Der erste Blick auf eine interessante LigaOberliga Süd

Die größte Enttäuschung ist bisher sicherlich das Team von Deggendorf Fire. Der verheerende Gegentorschnitt zeigt schnell auf, wo die Schwächen im Team liegen. Die Abwehr um Routinier Jan Benda jun. präsentiert sich alles andere als sattelfest und Goalie Sandro Agricola muss sich einer Vielzahl von Schüssen erwehren. Im Sturm fiel Pavel Vostrak zuletzt aus und wird derzeit durch Kamil Vavra ersetzt. Mit Philipp Michl rüsteten die Deggendorfer ebenfalls in der Offensive nach. Der Stürmer ging im Vorjahr noch für den EV Regensburg auf Torejagd.
Bei den Regensburgern dürfte man mit der aktuellen Tabellensituation durchaus zufrieden sein. Zwar ließ das junge Team von Rob Leask den einen oder anderen Punkt liegen, präsentiert sich aber mit der Ausbeute im Soll. Besonders Goalie Martin Cinibulk erwies sich immer wieder als Turm in der Schlacht, während Brandon Nunn noch mehr zeigen muss. Dennoch müssen die nächsten Spiele erst abgewartet werden, weil die Oberpfälzer ein vermeintlich leichtes Auftaktprogramm hatten.
Trainerfuchs Leos Sulak scheint bei seinen Freiburgern die richtigen Worte gefunden zu haben. Nicht ganz überraschend führen die Freiburger die Tabelle der Oberliga Süd an. Die Breisgauer haben sich gezielt verstärkt und besitzen die nötige Tiefe im Kader. Überragender Spieler in Reihen der Freiburger ist Goalie Fabian Hönkhaus, der die Torhüterstatistik anführt.
Ähnlich verhält es sich auch bei den Peitingern. Diese setzen ebenfalls auf Erfahrung und das Konzept scheint aufzugehen. Die Topscorer Michael Fröhlich und Michael Baindl treffen nach Belieben und auch John Sicinski gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Die Defensive steht gewohnt solide und genügt höchsten Oberligaansprüchen.
Nach einem ganz schwachen Saisonstart kommen die Tölzer Löwen langsam aber sicher in die Gänge. Yanick Dube scort solide, während Klaus Kathan noch immer seiner Form hinterherhinkt. Irgendwann wird beim Routinier sicherlich der Knoten platzen. Torfrau Viona Harrer musste zu Saisonbeginn einige vermeidbare Gegentreffer hinnehmen, während Backup Jakub Goll bisher überzeugen konnte.
Der gute Saisonbeginn der Grafinger entpuppte sich später doch als echter Fehlstart. So war Kontingentstürmer Ben Warda noch nicht vollständig lizensiert und die beiden Auftaktsiege wurden annulliert. Das Team vom EHC Klostersee lässt sich aber wie so oft in den vergangenen Jahren von keinen Rückschlägen schocken und längst hat sich die Mannschaft wieder im Mittelfeld festgesetzt.
Auch beim EV Füssen dürften die Verantwortlichen mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden sein. Verteidiger Nerijus Alisauskas gilt als Topverpflichtung und die bewährten Sturmkräfte haben nichts von ihrer Torgefährlichkeit eingebüßt. Insbesondere Sascha Golts scheint dem Alter zu trotzen und tanzt nach wie vor durch die gegnerischen Abwehrreihen.
Die Umstellung auf die höherklassige Liga stellte den EHC Bayreuth bis dato vor keine größeren Probleme. Die Bayreuther sind längst in der Oberliga angekommen und besonders vor heimischer Kulisse sind die Oberfranken nur schwerlich zu bezwingen. Mit Jozef Potac führt ein Verteidiger die interne Scorerliste an.
Ganz vorne dabei sind die Selber Wölfe. Die Selber galten bereits vor Saisonstart als Mitfavorit und werden dieser Rolle bisher gerecht. Das Sturmtrio Kyle Piwowarczyk, Herbert Geisberger und Jarred Mudryk kann Spiele im Alleingang entscheiden. Verteidiger Christopher Schadewaldt setzt offensive Akzente und sorgt für einen geordneten Spielaufbau. Herausragend sind auch die Leistungen von Goalie Marco Suvelo, der in gewohnter Klasse agiert.
In Topform befindet sich auch Erdings Stürmer Daniel Krzizok. Der 25-Jährige gehört zu den besten deutschen Offensivkräften der Liga. Die Erdinger spielen solides Eishockey und der 8:0-Erfolg gegen die Deggendorfer sorgte für einen wahren Paukenschlag. Im Tor können sich die Oberbayern auf Patrick Ashton verlassen, der sich nur wenige Fehler erlaubt.
Altstar Mikail Nemirovsky sorgt bei den Schweinfurtern noch immer für Furore. Er ist der Denker und Lenker im Sturm und kann die entscheidenden Akzente setzen. Der junge Dmitrij Litesov hat sich schnell an die Spielweise in der Oberliga gewöhnt und kann bisher überzeugen. Igor Filobok ist der Mann für die wichtigen Tore und im Verbund mit Vitalij Stähle kann der Schweinfurter Sturm durchaus überzeugen.
Noch nicht ganz rund läuft es bei den Blue Devils aus Weiden. Vorjahres-Topscorer Dusan Andrasovsky glänzt zwar als Vorbereiter, lässt vor dem Tor allerdings noch die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Dennoch muss sich die Weidener Offensive nicht verstecken. Mit Marcel Waldowsky, David Musial oder Max Grassi besitzen die Oberpfälzer ein sehr effektives Grundgerüst. Ein klassischer Offensivverteidiger fehlt den Weidenern allerdings und aus der Fremde konnten die Oberpfälzer ebenfalls noch keine Punkte entführen.
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