Derbyfight mit Happy End für den EHCBayreuth gewinnt gegen Selb

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Derbysieger, Derbysieger, hey! So hallte es minutenlang nach der Schlusssirene bei der Ehrenrunde durch das weite Oval bei denen, die es mit den Wagnerstädtern hielten. Die Bayreuth Tigers hatten mit 3:2 (3:0, 0:1, 0:1) gegen die Selber Wölfe gewonnen.

Dieses Nachbarduell vor stimmungsvoller Kulisse im ausverkauften Haus nahm sofort Fahrt auf und überraschenderweise hatte der Spitzenreiter so seine Probleme mit dem Anfangselan der Hausherren.

Schwer einzuschätzen, was man beim VER erwartete, aber richtig vorbereitet darauf wirkte man jedenfalls nicht. Mit dem Tempo ziemlich überfordert lief der Klassenprimus zu Beginn den aggressiven Tigers genau ins Messer und wusste kaum, wie ihm geschah. Schon nach drei Minuten eröffnete Kolozvary nach starker Vorarbeit von Reiter mit einem Blitzkonter den Torreigen für den EHC und dieses Muster wurde munter fortgesetzt. Nicht mal drei Minuten später erhöhte der agile Kolupaylo nach einem nur halbherzig abgewehrten Sevo-Knaller per Nachschuss und als Potac einen weiteren schnellen Gegenzug und feinem Zuspiel von Thielsch nach nicht einmal acht Minuten zum 3:0 verwertete, sah sich Gästecoach Holden zu einer extrem frühen Auszeit genötigt. Mit dem einfachen Satz „Wake up and play hockey“ wollte er seiner schläfrigen Truppe neues Leben einhauchen, was ihm damit aber nur teilweise gelang. Kurz zuvor misslang auch schon der Versuch von Wölfe-Stürmer Neumann den EHCler Peleikis in einen Faustkampf zu verwickeln und damit das berühmte Zeichen zu setzen. Denn weder beendete der Selber diese Scharmützel als Sieger, noch brachte es den erwünschten „Hallo-wach-Effekt“. So ging man bei klaren Feldvorteilen mit einem unerwartet deutlichen, aber völlig verdienten 3:0-Vorsprung zum ersten Mal in die Kabine.

Im Mittelabschnitt versuchten die Hochfranken diesen kapitalen Fehlstart verständlicherweise zu korrigieren, doch die Tigers stemmten sich mit ihrer bekannten Defensivstärke und einem sehr aufmerksamen und reaktionsschnellen Wiedemann im Tor erfolgreich dagegen. Selb hatte nun zwar mehr Spielanteile und Chancen, aber die beste Gelegenheit hatten wieder die Gelb-Schwarzen durch den Alleingang von Thielsch, der diesmal Suvelo aber nicht überwinden konnte. Stattdessen gelang Neumann nach einem schönen Spielzug der Anschlusstreffer, als er die Scheibe am Ende nur noch einschieben brauchte. Dadurch neu belebt drängten die Wölfe weiter, doch die Abwehr des EHC hielt diesem enormen Druck stand.

Im letzten Drittel setzte sich dieser Spielverlauf fort, nein er wurde dramatisch. Spätestens mit Gares Powerplay-Treffer aus der Distanz entwickelte sich die Partie zum wahren Eishockeykrimi. Angepeitscht durch die lautstark mitgehenden Heimfans – die Massen auf den Sitzplatztribünen feuerten fast die kompletten 20 Minuten ihr Team stehend an – warfen die Tigers im wahrsten Sinne des Wortes alles in die Waagschale und Wiedemann wurde noch mehr zum unüberwindlichen Turm in der Schlacht. Wie ein Fels in der Brandung prallten die Angriffswellen des VER bei ihm ab und zusammen mit seinen aufopferungsvoll kämpfenden Vorderleuten brachte er diesen frenetisch gefeierten Derbysieg über die Zeit. Man merkte allen an, wie sehr sie diesen Erfolg erzwingen wollten und das war vielleicht der Schlüssel zum siebten Sieg in Folge, gegen einen sehr starken Gegner, der zeigte warum er bis zu diesem Abend an der Tabellenspitze stand.

Tore: 1:0 (3.) Kolozvary (Reiter, Bartosch), 2:0 (6.) Kolupaylo (Sevo, Busch), 3:0 (8.) Potac (Thielsch, Marsall), 3:1 (34.) Neumann (Heilman, Pauker), 3:2 (44.) Gare (Mudryk, Piwowarczyk/5-4). Strafen: Bayreuth 14 + 10 (Peleikis), Selb 10 + 10 (Neumann). Zuschauer: 4563 (ausverkauft).


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