Der siebte Mann ist wieder dabeiSelber Wölfe
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Neun Siege aus den letzten zehn Spielen, die meisten Tore (82) erzielt, die wenigsten Gegentreffer (38) kassiert und seit dem vergangenen Freitag alleiniger Tabellenführer: Der VER Selb ist derzeit das Nonplusultra in der Eishockey-Oberliga Süd. Das Erfolgsrezept klingt ganz einfach: „Wir sind eben hungrige Wölfe“, sagt Torjäger Herbert Geisberger – um ernsthaft einen weiteren Grund nachzuschieben. „Wir arbeiten für den Erfolg sehr hart im Training.“ Und für die Schweißperlen, die trotz der nun eisigen Temperaturen fließen, wollen sich die Selber auch an diesem Wochenende möglichst zwei Mal belohnen. Am Freitag (20 Uhr) steht das Gastspiel bei Deggendorf Fire auf dem Programm, am Sonntag (18 Uhr) kommt es in der Netzsch-Arena zum Duell mit dem alten Rivalen EV Regensburg.
Keine unlösbaren Aufgaben, aber auch keine Selbstläufer. „Platz eins zu halten wird nicht einfach“, sagt Geisberger, der bereits eine „vorweihnachtliche Stimmung“ im VER-Lager ausmacht. Er weiß aber auch, dass die Selber als Spitzenreiter nun die Gejagten sind. Schon Freitagabend werden sich die Wölfe warm anziehen müssen. Nicht nur wegen der Kälte im Deggendorfer Stadion, das seit einer Woche zwar wieder ein Dach hat, aber an den Seiten nun offen ist. Die Niederbayern, die lange Träger der roten Laterne gewesen sind, haben am vergangenen Wochenende mit dem Punktgewinn in Freiburg und einem 7:4-Sieg gegen Weiden aufhorchen lassen. „Sie können wieder im eigenen Stadion trainieren und haben ihren Rhythmus gefunden“, warnt VER-Trainer Cory Holden davor, den Tabellenzehnten auf die leichte Schulter zu nehmen. „Zumal es in Deggendorf schon in den vergangenen Jahren stets enge, intensive und körperbetonte Spiele waren.“
Holden weiß freilich auch einige Vorteile auf Seiten seiner Mannschaft. „Wir haben den siebten Mann wieder dabei“, freut sich der Trainer auf die Unterstützung von gut 500 Selber Anhängern, die sich heute im Buskonvoi und mit Autos auf die Reise nach Niederbayern machen. Und dann stimmt Holden neben der Qualität auch der Charakter seiner Mannschaft zuversichtlich. „Die Chemie in der Truppe passt. Bei uns geht es nicht um Namen, sondern nur um den VER. Die Spieler wollen gemeinsam den Erfolg.“
Den neunten Sieg im neunten Heimspiel streben die Wölfe am Sonntag an. Da scheint der EV Regensburg gerade richtig zu kommen. 6:2, 4:3, 3:2, 7:3, 3:2 und 4:2 hieß es aus Sicht des VER in den vergangenen sechs Aufeinandertreffen mit den Oberpfälzern in der Selber Eishalle. „Wir müssen wieder mit dem richtigen Feuer aus der Kabine kommen und sofort Druck ausüben“, gibt Holden die Marschroute vor, um die Festung Netzsch-Arena zu verteidigen und weiter konstant zu punkten. Dass aber irgendwann auch ein kleines Tief über den Wolfsbau ziehen kann, zweifelt der VER-Coach nicht an. „Solange die Einstellung passt, können wir jedes Spiel gewinnen. Aber es ist schwierig, eine komplette Saison auf diesem hohen Level zu spielen.“
Personell können die Wölfe fast aus dem Vollen schöpfen. Auch Achim Moosberger steht nach seiner Adduktorenverletzung wieder zur Verfügung. Verzichten muss Holden noch auf die Nachwuchsspieler Felix Söllner, Marco Verhoeven und Ricco Warkus (alle verletzt). Nicht mehr im Oberligakader wird ab sofort Philipp Hechtfischer stehen. Der 21-Jährige bat um Auflösung seines Vertrages, da für ihn der zeitliche Aufwand aus beruflichen Gründen nicht mehr zu bewältigen sei. Hechtfischer wird nach seiner Verletzung wieder den Kader der 1b-Mannschaft des VER verstärken.