Die Dogs belohnen sich selbst nichtERV Schweinfurt

Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen, aber die Gründe für die Niederlage waren - auf eine kurze Formel gebracht - genau dieselben, wie man sie nun schon so oft demonstriert bekommen hat: Die Gegner machen weniger Fehler, und die Dogs bringen den Puck nicht ins Netz. Der Unterschied von drei Toren im Endergebnis wird dabei der guten Leistung der Hausherren allerdings nicht gerecht, die trotz der Niederlage von den Fans unter Applaus noch mal aus der Kabine gerufen wurden.
Schon im ersten Drittel wurde klar, dass gegen die Gäste ständige volle Konzentration gefordert sein würde. Die schnellen und quirligen „Buam“ gingen jedem Puck konsequent hinterher, waren ständig in Bewegung und kombinationssicher, wenn man sie spielen ließ. Und sie besaßen mit Jimmy Hertel einen sicheren Rückhalt. Der Tölzer Goalie vereitelte die größte Schweinfurter Chance, als Vitali Stähle schön freigespielt allein vor ihm auftauchte.
Nach der ersten Pause hatten die Dogs die Führung auf dem Schläger, denn sie bekamen erst mal einige Gelegenheit, sich im Powerplay zu üben, über zwei Minuten auch gegen nur drei Tölzer Feldspieler. Nach einem satten Eckmairschuss, den der Gästekeeper nach vorn prallen lassen musste, stand eine Seute des Kastens völlig offen, ohne dass einer die Scheibe unterbrachte. Und auch später in eigener Unterzahl waren die Dogs nicht chancenlos, denn nach guter Puckeroberung von Lukas Rindos fuhr er zusamen mit Mikhail Nemirovsky einen aussichtsreichen Break, der durch den berühmten Pass zuviel aber keinen Abschluss fand. Die Löwen dagegen nutzten ihre drei Powerplays im zweiten Durchgang besser und gingen zweimal in Führung, wobei das 2:1 entweder ein glückliches oder ein sehr schlaues Tor war, denn beim keineswegs harten Schuss von der rechten Seite war Benjamin Dirksen komplett die Sicht verdeckt; der Schweinfurter Goalie hatte keine Zeit zur geringsten Reaktion. Dadurch hatte der Ausgleich der Dogs nur kurzen Bestand gehabt, obwohl er Anlass zur Hoffnung gegeben hatte - das eng am und um den Kasten herausgespielte 1:1 zeigte, dass die Gäste verwundbar waren, wenn man wirklich energisch wollte.
Die Mighty Dogs suchten nun die Offensive und drängten die Tölzer zeitweise stark zurück. Aber auch im letzten Drittel setzte sich die schlechte Chancenverwertung fort: Beppi Eckmair und wieder Nemo scheiterten in guter Position. Nach dem 1:3 durch den ersten Konter der Löwen nach geraumer Zeit war der größe Angriffsschwung erst einmal dahin. Anerkennenswerter Weise gaben sich die Schweinfurter nicht im geringsten auf, obwohl nun deutlich die Beine schwer wurden. Selbst in der Schlussphase gab es etliche Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, doch immer fehlten ein paar Zentimeter oder ein halber Schritt oder sonst was. Tölz ließ sich indessen nicht sehr aus der Ruhe bringen und nahm kurz vor dem Ende das Geschenk eines mehr als leichtsinnigen Scheibenverlustes in der Schweinfurter Zone dankend an.
Tore: 0:1 (31.) Dubé (Sedlmayr,Fischhaber/5-4), 1:1 (34.) Nemirovsky (Filobok), 1:2 (35.) Merl (Urban, Prommersberger/5-4), 1:3 (56.) Kottmair (Pfleger, Strobl), 1:4 (59.) Merl (Mangold). Strafen: Schweinfurt 14, Bad Tölz 20. Zuschauer: 1049.