Bauunternehmer Günther Karl will Deggendorf rettenRetter in Sicht

Dabei begann das Eishockeyjahr bei den Niederbayern vielversrechend. Passenderweise stellte man am Vatertag mit dem Spieler Jan Benda und dessen Vater Jan Benda senior als Trainer, die ersten beiden vielversprechenden Zugänge der anstehenden Saison vor.
Doch Anfang Juli musste Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser (CSU) den im Stadion beheimateten Vereinen mitteilen, dass man das Stadion aufgrund von Schimmelbefall an den Leimbindern der Dachkonstruktion ab Herbst schließen müsse. Im Interview mit dem Lokalsender Donau TV sagte Moser: „Die Sicherheit für Leib und Leben geht ganz klar vor.“ Zwar wusste man, dass das Dach früher oder später erneuert werden müsse, vom jetzigen Zeitpunkt scheint man dennoch überrascht. Im Haushaltsplan der Stadt ist hierfür zumindest kein Posten vorgesehen, zudem hat die Beseitigung von Hochwasserschäden eine höhere Priorität.
Für die Vereine dennoch eine Katastrophe. Zwar plant die Skaterhockey-Mannschaft von Deggendorf Pflanz schon seit einiger Zeit eine eigene Spielstätte und hat anscheinend auch den passenden Ort gefunden, doch für die Eishockeymannschaften von Deggendorf Fire beziehungsweise des Deggendorfer SC gestaltet sich die Angelegenheit schwieriger. Gerhard Geiger, 1. Vorsitzender der Clubs, sprach davon, im schlimmsten Fall die Mannschaft von Fire gar abzumelden. Zumindest in Fankreise wurde über Ausweichmöglichkeiten wie Passau, Straubing oder Regensburg diskutiert.
Auf der folgenden Stadtratssitzung wurde aber klar, dass man sich die Sanierung, die mit etwa 13 Millionen Euro angegeben wird, nicht leisten kann. Selbst wenn, wäre das für die Eishockeymannschaften immer noch mit einigen Mehrkosten verbunden. Da es sich um einen kommunalen Bau handelt, würde eine europaweite Ausschreibung nötig. Laut OB Moser gegenüber dem Donau-Anzeiger könne man dann mit der Sanierung frühestens Ende September beginnen. Die Fertigstellung wird auf Mitte Dezember datiert. Vorsorglich haben sich die Verantwortlichen von Deggendorf Fire aber schon eine Ausnahmegenehmigung des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) für den Freiluftspielbetrieb besorgt. Schon auf dieser Sitzung brachte Stadtrat Kurt Kindel (SPD) den Bauunternehmer Günther Karl ins Spiel. Insgesamt gingen die Ideen sogar soweit, dass man Nachbargemeinden wir Plattling um Mitfinanzierung bitten soll. Im Plattlinger Anzeiger erteilten einige Plattlinger Lokalpolitiker parteiübergreifend aber schnell eine Absage.
Zwischendurch gab es mit der Rückkehr von Stefan Ortolf vom DEL-Club aus Straubing die nächste Verpflichtung, die aufhorchen lässt. Zudem setzten sich auf einer Fandemo rund 250 Fans verschiedener Vereine für den Erhalt des Stadions ein. Doch nur wenige Tage später der nächste Tiefschlag. Architekt Bert Reiszky und Eishallenspezialist Thomas Glöckner, beide inzwischen mit der Planung beauftragt, teilten mit, dass ein Auswechseln der Dachkonstruktion nicht möglich sei. Grund ist, dass dadurch anscheinend der sogenannte Bestandsschutz nach der Versammlungsstättenverordnung wegfallen würde. Außerdem äußerten die Experten im Donau-Anzeiger Bedenken wegen einer nicht vorhandenen Lüftung. Der OB ist dem Bericht nach anderer Meinung und hält vieles der Planung für nicht nötig. Und wieder wird Bauunternehmer Günther Karl genannt. Dieser soll einen deutlich günstigeren Plan haben. In der Deggendorfer Zeitung bestätigt der Bauunternehmer das indirekt und sagt: „Ich kann relativ problemlos helfen, zu wirtschaftlichen Konditionen.“ Ins Detail wollte er jedoch nicht gehen.
Die positiven Nachrichten setzten sich mit der Verpflichtung des wie Benda nicht mehr ganz jungen, aber sicherlich belebenden Pavel Vostřák fort. Auch weitere für die Liga hochkarätige Namen wie Markus Hundhammer halten sich hartnäckig in der Gerüchteküche.
Nun meldet idowa.de, das Onlineportal der Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung, dass die Stadt Deggendorf auf der Stadtratssitzung am kommenden Montag das Grundstück an Günther Karl verkaufen wird. Wenn das tatsächlich so eintreten wird, würde es vieles vereinfachen. Denn damit würde die Problematik aus dem kommunalen in den privaten Bereich verlagert. Das wiederum bedeutet, dass keine Ausschreibung nötig ist und der Unternehmer im Prinzip sofort Maßnahmen ergreifen kann. Wie der Rückbau des Daches und die folgende Sanierung verlaufen sollen, ist jedoch noch nicht bekannt.
Für Deggendorf Fire und alle anderen Clubs, die im Stadion ihre sportliche Heimat haben, scheint jedoch das Licht am Ende des Tunnels angegangen zu sein.
auf Sportdeutschland.TV