Spitzenspiel zwischen Dortmund und Duisburg endet im Streit
Die Elche standen kompakt gegen die Füchse, die mittlerweile zu der erwarteten Stärke gefunden haben. So etwas wie das 9:0 der Gastgeber vor zwei Wochen war diesmal nicht zu erwarten. So kam es auch. Denn das 3:2 (1:0, 1:0, 0:2, 1:0) nach Penaltyschießen für die Gastgeber war leistungsgerecht. Die taktisch starke Leistung der Westfalen brachten den Dortmundern eine verdiente 2:0-Führung, die die Füchse durch eine Energieleistung im Schlussabschnitt ebenso verdient ausgeglichen haben.
Doch rund fünf Minuten vor Ende des Abschnitts ging es los. Die Dortmunder reklamierten die harte Gangart der Gäste, die Duisburger dagegen, dass die Elche viel zu oft liegen blieben. Höhepunkt der Streitigkeiten, die Hauptschiedsricher Eric Daniels absolut nicht im Griff hatte, war dann die Matchstrafe gegen Duisburgs Michael Hrstka (38.). Nach einem Check gegen den Kopf- und Nackenbereich von Michael Henk blieb der Dortmunder bewusstlos liegen. Wie die Dortmunder auf der Pressekonferenz erklärten, hatte der EHC-Stürmer kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus noch kein Gefühl im Körper. Der EVD-Verteidiger selbst erklärte dazu: „Das war keine Absicht. Es war meine erste Matchstrafe überhaupt im Seniorenbereich.“ Um die Emotionen zu beruhigen, zog Daniels die zweite Drittelpause vor, hatte aber auch verpasst, in den Minuten zuvor für Ruhe zu sorgen. Dass eine Flasche von der Dortmunder Bank aufs Eis geflogen war, ignorierte er und ging auch nicht auf die strittigen Situationen ein – sprich: es gab weder Strafen gegen Duisburg noch Ermahnungen gegen Dortmund, weil die Spieler liegen geblieben sind. Also je nachdem, wie der Unparteiische die Situationen auch bewertet haben sollte. Ein weiterer Streitpunkt war die Wahl des Spielers des Abends auf beiden Seiten. Der EHC hatte sich für EVD-Torhüter Christoph Oster entschieden – der als Backup keine Sekunde auf dem Eis gestanden hatte. Schon in den Katakomben war Dortmunds Trainer Frank Gentges stinksauer. „So etwas geht nicht. Das ist völlig respektlos“, ärgerte er sich, während sich die drei Dortmunder Kapitäne dafür in der Duisburger Kabine entschuldigten. „Egal, was auf dem Eis passiert ist. Das ist nicht mein Stil“, erklärte Gentges später auch öffentlich. Auch die Betroffenheit über die Verletzung seines Spielers war ihm klar anzumerken: „Ich wünsche mir meinen Spieler ganz schnell auf dem Eis zurück.“ EVD-Trainer Andreas Lupzig betonte: „Wir müssen uns erst einmal das Video ansehen. Wenn da etwas war, muss der Spieler bestraft werden. Aber zu allererst muss man das Video sehen.“
Ärgerlich war das Ganze – denn all das war angesichts zweier starker Mannschaften nicht notwendig. In einem körperlich intensiv geführten Spiel brachten Michael Henk (16.) und Sebastian Eickmann (36.) den EHC mit zwei Powerplaytoren in Führung. Nach der vorgezogenen Drittelpause überstanden die Duisburger eine beinahe zweiminütige 3:5-Unterzahl, erhöhten danach den Druck. Im Slot nahm Daniel Huhn eine Vorlage direkt zum 1:2-Anschluss (49.), ehe Alexander Selivanov in der 52. Minute aus beinahe unmöglichem Winkel den Puck in die Maschen hämmerte. Nach Chancen auf beiden Seiten in der Overtime, traf der Dortmunder Sven Breiter als einziger im Penaltyschießen.
Tore: 1:0 (15:22) Henk (Thau, Breiter/5-4), 2:0 (35:23) Eickmann (Ziolkowski, Preibisch/5-4), 2:1 (48:14) Huhn (Burym, Engel), 2:2 (51:12) Selivanov (Burym, Bader/5-4), 3:2 (65:00) Breiter (entscheidender Penalty). Strafen: Dortmund 12, Duisburg 14 + Matchstrafe (Michael Hrstka). Zuschauer: 710. (the)