Start geglückt ! Bad Tölz torreich gegen die Eisbären Juniors

Auf zwei Faktoren lag das
Augenmerk der Tölzer Zuschauer beim ersten Heimspiel der neuen Saison. Wie
würden sich die Löwen im Wettkampf und Yanick Dubé bei seinem Debüt im Tölzer
Trikot präsentieren. Dubé spielte weitgehend unauffällig, ließ aber seine
brilliante Technik in einigen Szenen aufblitzen. Das Kollektiv hingegen
erfüllte die Erwartungen der Zuschauer. Mit 6:3 (1:1, 4:2, 1:0) schickten die
Isarwinkler die Eisbären Juniors zurück in die Bundeshauptstadt.
Der Auftakt war freilich
weniger verheissungsvoll. Bereits nach zwei Minuten saßen zwei Tölzer Akteure
auf der Strafbank. Ein Umstand, den die Gäste durch Norman Martens zu nutzen
wussten. Dadurch geriet das Spiel der Hausherren ein wenig ins Stocken, woraus
in der Konsequenz ein eher durchschnittliches erstes Drittel zustande kam.
Mitte Happy End für die Mannschaft von Axel Kammerer allerdings. Eine
geschlagene Sekunde vor der Pausensirene stocherte Michael Endraß die Scheibe
über die Linie. Vorausgegangen war eine dynamische Vorbereitung von Jan
Schinköthe. Der Kapitän ließ sich auf seiner Fahrt vors Tor nicht aufhalten,
scheiterte nur am Berliner Schlussmann Stefaniszin. Sogar beim Torjubel war
Schinköthe noch in vollem Tempo, was der umsichtige Schiedsrichter Plitz schmerzhaft
in Form eines „open-ice“-Checks zu spüren bekam.
Der zweite Spielabschnitt
gestaltete sich zur Doppelschlag-Mottoparty. 26 Sekunden lagen zwischen dem
Treffer von Michi Baindl und dem 3:1 durch Martin Melchert. Der Bann schien
gebrochen. Erst recht nachdem Kurt MacSweyn und Stefan Endraß die Führung in
die Höhe schraubten. Benötigte Zeit: 23 Sekunden. Leider musste Michael Baindl
nach einem Check die Partie mit einer leichten Gehirnerschütterung aufgeben.
Einsatz am Sonntag mehr als fraglich. Jeff Tomlinson wechselte ob des Torhagels
für wenige Minuten seinen Torhüter. „Ich wollte ihm Zeit geben, sich zu
fangen“, so der Trainer der Eisbären. Die Wirkung sollte alsbald einsetzen.
Zuvor aber scheiterte Kurt MacSweyn mit einem Solo an den Schonern von
Stefaniszin. In rekordverdächtigen sieben Sekunden arbeiteten sich die Eisbären
wieder zurück ins Spiel. Unterstützung gab es von plötzlich sorglos
aufspielenden Tölzern. „Auch wir müssen aus jedem Spiel lernen“, nahm Axel
Kammerer seine Mannschaft hinterher aber in Schutz. Bei der Auszeit nach den
Gegentoren war die Standpauke indes im ganzen Stadion zu hören.
Die Berliner spielten
durchgehend eine temporeiche Partie, waren aber ab dem zweiten Drittel zu
undiszipliniert. Negativer Höhepunkt war ein Ellbogencheck von Markus Ziesche
an Michael Pfaff, der dem Berliner die freie Auswahl in der Duschkabine
garantierte. Im anschließenden Powerplay sorgte Adam Borzecki mit einem
Gewaltschuss für die endgütige Entscheidung. Für Axel Kammerer war es ein gutes
Spiel, bei dem die Zuschauer zufrieden nach Hause gegangen sind. Dass noch
nicht alle Mechanismen im Tölzer Spiel greifen und sich auch Yanick Dubé erst
an die neuen Mitspieler gewöhnen muss, versteht sich am ersten Spieltag von
selbst. (or)
Tore: 0:1 (02:12)
Martens (Fröhlich, Angermann,5-3), 1:1 M.Endraß (Schinköthe, St. Endraß, 5-4),
2:1 (31:03) Baindl (Curth, Rohner), 3:1 (31:29) Melchert (Borzecki,
Fritzmeier), 4:1 (35:05) MacSweyn (Reader, Schönberger, 5-4), 5:1 (35:28) St.
Endraß (Dubé, M.Endraß), 5:2 (37:40) Ziesche (Ostwald), 5:3 (37:47) Fröhlich
(Martens), 6:3 (49:28) Borzecki
(Schinköthe, Reader, 5-3)
Zuschauer: 1208
Schiedsrichter: Plitz (Ottobrunn) - Holzer, Rische
Strafminuten: Bad Tölz 10 - Berlin
18+5+Spieldauer (Ziesche)
Spieler des Spiels: Stefan Endraß