Starbulls sind zum Auftakt an der Tabellenspitze
Rote Laterne in Füssen gelassenNach einem 11:2-Heimsieg gegen die Eisbären Berlin Juniors haben die Starbulls Rosenheim zunächst die Tabellenführung in der Oberliga übernommen.
1561 Zuschauer im Rosenheimer Kathrein-Stadion wurden Zeugen des ersten zweistelligen Sieges der Grün-Weißen in der Oberliga. Doch nicht nur dies ist ein Eintrag in die Geschichtsbücher der Starbulls wert – es wurde noch eine andere Serie beendet. Denn in den letzten drei Spielzeiten mussten die Innstädter jeweils eine Niederlage zum Saisonauftakt einstecken. In den beiden Jahren Bayernliga gab es Pleiten gegen Pfaffenhofen und in Schongau, vor zwölf Monaten musste man ein 3:4 nach Penaltyschießen gegen Heilbronn hinnehmen.
Am Freitagabend lief aber alles anders: Bis Mitte des ersten Drittels sahen die Fans eine ausgeglichene Begegnung. Dann kassierte der etwas übermotivierte Gerard Miller eine Strafzeit, die die Gastgeber sechs Sekunden später zur 1:0-Führung nutzten. Andreas Paderhuber schnappte sich an der blauen Linie die Scheibe, fuhr ein paar Schritte Richtung Eisbären-Gehäuse und knallte den Puck ins Tor. 21 Sekunden später folgte die nächste Hinausstellung gegen die Berliner. Und wieder gelang den Starbulls ein Powerplaytreffer. Torschütze war der überragende Todd Wetzel, der von Christian Gegenfurtner bedient wurde. Im Anschluss ließen sich die Rosenheimer etwas „einschläfern“ und so kamen die Gäste mit zwei Überzahltreffern in der 16. und 20. Minute durch Jared Sylvestre und einem Schlagschuss von Miller zum Ausgleich.
Einen Blitzstart legten die Chyzowski-Schützlinge im Mittelabschnitt hin. Einige Zuschauer waren noch gar nicht auf ihren Plätzen, da besorgte Kapitän Andi Schneider das 3:2. Der sehr kleinlich pfeifende Hauptschiedsrichter verteilte nun viele Strafzeiten, wobei die Hausherren ihre numerische Überlegenheit in Zählbares verwandeln konnten. So traf in der 28. Minute Wetzel zum 4:2 und Bobo Kühnhauser in der 33. Minute (auf Zuspiel von Wetzel) zum 5:2. Das 6:2 in der 34. Minute durch Thomas Brandtstädter war nicht nur die Vorentscheidung, sondern gleichzeitig das erste Tor bei Fünf gegen Fünf an diesem Abend. In Minute 36 hatte Kühnhauser einen weiteren Treffer auf der Kelle, doch scheiterte er nach einem Solo am unsicheren Eisbären-Keeper Sebastian Stefaniszin.
Im Schlussdrittel ging das Schützenfest der Starbulls in eine weitere Phase. So markierte Schneider im Nachschuss das 7:2 (43.), Stephan Gottwald erhöhte unter gütiger Mithilfe von Stefaniszin in der 49. Minute auf 8:2, wodurch der Arbeitstag des Berliner Torwarts beendet war. Benjamin Nitschke nahm ab diesem Zeitpunkt den Platz zwischen den Pfosten ein, konnte jedoch den Rosenheimer Sturmlauf nicht stoppen. In der 51. Minute spazierte Mondi Hilger durch das gegnerische Verteidigungsdrittel und umkurvte schließlich Nitschke zum 9:2. Für den zehnten Treffer zeigte das Super-Duo Schneider/Wetzel verantwortlich - Wetzels Vorlage (sein fünfter Scorerpunkt) brachte Schneider den Hattrick. Den Schlusspunkt dieser einseitigen Partie setzte in der 58. Minute Mitch Pohl im Powerplay, der damit den 11:2-Endstand herstellte.
Trainerstimmen
Jeff Tomlinson (Eisbären Juniors): Wir hatten uns mehr erwartet und haben das Spiel vor allem in Unterzahl verloren. Wichtig ist allerdings, dass die Jungs etwas gelernt haben und da ist es egal, ob wir mit 3:4 oder 2:11 verloren haben. Wir wissen jetzt, was zu tun ist und die Spieler müssen begreifen, dass sie Vieles nicht dürfen. Wenn die DEL-Mannschaft noch Spieler bekommt, bekommen wir wieder ein paar Spieler zurück.
Ron Chyzowski (SBR): Wir hatten einen guten Start, haben aber nach dem 2:0 aufgehört und die Eisbären ins Spiel kommen lassen. Im zweiten Drittel haben wir das wieder reingebracht. Entscheidend war sicherlich das Powerplay, wobei vor allem nach dem 5:2 alles gelaufen ist. Gabriele Krüger wurde heute am Meniskus operiert und kann in sechs bis zehn Wochen wieder aufs Eis. Nächste Woche werden ein Verteidiger und ein Stürmer aus dem DNL-Team zum Einsatz kommen.