nun auch in Punkten auszählen soll.
Dabei treffen die Lindauer allerdings auf einen angeschlagenen und deshalb umso gefährlicheren Gegner. Der letztjährige Halbfinalist Sonthofen blieb bisher doch unter den eigenen Erwartungen, mehr noch unter denen der eigenen Fans. Nach dem Auftaktsieg konnte der ERC nur noch ein Spiel gewinnen, verlor zuletzt dreimal in Folge. Umso schlimmer für die schwarz-gelben, dass man beide Derbys gegen Memmingen verlor. Kein Wunder also, dass es bei den Bulls in den letzten Tagen etwas rumorte. So trennte man sich Anfang der Woche von Stürmer Matthias Forster, der die Ansprüche nicht erfüllen konnte und auch der zu Saisonbeginn im Kader stehende Lukas Hruzik hat den Verein verlassen. In Kürze will man bereits einen Neuzugang präsentieren, es wäre keine Überraschung, wenn dies schon zum nächsten Spiel der Fall wäre, zumal man gerne den Kader immer wieder mit Förderlizenzspielern aus Augsburg, Bietigheim oder Heilbronn auffüllen kann. Dazu holte man ja vor Wochenfrist den in Lindau überzähligen Manuel Malzer.
Einen guten Fang scheinen die Allgäuer mit Verteidiger Tyler Wood gemacht zu haben. Der schussgewaltige Amerikaner, Bruder von NHL- Profi Miles (New Jersey) überzeugte mit gleich drei Schlagschusstoren gegen Weiden. Der Kader der Bulls, bei denen der Einsatz von Kapitän Fabio Carciola (Adduktoren) fraglich ist und Sean Morgan gesperrt fehlen wird, wird also ein anderer sein als im ersten Saisonspiel. Aber bei den Islanders ist das ja nicht anders. Mit dem Unterschied, dass die Kaderbewegungen jetzt vorbei sind und Kontinuität beim EVL einkehrt.
Zwar müssen die Lindauer noch einmal auf den gesperrten Phillip Gejerhos verzichten, zuletzt schafften es die Islanders aber recht gut, den Abwehrspieler zu ersetzen, weil sie wesentlich kompakter auftreten, als zuvor und die Torhüter einen guten Job machen. Dazu wollen sie auch gegen die Bulls wieder ihre starke Offensive loslassen, die sogar mehr Tore erzielt hat, als Tabellenführer Rosenheim. Die Lindauer Fans waren zuletzt jedenfalls mehr als angetan vom temporeichen Angriffswirbel des jungen Lindauer Teams. „Unsere Ausrichtung wird sich nicht ändern, wir wollen angreifen“, sagt Trainer Dustin Whitecotton. Dies, der Tabellenstand und der besondere Reiz dieses Derbys werden sicherlich erneut für eine große Kulisse in der Eissportarena sorgen. Es gilt also nicht nur für die Islanders frühzeitig bereit zu sein, sondern auch für die Fans.