Spielerischer Aufschwung mit Punkt belohnt - Neuer Trainer in Sicht

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Es war eine Pressekonferenz der nicht alltäglichen Art. Auf der einen saß Seite Leipzigs Übungsleiter Frank Gentges, der in seiner westfälischen Art humorlos über die aktuellen Gegebenheiten referierte und sich neben dem Lob für sein Team in einer etwas überheblichen Weise über die Heimstärke des EHC Klostersee ("Haben die zuhause immer den selben Schiedsrichter ?") wunderte. Zur anderen Hand der charmanten Moderatorin nahm Carsten Zehm Platz. Sie kennen Carsten Zehm nicht ? Nein, es handelt sich dabei nicht um den neuen Coach des EHC München, sondern um den Pressesprecher des Vereins. Nachdem die Interimsbetreuer Christian Winkler (Trainersuche) und Harald Birk (Premiere-Kommentator) das Team nicht in die Messestadt begleiten konnten, war es Zehm vorbehalten, Auskünfte über die derzeitige Lage bei seinem Verein zu erteilen. Freilich war es nicht die Aufgabe Zehms, eine fundierte Nachbetrachtung der gerade beendeten Partie nach Außen zu tragen. In dieser Hinsicht ließ die Mannschaft lediglich ausrichten, dass sie sich sehr über die Unterstützung der 200 mitgereisten Fans gefreut habe. Allerdings konnte der Pressesprecher zum Abschluss eine Trainerneuvorstellung für Sonntag Abend in Aussicht stellen. Ganz offensichtlich waren die Verhandlungen von Manager Winkler von Erfolg gekrönt. An der Bande stand an diesem Abend übrigens Tibor Miklos, Coach der 1 b Mannschaft, weil er Besitzer der notwendigen Lizenz ist. Die spielerischen Vorgaben wurden bereits am Vortag festgelegt, deren Umsetzung von Mike Burman und Fabian von Schilcher überwacht.

Die Blue Lions mussten verletzungsbedingt auf ihren Kapitän Andre Grein verzichten. Dafür gab es auf Münchner Seite ein überraschendes Comeback. Schorschi Kink, Filius des unter der Woche geschassten Trainers, wirkte nach mehrmonatiger Verletzungspause und nur wenigen Tagen Mannschaftstraining endlich wieder mit. Er agierte mit Florian Vollmer und Beppi Eckmair in der dritten Sturmformation und offerierte dabei sofort wieder Spiel- und Einsatzfreude. Auch der Auftakt mutete verheißungsvoll an. Bereits nach 96 Sekunden nutzte Mike Burman von der blauen Linie das erste Powerplay zur Führung. Bestand hatte diese nur wenige Sekunden. Denn schon mit dem nächsten Angriff traf Pete Gardiner nach gewonnenem Bully aus der Drehung zum Ausgleich. Der EHC war zu Beginn das aktivere Team. Eine zuletzt selten gekannte Spielfreunde war zu erkennen. Alle Mannschaftsteile arbeiteten entsprechend defensiv, was aufgrund der Stärke des Gegners auch von Nöten war. Einmal allerdins waren die Münchner nicht aggressiv genug im Penaltykilling. Die Folge: Der zweite Treffer der Gäste durch einen brachialen Schlagschuss von Darryl McArthur über die linke Schulter von Jochen Vollmer. Darauf wussten die Gäste aber schon bald die richtige Antwort. Tim Leahy verwertete einen Abraller reaktionsschnell, Fabian von Schilcher lieferte dabei die entscheidende Vorarbeit.

Für Oberligaverhältnisse sahen die knapp 1500 Zuschauer ein temporeiches und kurzweiliges Spiel, in dem der EHCM abermals in Führung gehen konnte. Wieder in numerischer Überlegenheit, wieder Mike Burman, wieder von der Blauen - dieses Mal aber mit freundlicher Unterstützung von Leipzigs Torsteher Zellhuber. In dieser Phase wirkten die Hausherren etwas ratlos, hatten jedoch das Glück durch einen verdeckten Schuss von Daniel Sevo in die Partie zurückzufinden. Eine haarsträubende Fehlentscheidung des ansonsten souverän leitenden Referees Pichaczek hätte beinahe das Spiel zugunsten der Sachsen entschieden. Einen fairen Check Leahy´s bewertete der Ottobrunner unverständlicherweise als Ellbogencheck, was der Gentges-Truppe eine 4-3 Situation verschaffte. Beim Schlagschusstor von McArthur wurde aber weder der Schütze ausreichend angegriffen, noch sah Jochen Voller sonderlich glücklich aus. Er hatte freie Sicht auf die flach eintreffende Scheibe.

Zu Beginn der letzten zwanzig Minuten schonten sich beider Teams für den Endspurt. In abermaliger Überzahl fand sich der EHC aber wieder und schnürte den Gegner die kompletten zwei Minuten in dessen Drittel ein. Als Piechaczek unmittelbar darauf einen weiteren Leipziger Akteur auf die Bank schickte, war es Thomas Vogl, der für das dritte Münchner Blueliner-Tor und den Ausgleich sorgte. Einmal war der bereits sicher geglaubte Zähler noch in Gefahr. Riemel ließ sich von Gardiner die Scheibe an der Bande stibitzen, Gardiner konnte den Puck frei vor Vollmer jedoch nicht mehr kontrollieren. Nachdem in der Overtime John Spoltore knapp verzog und auch Mario Jann per Drehschuss nicht zum Erfolg kam, fiel die Entscheidung in letzter Instanz. Hierbei reichten den Hausherren die erfolgreichen Versuche von Spoltore und Gardiner, da auf der anderen Seite Jann, von Schilcher, Newhook sowie Leahy allesamt mehr oder weniger kläglich scheiterten. (orab)

Tore:
0:1 (01:38) Burman (Leinsle, Brearley 5-4), 1:1 (02:14) Gardiner (Dimbat, Spoltore), 2:1 (15:44) McArthur (Keyes, Spoltore 5-4), 2:2 (18:27) Leahy (v.Schilcher), 2:3 (27:23) Burman (Brearley 5-4), 3:3 (28:41) Sevo (Cardona, Fendt), 4:3 (37:59) McArthur (Dimbat, Keyes 5-4), 4:4 (51:53) Th.Vogl (Newhook 5-4), 5:4 (65:00) Spoltore (GWP)

Strafen: Leipzig 12 - München 16
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn) - Graf, Velkoski

Zuschauer: 1447

Spieler des Spiels: Mike Burman


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