Startschuss zu den „bayrischen Wochen“
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzDas kommende Wochenende ist für die Roten Teufel Bad Nauheim der Startschuss zu den „bayrischen Wochen“ in der Oberliga, wenn es bis Mitte März zu den Begegnungen gegen die Teams der Südgruppe kommt. Den Auftakt macht am Freitag das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten TEV Miesbach (Spielbeginn 19.30 Uhr), und am Sonntag erwartet man dann ab 18.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion die Passau Black Hawks, die als Süd-Fünfter noch um den Einzug in die Play-offs kämpfen.
Die Miesbacher haben seit einigen Wochen bereits die Saison quasi abgeschlossen. Ohne Chance mehr auf die Play-offs gaben sie sukzessive Spieler ab und ersetzten diese mit Nachwuchsakteuren, was natürlich einen günstigen Kosteneffekt nach sich zieht. Namhafte Profis wie der Ex-Teufel Ty Morris (jetzt Landshut), Torhüter Marc Dillmann (Herne) oder Stürmer Robert Vavroch (Erfurt) mussten den Verein verlassen, um das finanzielle Überleben zu sichern. Dementsprechend gestalteten sich auch die Ergebnisse: Aus den letzten 15 Spielen holte das Team von Trainer Heinz Zerres lediglich einen Sieg bei einem Torverhältnis von 43:98. Auf eigenem Eis unterlag man zuletzt Tabellenführer Peiting gar mit 3:12, insgesamt mussten sich die Bayern in 23 Anläufen zuhause 15 Mal geschlagen geben. Nur Deggendorf hat derzeit eine schlechtere Gegentrefferzahl vorzuweisen (237, Miesbach mit 228), so dass dieses Match für die Hessen eigentlich eine Pflichtaufgabe darstellen sollte.
Anders sieht es da schon beim Heimspiel am Sonntag gegen Passau aus. Die Donaustädter haben derzeit acht Zähler Rückstand auf einen Playoff-Platz und müssen somit dringend punkten, um sich weiterhin die Chance auf die Aufstiegsspiele zu erhalten. Hierbei setzt das Team von Trainer Klaus Feistl vor allem auf die Dienste seiner beiden Topscorer Marc Desloges (24 Tore, 35 Assists) und Tim Krymusa (24 Tore, 27 Assists), aber auch Routiniers wie Verteidiger Mike Muller (einst in Iserlohn, Essen, Bietigheim und unter Fred Carroll in Neuwied) tragen maßgeblich zum Erfolg der Passauer bei. Die Mannschaft hat eine gute Mischung aus jungen und älteren Akteuren, wobei man auch unterstützt wird durch die Zusammenarbeit mit den Landshut Cannibals, die per Förderlizenzen Spieler an den Oberligisten abstellen. Derzeit haben die Bayern jedoch eine Auswärtsschwäche, so wurden die letzten fünf Partien in der Ferne allesamt verloren. Der letzte Auswärtssieg liegt bereits fünf Wochen zurück, doch dieser hatte es mit einem 4:3 in Hannover in sich. Man ist also gewarnt vor diesem Team, bei dem es ein Wiedersehen mit den Ex-Teufeln Andreas Popp und Vladimir Gomov geben wird.
Bei den Roten Teufeln wird es demnach in beiden Partien darauf ankommen zu punkten, denn der Vorsprung auf Rostock ist zuletzt bis auf vier Zähler geschmolzen. Auch Herne rückt vor allem nach dem Sieg gegen den EC und dem gestrigen 4:3-Erfolg in Berlin immer näher, so dass ein spannendes Finish der Punktrunde zu erwarten ist. Interessant wird es auch sein, wie sich die direkte Konkurrenz im Kampf mit den Südligisten schlagen wird, nachdem sowohl die Crusaders wie auch die Piranhas gegen die bayrischen Clubs werden antreten müssen. Personell gibt es bei den Hessen rechtzeitig zu diesen Partien Positives zu vermelden, nachdem alle Mann an Bord sein können, sofern kurzfristig nichts mehr passieren sollte.