Der Aufsteiger bezahlt LehrgeldEC Peiting
Der Aufsteiger bezahlt LehrgeldNach 30 Sekunden nutzte der Aufsteiger in Person von Veit Holzmann eine Unachtsamkeit in der ECP-Defensive. Scheibe vertändelt, Sonntagsschuss, 0:1. Danach Bayreuth besser, weil bissiger mit dicken Chancen, die Führung auszubauen. Immer wieder im Weg, mal cool, mal spektakulär, ECP-Torhüter Florian Hechenrieder. „Flo hat heute Weltklasse gefangen, nicht gut, sondern Weltklasse”, gab es hinterher ungewohnt dickes Lob von Trainer Peppi Heiß. Gestützt auf diese Leistung hatten Gordon Borberg und Co. Zeit, sich zu fangen. Doppelte Überzahl dann in der elften Spielminute und es dauerte nur bis zur zwölften, ehe Lubos Velebny nach mehreren schnellen und sauberen Querpässen die Scheibe zum Ausgleich ins Netz hämmerte.
In Drittel Nummer zwei sollten die Jungs ihr komplettes Können zeigen: Doppelschlag in der 21. Minute, als Michi Baindl und Michi Fröhlich nicht lange fackelten. „Hier haben meine Spieler sehr gut umgesetzt, was wir als ‚Gameplan‘ vereinbart hatten“, freute sich Coach Heiß. Und weiter ging die wilde Fahrt für den EHC Bayreuth. Schnelle Angriffe, gelungene Kombinationen, Scheibenglück – die Zutaten zu einem Sahnedrittel. Florian Stauder in Minute 22 und Dominic Krabbat mit Doppelpack (31., 33.) machten den Sack frühzeitig zu. „Es ist mir ein Rätsel, was da passiert ist. Sonst waren wir nicht schlecht heute“, wirkte Gästetrainer Sergej Wassmiller leicht ratlos.
Das dritte Drittel verlief dann relativ kühl: der EC Peiting weiterhin souverän und Herr der Lage, die Tigers hatten sich wieder besser im Griff. In der 48. Minute nutzte Anton Saal einen Schlitzohrpass von Michi Fröhlich zum siebten Treffer: Fröhlich startete hinter des Gegners Tor, doch statt zum klassischen Bauerntrick um den Kasten von Nick Sievers zu ziehen, spielte er einen kurzen Pass per Rückhand zurück in seine Laufrichtung. Dort stand eben Toni Saal und musste nur noch in die leere Ecke vollenden. Den Schlusspunkt setzten unsere Gäste durch Michal Bartosch kurz vor Schluss.
Insgesamt ein gelungener Abend, bei dem auch die Powerplay-Erfolgsquote des ECP mit knapp 60 Prozent herausstach. Fünf Treffer in Überzahl bei insgesamt neun Versuchen. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden und freue mich für die Jungs, dass es heute gut lief“, war Peppi Heiß auf der anschließenden Pressenkonferenz sehr entspannt. „Ich möchte auch die Reihe der Jungen, also Fabian Magg, Robert Wittmann und Thomas Fischer, loben, denn auch sie haben sehr gut ihren Job erledigt“, so Heiß weiter.
Vielleicht ist der Knoten nun geplatzt, denn auch Dominic Krabbat (der sich bislang eher glücklos mühte) wirkte locker und gelöst. Vieles, was bislang nicht so recht gelingen wollte, klappte gegen die Tigers. Beim Spiel gegen die Erding Gladiators am 8. Dezember werden alle Zuschauer des Jahrgangs 1973 vom EC Peiting zum Spiel eingeladen und zahlen keinen Eintritt. Grund ist das 40-jährige Jubiläum des Vereins.