Deggendorfer SC ist der Favorit in der Oberliga SüdWeiden und Memmingen wollen ebenfalls aufsteigen
(Foto: dpa)Die Reihenfolge der Mannschaften ergibt sich aus der Einschätzung unserer Redaktion.
1. Deggendorfer SC
Auch wenn der DSC im letzten Test in Weiden 0:7 unterging. Es war nur ein Vorbereitungsspiel. Der DSC hält mit 31 Spielern mit den größten Kader der gesamten Oberliga. Dazu ist er mit Spielern, die Erstligaerfahrung haben, nur so gespickt. In erster Linie sind hier Thomas Greilinger, die Pielmeier-Brüder, Rene Röthke und natürlich die Kontingentspieler Antonin Dusek, Curtis Leinweber und Carter Popoff, der von Passau kam, zu nennen. Führungskräfte in der Defensive sind Benedikt Schopper sowie Ondrej Pozivil. Fazit: Deggendorf hat das Potenzial zu Platz Eins, ist ein Kandidat für das Play-Off-Finale.
2. Blue Devils Weiden
Die Weidener werden von fast allen Experten als Favorit gesehen. Der Grund ist natürlich die extreme individuelle Qualität. Hübl im Tor ist geblieben. Die Defensive wird von Davis geführt. Im Sturm konnte mit David Elsner (Frankfurt) ein Topmann aus der DEL geholt werden. Aber auch der Ex-Kasselaner Schlenker weiß, wo das gegnerische Tor steht. Fazit: Weiden kann den Aufstieg realisieren. Allerdings gibt es gerade im Süden einige äußerst starke Kontrahenten.
3. ECDC Memmingen Indians
Auch die Süd-Indians haben mit dreißig Spielern einen großen Kader zur Verfügung. Ältester Akteur ist Keeper Vollmer mit seinen 43 Lenzen. Wichtigste Akteure in der Verteidigung sind Svedlund, Pokovic, Meisinger und Neuzugang Peleikis. Im Sturm konnte um die Stars Hafenrichter und Pekr zwei solide Blöcke aufgebaut werden. Sehr erfahren bei den Neuzugängen der Ex-Herner Fominych, der auf seinen Ex-Kameraden Marsall trifft, Sofiene Bräuner, der vom Pferdeturm kam sowie der Ex-Weidener Homjakovs. Fazit: Man darf Memmingen nicht unterschätzen. Das Team gehört zu Favoritenkreis im Süden.
4. SC Riessersee
Die Garmischer sind nicht nur ein klarer Play-Off-Kandidat, sie können bei optimalen Saisonverlauf auch das Viertelfinale erreichen. Dafür wurde punktuell beim Personal nachgebessert, auch wenn einige wichtige Spieler den Verein verlassen haben. Mechel aus Rosenheim unterstützt ab sofort Stammkeeper Boehm. Die Abwehr konnte ebenfalls gehalten werden, Konti Curtis Roach ohne viel Erfahrung ein echter Joker. Der Sturm des SCR kann sich zum Hurrikan entwickeln. Dibelka, Höller, Soudek und Maurer können jede Abwehr auseinandernehmen. Ein kleines Fragezeichen steht hinter Alec Zawatsky. Der in Landshut geborene Kanadier spielte überwiegend in der WHL und dem Uni-Sport, kennt aber bereits aus der Saison 2020/21 die Oberliga als er für Weiden stürmte. Dazu kommen, wie bei einer Talentschmiede zu erwarten, einige Nachwuchsstürmer zum Einsatz, die fast alle in ihren Altersklassen bereits international tätig waren. Fazit: Die Play-Offs sind klar, alles über das Viertelfinale hinaus ist ein Erfolg.
5. Heilbronner Falken
Der DEL2-Absteiger nur auf Rang fünf. Kann das richtig sein? Das weiß man natürlich nicht, aber alleine von der Quantität haben sich die Falken zurückgehalten. Berger und Kapteinat gelten als zuverlässige Oberligatorhüter. In der Defensive halten mit Mapes, Supis, der vom aktuellen Konkurrenten Hannover Scorpions kam, und Jan Pavlu die Fäden zusammen. Im Sturm blieb Frederik Cabana. Dazu konnte mit den Brüdern Wernerson-Libäck und dem Finnen Uski der komplette Konti-Sturm der Duisburger Füchse zu einem gemeinsamen Wechsel überredet werden. Fazit: Den Falken ist alles zuzutrauen. Die Play-Offs sind sicher, danach ist das Halbfinale möglich.
6. Höchstadt Alligators
Der fränkische Anteil an der Oberliga Süd könnte im Sommer mit einigen vielversprechenden Verpflichtungen einen großen Sprung gemacht haben. Im Tor blieb alles beim Alten. Dirksen wird wohl Stammkeeper bleiben, Schnierstein Back-up, um Platz drei kämpfen Spiewok und Zimmermann. Die Defensive blieb beisammen, einziger Neuzugang ist Schiller aus Regensburg. Im Sturm konnte die Qualität wirklich gesteigert werden. Mit Topol aus Memmingen, Heinisch aus Weiden kamen zwei Top-Akteure und Avdeev konnte bis jetzt in seiner Vita noch nicht glänzen, zeigte aber in den Vorbereitungsspielen seine Qualität. Dazu kommen die eingespielten Neugebauer, Litesov, Guft-Sokolov, Rypar und Planics. Fazit: Die Alligators haben Blut geleckt. Nachdem Achtelfinale in der letzten Saison soll es jetzt mindestens das Viertelfinale sein.
7. Bayreuth Tigers
Auch die Tigers werden das Jahr eins nach dem Zwangsabstieg als Konsolidierung nutzen müssen. Dazu müssen sich die Fans an einen komplett neuen personellen Anzug gewöhnen müssen. Ganze vier Akteure aus der DEL2-Zeit blieben (Appler, Fabian, Schäfer und Schwarz). Im Tor wird der verbliebene Appler von Kristian unterstützt, der aus Hamburg kam und mit 376 Oberligaeinsätzen zu den besseren seines Fachs gezählt wird. Die Defensive wurde komplett neu aufgestellt, besteht zwar aus erfahrenen Spielern, ist aber mit sechs Mann unterbesetzt. Allerdings sucht die Routine eines Tölzer, Schmidt und Tiffels ihresgleichen. Im Sturm das gleiche Spielchen. Neun Neue müssen erst einmal zueinanderfinden. Die Kontis haben gute Qualitäten. Der Schwede Hult, der Tscheche Stach und der Finne Elo können jede Abwehr auf schwere Proben stellen. Dahinter sieht es allerdings etwas mau aus. Victor Knaub gilt als Mann der Physis und Jayden Schubert, früher Hannover Indians, ist durchaus torgefährlich, taucht aber auch gerne mal ab. Dazu gesellen sich zehn 18 bis 21jährige, so dass den Tigers einige Überraschungen zuzutrauen sind, aber ein Aufstieg wohl in weiter Ferne liegt. Fazit: Die Tigers sind ein Kandidat für die Play-Offs, können aber auch in den Umweg über die Pre-Play-offs nehmen.
8. Tölzer Löwen
Der frühere erfolgreiche DEL2-Club muss auch in dieser Saison kleine Brötchen backen. Stammkeeper sollte Salvarani bleiben, Baron und der neu aus der DNL-Mannschaft der Dresdener geholte Critzmann werden sich als Back-up bewerben. Einen Umbruch gab es in der Defensive. Fichtner und Hormann blieben. Immerhin konnte gute Oberliga-Qualität in den Isarwinkel gelotst werden. Neue Leitwölfe werden Deeg, der US-Boy Herrmann sowie Edfelder, der aus Rosenheim kam, sein. Auch im Sturm wurde ein großer Austausch vorgenommen. Gleich drei komplette Sturmreihen, sprich neun Spieler, wurden neu verpflichtet. Dazu blieben mit Schlager und Fischhaber die wichtigsten eigenen Akteure in Tölz. Sie bekommen Unterstützung u.a. vom Finnen Piiponen, der aus Regensburg verpflichtet werden konnte und Schmidpeter, der aus Rosenheim kam. Ein Ligaspringer konnte auch vermeldet werden. Aus Erfurt kam mit Schüpping ein höchst erfahrener Stürmer (402 Oberligaspiele). Fazit: Die Löwen können bei einem optimalen Saisonverlauf die Play-Offs erreichen.
9. Lindau Islanders
Der Verein vom Bodensee arbeitet im Rahmen seiner Möglichkeiten. Im Tor bleibt das Duo Geidl/Hattler bestehen. Die Defensive sollte durch den Kanadier Desautels an Qualität gewonnen haben. Ansonsten blieb dieser Mannschaftsteil zusammen. Im Sturm verließ Cowens den Verein, dafür kamen vom Absteiger Landsberg gleich drei Stürmer. Der 35jährige Adriano Carciola hat Erfahrung von der DEL bis zur Regionalliga gesammelt, sollte der Leader sein. Außerdem kamen Walker Sommer, der Cowens ersetzt und Nicolas Strodel. Beim dritten Ausländer hoffen die Islanders auf eine positive Überraschung. Zac Kaiser kommt aus kanadischen ECHL-Klub Trois Revieres Lions, ist erstmals in Europa tätig. Fazit: Trotz der qualitativ guten Ausrichtung kann für die Lindauer das Ziel nur Pre-Play-Off lauten.
10. EC Peiting
Für den bayrischen Traditionsverein, der seit 23 Jahren ununterbrochen in der Oberliga spielt, wird es wieder schwer die Play-Offs direkt zu erreichen, die Pre-Play-Offs sind aber drin. Im Tor kam für Hechenrieder Magg aus Landsberg. Er wird sich mit Fiedler um die Nr.1-Position streiten. Gleich fünf Verteidiger verließen den ECP, wurden aber ausgeglichen. Allerdings werden die fünf einen großen Schritt machen müssen, denn bis auf Biberger hat keiner von ihnen bis längerfristig in der Oberliga gespielt. Anders im Sturm. Topmann Brassard konnte gehalten werden, mit Ouderkirk kam ein Kanadier, der Brassard kennt, mit ihm zusammen in Norwich spielte. Weitere Zugänge kommen aus der eigenen Jugend bzw. den DNL-Teams aus Augsburg (Niewollik) und Rosenheim (Böhm).Fazit: Peiting ist ein sicherer Kandidat für die Pre-Play-Off-Runde.
11. Passau Black Hawks
Die Fans aus der Drei-Flüsse-Stadt brauchen wie in der letzten Saison wohl wieder viel Geduld. Der Grund sind Sparmaßnahmen, so dass es der aktiven Hilfe des Kooperationspartners Landshut zu verdanken war, dass Passau personell keine Probleme haben wird. Im Tor die Nr. 1 weiterhin Raphael Fössinger, neu aus Erding Schedlbauer. Mit Jiranek, Dybowski und Jakob verließen drei Leistungsträger Passau. Mit Buckley, Otte und Campbell wurde dies quantitativ aufgefangen. Auch im Sturm kam es zum Aderlass. Mit Popoff verließ der stärkste Scorer die Hawks in Richtung Deggendorf. Immerhin kam mit Blackburn ein erwiesener Scorer aus England mit Oberliga-Erfahrung, der zusammen mit Cizek die Sturmreihen führen soll. Als Leader wird Sergei Janzen fungieren mit Hilfe von Ovaska, Rott und Sauer. Danach folgen nur noch Fölis aus Landshut. Fazit: Wie bei Lindau wird auch hier das einzige Ziel die Pre-Play-Offs sein.
12. Stuttgart Rebels
Nach 17 Jahren in der Versenkung ist die baden-württembergische Landeshauptstadt wieder zurück im erlauchten Kreis des Profieishockeys. Allerdings wird es für die Schwaben sehr schwer, so dass die Verantwortlichen, immer den Etat von 250.000 Euro vor Augen, vorsichtig bei der Kaderplanung agiert haben. Im Tor stehen mit Golombek und Gähr zwei Torhüter mit zusammen 100 Oberligaspielen Erfahrung. Drei neue Defender, aber nur einer kommt aus der Oberliga. Kirchhoff kommt von Herne, könnte mit Fink, der 174 DEL2-Spiele Erfahrung hat, in diesem Bereich die Führungsrolle übernehmen. Im Angriff müssen die Kontingentspieler möglichst schnell funktionieren. Das Pistilli Oberliga kann, hat er in Rostock und Hannover bewiesen. Wiencek hat über 200 Spieler in der zweiten tschechischen Liga bestritten. Dazu kommen als sportliche Leitwölfe Herm (413 DEL2-Spiele) sowie Vostarek, Walter und Klatte, die bereits höherklassig aktiv waren. Allerdings stehen bis jetzt erst zehn Stürmer unter Vertrag und ein Ausländerplatz kann noch vergeben werden. Fazit: Stuttgart kann nur bei einem optimalem Saisonverlauf einen Pre-Play-Off-Platz ergattern.
13. EV Füssen
Der Altmeister in Nöten. Nach dem schweren Sommer und der Lizenzvergabe in der Verlängerung konnten die Füssener erst verspätet in die personelle Planung einsteigen. Nr. 1 bleibt Hötzinger im Tor. Fünf Defender gingen, drei kamen neu. Darunter das Top-Talent Max Bleicher. Die Leader in der Verteidigung sind der Kanadier Bureau-Blais sowie der aus Landsberg geholte Malzer. Im Sturm müssen die beiden Ausländer, der Finne Arkiomaa sowie der Amerikaner Neudecker die Führungsrolle übernehmen. Immerhin besitzen zehn Stürmer Oberligaerfahrung, so dass man davon ausgehen kann, dass Füssen besser aus den Startlöchern kommen könnte als erwartet. Fazit: Füssen wird schwer um die Pre-Play-Offs kämpfen müssen. Unmöglich ist es aber nicht.