Brad Snetsinger wechselt zum ECDC MemmingenJared Mudryk beendet seine Karriere
Sven Müller (rechts) begrüßt Brad Snetsinger bei den Memminger Indians. (Foto: Rebhan/ECDC Memmingen)
Er war ein Wunschspieler der Sportlichen Leitung sowie des kommenden Indians-Trainers, den die Memminger ebenfalls in Kürze bekannt geben werden, und soll beim ECDC den Sturm im kommenden Jahr anführen. Bradley (kurz Brad) Snetsinger ist in Eishockeykreisen ein durchaus klangvoller Name. Der 32 Jahre alte Angreifer wechselt aus der Oberliga Nord nach Memmingen und soll im Allgäu seine starke Punkteausbeute in der dritten Liga weiter ausbauen. Nach etlichen Jahren in Nordamerika kam Snetsinger 2012 erstmals nach Deutschland. Nach zwei Spielzeiten in Kassel wechselte er zum ESV Kaufbeuren in die DEL2, von wo aus es ihn nach Tilburg und Leipzig verschlug. In den letzten drei Spielzeiten lief der Linksschütze für den Herner EV auf und steuerte allein hier über 200 Scorerpunkte bei. Auch in den abgelaufenen Play-offs war er ein Erfolgsgarant für den tollen Lauf des Teams aus dem Ruhrgebiet, die u.a. die Spitzenmannschaften aus Regensburg und Peiting ohne eigene Niederlage abfertigten. In elf Partien konnte der 1,85 Meter große Stürmer sechs Tore und 13 Assists während dieser Zeit erzielen, was ihn zum Topscorer seiner Mannschaft machte. „Ich wollte noch einmal eine Veränderung. Viele Leute haben mir gesagt, dass es viel Spaß macht in Memmingen zu spielen, außerdem lebt es sich hier sehr gut“, ließ Snetsinger bei seinem ersten Besuch in der Maustadt verlauten. „Rundum zufrieden“ zeigt sich Sven Müller, der sich sicher ist mit dem Kanadier einen „Top-Stürmer für die erste Reihe“ gefunden zu haben. Brad Snetsinger wird in der kommenden Saison mit der Nummer 41 für die Indians auflaufen.
Etwas getrübt ist die Freude über den starken Transfer von Brad Snetsinger, da die Memminger auch einen weiteren wichtigen Akteur verlieren. Mit Jared Mudryk verlässt der letztjährige Denker und Lenker des Indians-Angriffs den Verein. Der Deutsch-Kanadier kam vor der letzten Saison von den Selber Wölfen nach Memmingen und war für allein 50 Punkte in der regulären Saison verantwortlich. Ein herber Rückschlag für die Personalplanungen der Rot-Weißen, der die Verantwortlichen zwar nicht gänzlich unvorbereitet, aber doch etwas überraschend traf. Der 35-jährige Mittelstürmer war im vergangenen Jahr nur aufgrund eines Wechsels seines Lebensmittelpunkts an den Hühnerberg gekommen. Privat verschlug es ihn und seine Familie in die Augsburger Gegend, aus der seine Frau stammt. Gleichzeitig trat Mudryk auch eine lukrative Arbeitsstelle an, die er, im Laufe der Saison, noch einmal intensivierte und zeitlich ausbauen konnte. Vor kurzer Zeit informierte er nun die Verantwortlichen des Vereins, dass Oberliga-Eishockey in Zukunft nicht mehr mit seinem beruflichen Werdegang zu vereinbaren ist und er dem ECDC in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
„Es ist wahnsinnig schade, dass uns Jared verlässt. Einen Spieler mit dieser Qualität, der in der Region wohnt und gleichzeitig noch arbeitet, kann man kaum ersetzen“, so Sven Müller, der Sportliche Leiter des ECDC. „Gemeinsam mit unserem Trainer für die neue Saison stellen wir aber eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine“, kündigt er baldige weitere Personalentscheidungen an.