Starker Beginn, am Ende aber ohne Punkte
Starker Beginn, am Ende aber ohne PunkteMit einem dezimierten Kader mussten die Selber Wölfe die weite Reise nach Füssen antreten. Neben Waßmiller und Schneider, fehlte nun auch noch Siegeris. Er zog sich im Freitagsspiel vermutlich einen Innenbandriss zu. Eine genaue Diagnose folgt in den kommenden Tagen. Die Saison dürfte für den Angreifer wohl aber vorzeitig beendet sein.
Die VER-Cracks indes legten bei den Allgäuern los wie die Feuerwehr. Der erste Schussversuch von Lamich folgte schon nach wenigen Momenten. Weitere gute Möglichkeiten folgten und der Führungstreffer ließ nicht lange auf sich warten. Den Puck in die Mitte zugespielt, setzte Heilman an Verteidiger Wolsch und Keeper Irrgang vorbei in die Maschen. Die Franken wollten gleich nachlegen, scheiterten jedoch am Goalie. Füssen konnte sich allmählich vom Druck befreien und selbst Angriffe starten. Kümpel im Selber Kasten parierte aber gegen Baier, wie auch ein folgendes Unterzahlspiel ohne Gegentreffer überstanden werden konnte. Die Gastgeber verteidigten allerdings genauso souverän, als die Wölfe einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Die Zuschauer bekamen zeitweise einen guten offenen Schlafabtausch geboten. Dank Überzahl der Hausherren herrschte später lange Zeit aber Gefahr in der Selber Verteidigungszone, die zudem für zehn Minuten auf Schadewaldt verzichten mussten, die er für einen Check gegen den Kopf erhielt. In diesem wie auch in einem weiteren Unterzahl, darunter gar eine Minute lang drei gegen fünf, bot der VER eine grandiose Defensivleistung und sicherte sich den Vorsprung bis zur Pause. Dieser hätte gar dann noch höher ausfallen können. Schiener wurde bei seinem flotten Vormarsch noch am Abschluss gestört.
Den besseren Start ins Mitteldrittel erwischten die Gastgeber, die mit einem Pfostentreffer durch Keller auf sich aufmerksam machten. Auf der Gegenseit war es kurz darauf nicht minder brenzliger. Lamich verfehlte nach Sekeras Zuspiel das Gehäuse nur hauchknapp. Durch einen Wechselfehler gerieten die Wölfe erneut in Unterzahl und das wurde prompt bestraft. Agosta bekam frei vor Kümpel stehend die Scheibe und platzierte diese zum 1:1-Ausgleich. Überhaupt leistete sich der VER wie schon so oft zu viele kräfteraubende Strafen. Im abermaligen Unterzahl wie auch in einigen weitere starken Situationen der Füssener glänzte Kümpel mehrfach mit guten Reaktionen. Selb verhinderte so noch einen Rückstand. Schließlich selbst in Überzahl fand man keine Lücke, um wieder davon zu ziehen. Darunter vergab man allerdings die Chance eines fast zweiminütigen 5/3-Überzahls, als man sich nach nur wenigen Sekunden im Angriffsdrittel eine unnötige Strafzeit einhandelte. Es kam schließlich aber noch schlimmer. Ausgerechnet als Richter von der Strafbank kam, wurde er aus der eigenen Abwehr bedient. Mutterseelenallein marschierte er auf das Tor zu und verwandelte eiskalt. Dem Gegner gab der Treffer Auftrieb und Kümpel wurde mehrfach gefordert. Das nächste Gegentor sollt trotzdem fallen. Im Nachschuss baute Nadeau auf 3:1 aus.
Die Wölfe versuchten nach der Pause noch einmal heranzukommen. Ryzuk wie auch Bauer brachten die Scheibe nicht über die Torlinie, wie auch Thielsch einen Alleingang nicht verwerten konnte. Füssen dagegen konterte gefährlich. Als sich die Gastgeber schließlich im Angriff festsetzte, landete der Puck bei Richter, der kein Problem mehr hatte, auf 4:1 zu erhöhen. Später landete Sekeras Gewaltschuss am Torgestänge und auch Schadewaldt fand seinen Meister in Torwart Irrgang. Anstatt die Möglichkeit zum verkürzen, machten die Allgäuer dann mit abgeklärtem Spiel alles klar und trafen durch Naumann zur endgültigen Entscheidung, wenngleich Thielsch in der 54. Spielminute einen Penalty sicher verwandelte konnte.
Tore: 0:1 (3:21) Heilman (Konsorada, Thielsch), 1:1 (25:30) Agosta (Nadeau, Richter/5-4), 2:1 (36:39) Richter (Nadeau, Wolsch/4-4), 3:1 (38:49) Nadeau (Richter, Agosta), 4:1 (46:13) Richter (Golts, Müller), 5:1 (50:39) Naumann (Golts), 5:2 (53:02) Thielsch (Penalty). Strafen: Füssen 10 + 10 (Keller), Selb 16 + 10 (Schadewaldt). Zuschauer: 701.