Der Weg an die Spitze führt über PeitingDie Oberliga Süd vor dem Start

Auf eine spannende Mischung im Kader dürfen sich die Fans von Deggendorf Fire freuen. Mit Jan Benda angelten sich die Deggendorfer sicherlich den bekanntesten Neuzugang. Ob der inzwischen 41-jährige Weltenbummler und Ex-NHL-Spieler seinem Ruf als glänzender Aufbauspieler noch einmal gerecht werden kann, wird sich zeigen. Der Allrounder dürfte vermehrt in der Verteidigung eingesetzt werden, konnte im Vorjahr bei seinem Engagement in Dresden allerdings nur bedingt überzeugen. Seine Motivation dürfte sicherlich hoch sein, zumal mit Jan Benda senior sein Vater als neuer Deggendorfer Trainer hinter der Bande agiert. Ein tschechischer Routinier soll es auch im Sturm richten. Mit Pavel Vostrak konnten die Deggendorfer auch hier einen dicken Fisch an Land ziehen und wenn Vostrak verletzungsfrei bleibt, dann sollte er zu den besten Offensivkräften der Oberliga Süd gehören. Dass man sich auf Dauerbrenner Andrew Schembri verlassen kann, ist ohnehin bekannt und auch DEL-Rückkehrer Stefan Ortolf sollte die gegnerischen Verteidiger zur Verzweiflung bringen können.
Die Play-offs fest im Visier haben natürlich auch die Tölzer Löwen. Dabei halten die Oberbayern an ihrem bewährten Konzept fest. Talentierte Akteure sollen im Verbund mit Routinier Yanick Dubè für mächtigen Wirbel sorgen. Doch in diesem Jahr bekommt Dubè prominente Unterstützung. DEL-Urgestein Klaus Kathan kehrt nach 17 Jahren in der obersten Spielklasse an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der 36-jährige gehört noch längst nicht zum alten Eisen und dürfte den stärksten deutschen Stürmer in der Oberliga Süd stellen. Kathan gilt als Führungsspieler und trägt seinen Teil dazu bei, dass die Oberliga weiter an Attraktivität gewinnt.
Nicht einfach wird die Saison sicherlich für den EHC Klostersee. In den vergangenen Jahren hatten die Verantwortlichen stets ein gutes Händchen, was die Neuzugänge auf den Kontingentstellen betrifft. Auch heuer mussten diese Positionen neu besetzt werden. Elias Trevor und Ben Warda sollen es nun für den Club richten und wollen sich bei ihrer ersten Europastation einen Namen machen. Routinier Gert Acker soll ebenfalls für Scorerpunkte sorgen. Im Tor sind die Mannen von Doug Irwin hervorragend besetzt. Martin Morczinietz wird sicherlich den einen oder anderen Punkt festhalten können.
Ein ganz großes Fragezeichen steht auch hinter dem Leistungsvermögen des EV Regensburg. Nach großen finanziellen Problemen haben es die Verantwortlichen um Ivo Stellmann-Zidek zwar geschafft, den Verein vor einer neuerlichen Insolvenz zu bewahren, beim Kader hat die finanzielle Lücke natürlich Spuren hinterlassen. Die wenigsten Sorgen dürften die Regensburger auf der Torhüterposition plagen. Routinier Martin Cinibulk verlängerte seinen Vertrag und ist ein sicherer Rückhalt. Die Defensive ist dünn besetzt und ein echter Offensivverteidiger fehlt im Kader. Auch im Sturm müssen alle Komponenten ineinandergreifen, damit sich die Regensburger einen Play-off-Platz sichern können. Der Oberliga-Topscorer des Vorjahres Petr Fical muss an seine Leistungen anknüpfen und Neuzugang Brandon Nunn darf sich nicht als Fehleinkauf entpuppen.
Nicht leicht wird die Saison auch für den Aufsteiger EHC Bayreuth. Zwar können die Oberfranken auf gute deutsche Kräfte vertrauen, doch an das Tempo in der Oberliga werden sich insbesondere die jungen Spieler erst gewöhnen müssen. Im Tor dürften sich Julian Bädermann und Nicolas Sievers ein spannendes Duell um die Nummer 1 liefern. Beide Goalies haben das Zeug, in der Oberliga eine gute Rolle zu spielen. Die tschechischen Kontingentspieler Jozef Potac und Ivan Kolozvary sollten ebenfalls entscheidende Akzente setzen können.
Beim EHC Freiburg will Coach Leos Sulak neuen Schwung ins Breisgau bringen. Mit David Appel und Milos Vavrusa haben sich die Freiburger gezielt verstärkt. Routinier und Publikumsliebling Patrick Vozar stellte im Vorjahr erneut seine Qualitäten unter Beweis und zählt zu den besten Stürmern der Liga. Vozar liest das Spiel und hat stets das Auge für einen besser positionierten Mitspieler. Torhüter Christoph Mathis konnte in seinem ersten Oberligajahr beinahe immer überzeugen und ist auch in der kommenden Saison gesetzt.
Ganz schwer wird es für die Erding Gladiators. Zwar blieben die Routiniers Rudi Lorenz und Ales Jirik an Bord, doch der Kampf um einen Playoffplatz wird schwer. Die Erdinger sind dabei auf die Tore von Daniel Krzizok angewiesen und im Tor darf sich Patrick Ashton keine Blöße geben. Der junge Kader hat sicherlich Potential, doch im Vergleich mit den anderen Teams der Liga scheint die Tiefe nicht gegeben zu sein. Die Spieler werden an ihre Leistungsgrenzen gehen müssen, um der Konkurrenz die Stirn bieten zu können.
Ganz andere Ziele setzt man sich beim EC Peiting. Die Peitinger gelten als Favorit der Runde und ließen in der Sommerpause mit namhaften Verstärkungen aufhorchen. Mit Manfred Eichberger, Michael Baindl, John Sicinski, Dominic Krabbat, Michael Fröhlich oder Anton Saal verfügen die Oberbayern über eine Vielzahl von starken deutschen Stürmern. In der Verteidigung haben der Tscheche Lubos Velebny und Routinier Gordon Borberg die Zügel fest in der Hand. Zudem verfügen die Peitinger mit Goalie Florian Hechenrieder über einen der stärksten Torhüter der Oberliga Süd. Der Weg an die Spitze wird sicherlich nur über den EC Peiting führen.
Oben mitspielen wollen natürlich auch die Selber Wölfe. Das bewährte Sturmtrio Kyle Piwowarczyk, Jarred Mudryk und Herbert Geisberger wird auch im kommenden Jahr eine brandgefährliche erste Reihe bilden. Allrounder Dan Heilman und der erfahrene Peter Hendrikson sind ebenfalls immer wieder für Tore gut. Auch in der Verteidigung setzen die Selber auf Konstanz. Christopher Schadewaldt und die ligaerfahrenen Tim und Ronny Schneider genügen höchsten Ansprüchen. Wenn dann doch mal ein gegnerischer Angreifer vor dem Tor auftaucht, dann muss mit Goalie Marco Suvelo ein wahrer Meister seines Fachs überwunden werden. Die Selber Wölfe sollten die Play-offs ohne Probleme erreichen.
Auch die Mighty Dogs Schweinfurt möchten natürlich im Kampf um die Play-off-Plätze ein Wörtchen mitreden. Die Stürmer Igor Filobok, Vitalij Stähle und Alexander Funk wissen, wo das Tor steht, und auch der Tscheche Lukas Rindos will sich empfehlen, dennoch wird die Aufgabe nicht leicht. Jakub Vojta wird in der Defensive sicherlich die Hauptlast tragen und für die Goalies Benjamin Dirksen und Ole Swolensky wird es viel zu tun geben. Oldie Mikhail Nemirovsky hat im vergangenen Jahr bewiesen, dass er längst nicht zum alten Eisen gehört und in der Oberliga noch immer Akzente setzen kann.
Die Blue Devils Weiden waren das Überraschungsteam der letztjährigen Oberligasaison. Die Mischung im Kader hat gestimmt und mit Dusan Andrasovsky konnte der Topstürmer gehalten werden. Auch David Musial hat im Laufe der Jahre nichts verlernt und gilt als Kopf der Mannschaft. Der kanadische Neuzugang Max Grassi ist ein unbeschriebenes Blatt und will sich beweisen. In der Verteidigung setzen die Weidener auf Erfahrung. Rückkehrer Ralf Herbst dürfte der Defensive die nötige Stabilität verleihen und auch Barry Noe sollte in der Oberliga im Blickpunkt stehen. Mit Daniel Huber sind die Oberpfälzer auch im Tor gut aufgestellt.
Der erfahrene Sascha Golts wird beim EV Füssen auch in der neuen Saison auf Torejagd gehen. Der inzwischen 41-jährige Stürmer besticht noch immer durch seine unglaubliche Technik und die läuferischen Fähigkeiten. Eric Nadeau, Andrej Naumann und Christian Mayr werden ebenfalls ihre Erfahrung ausspielen und können Spiele im Alleingang entscheiden. Mit John Gordon konnten die Verantwortlichen einen der besten Oberligaverteidiger weiterhin an den Verein binden. Gordon gilt als klassischer Offensivverteidiger und verfügt über einen starken ersten Pass. Auch der litauische Neuzugang Nerius Alisauskas will in der Oberliga Süd eine entscheidende Rolle spielen und konnte die Verantwortlichen beim Tryout überzeugen. Urgestein Andre Irrgang wird in der neuen Saison sicherlich die klare Nummer 1 im Kasten sein, während er im Vorjahr immer wieder Andreas Jorde den Vorzug lassen musste. Dieser wechselte jedoch zum EV Pfronten in die Landesliga.
Viele brisante Spiele stehen in der Oberliga Süd auf dem Programm. Die Teams haben sich gezielt verstärkt und der Kampf um die Play-off-Plätze wird schon bald eröffnet. Es wird viele positive Überraschungen geben, doch auch die Enttäuschungen bleiben nicht aus. Welches Team kann seine Ziele erreichen und wer bleibt auf der Strecke? Die Vorfreude steigt, zumal die Mischung zu stimmen scheint. Die Fans erwartet eine Zeit voller Emotionen und nervenaufreibender Duelle.
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