Starbulls brennen Feuerwerk ab

Die Starbulls Rosenheim gewannen am Silvester-Vorabend vor 1810 Zuschauern gegen die Blue Lions Leipzig mit 8:2.
Kein Selbstvertrauen, schlechtes Powerplay und derzeit nur Stephan Stiebinger, der ins gegnerische Tor trifft – so begann der Spielbericht des vorletzten Heimspiels. Und noch vor sieben Tagen herrschten nach der 1:4-Niederlage in Bad Tölz (es war die fünfte Schlappe in Folge) bei vielen Fans Untergangsstimmung. Doch nur eine Woche und drei Spiele später sind die stark ersatzgeschwächten Starbulls (Manuel Kofler, Robert Schopf, Christian Gegenfurtner und Patrick Senger fehlten verletzungsbedingt), bei denen Simon Wenzel und Maxi Peters eine sehr gute Verteidigung bildeten, acht Punkte reicher und haben auch die meisten Anhänger wieder zufriedengestellt. Ebenfalls erfreulich ist, dass nicht mehr nur Stiebinger das Tor trifft, sondern zwei Sturmreihen erzielten gegen Leipzig jeweils vier Treffer. Dreifacher Torschütze war John Snowden, Ryan Smith lieferte drei Assists, in der zweiten Formation trafen die stark aufspielenden Anton Bernard und Stiebinger jeweils doppelt, Andi Schneider legte dreimal auf.
Die Grün-Weißen waren über fast die gesamte Spielzeit die dominierende Mannschaft. Lediglich fünf schwache Minuten hatten sie an diesem Abend, dies war zwei Minuten vor und drei Minuten nach der ersten Drittelpause. Dabei hätten sie zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich führen können, aber viele Chancen blieben ungenutzt und so lagen sie durch den Treffer von Snowden aus der vierten Minute mit nur 1:0 in Front. Danach vergaben Wenzel, Schneider, Hilger, Smith und Snowden weitere Möglichkeiten und so nutzte Andreas Felsch in der 19. Minute eine Rosenheimer Unachtsamkeit zum Ausgleich.
In der 23. Minute gingen die Blue Lions durch Max Kenig (nach Querpass von Kasper Kenig) mit 2:1 in Führung, danach waren allerdings die Hausherren wieder hellwach und erzielten in der 28. Minute durch einen Doppelschlag innerhalb von 37 Sekunden durch Bernard und Snowden die 3:2-Führung. Die Schützlinge von Markus Berwanger drückten mächtig weiter, was Leipzigs Trainer Zdenek Travnicek zu einer Auszeit bewegte. In der Schlussphase des Mittelabschnitts fiel die Entscheidung in diesem Match, als Mondi Hilger in Minute 38 auf 4:2 und Snowden 20 Sekunden vor der Pause auf 5:2 erhöhten. Einen brutalen Check gegen Kopf- und Nackenbereich leistete sich Gästespieler Esbjörn Hofverberg an Michael Rohner. Nachdem er minutenlang auf dem Eis behandelt wurde, brachte man ihn ins Krankenhaus. Hofverberg kassierte eine Matchstrafe, das fünfminütige Überzahlspiel brachte den Starbulls jedoch nichts ein.
Die Ostdeutschen wechselten zum Schlussdrittel ihren Torhüter (für den unsicheren Varian Kirst stand Sebastian Staudt zwischen den Holmen). Aber auch Staudt konnte das Feuerwerk, das die Rosenheimer bereits am Silvester-Vorabend abbrannten, nicht mehr abmildern. In der 49. Minute kam Bernard zu seinem zweiten Treffer, 64 Sekunden später markierte Stiebinger im Fallen das 7:2. Den Endstand fixierte in der 58. Minute im Powerplay wiederum Stiebinger, die Vorlagen lieferten Bernard und Peters.
Trainerstimmen:
Zdenek Travnicek (Leipzig): Wir haben gewusst, dass es schwer wird. Wir waren von Anfang an nicht dabei, waren nicht bereit und haben uns über das Eis gequält. Rosenheim stand gut und hat das Spiel gemacht.
Markus Berwanger (SBR): Wir haben wie aus einem Guss gespielt und geschickt verteidigt. Von der Quantität der Mannschaft wird es nun eng, vor allem wenn Micky Rohner länger ausfallen sollte. Meine Verteidiger kommen inzwischen auf dem Zahnfleisch daher. Wir haben gewusst, dass Leipzig nach dem 8:1 gegen Klostersee und 8:0 gegen Miesbach mit breiter Brust kommt. Meine jungen Verteidiger wie Niko Senger, Simon Wenzel und Maxi Peters haben gerackert, gekämpft und sich in jeden Schuss geworfen. Zur Verpflichtung von Janne Kujala möchte ich sagen, dass wir schon fünf Ausländer haben und ich jeden Spieler, egal wie er heißt, gleich behandle. Wer von den sechs Ausländern dann spielen wird, wird sich zeigen.