Spiel gedreht - Platz drei sicher

Die Starbulls Rosenheim gewannen am Freitagabend vor 1793 Zuschauern gegen den EHC Klostersee mit 4:2.
17 Minuten sah es so aus, als ob die Mannschaften aus Rosenheim und Grafing einen Nicht-Angriffspakt geschlossen hätten. Denn bis zu diesem Zeitpunkt gab es nicht eine zwingende Torchance. SBR-Goalie Robert Haase hatte nach fünf Minuten seinen ersten Puckkontakt, richtig eingreifen musste er aber erst in der 18. Minute nach einer Chance von Petr Zajonc. Fünf Sekunden später konnte er allerdings nichts machen, als ein abgefälschter Schuss von Thomas Mittermeier ins Kreuzeck flog. In der 19. Minute kassierte Nico Köttstorfer die erste (und einzige Strafzeit des ersten Drittels), mehr gab es aus den ersten 20 Minuten nicht zu berichten.
Der Mittelabschnitt war da schon wesentlich interessanter, wobei sich die Gäste in der ersten Hälfte ein leichtes Übergewicht erarbeiteten. In der 24. Minute tauchte Johannes Giel frei vor Haase auf, in der 26. Minute waren es gar drei Grafinger im Zusammenspiel vor dem Keeper der Starbulls. Kurz darauf mussten erst Matthias Bergmann, dann Jeremy Stasiuk auf die Strafbank und in diesem doppelten Überzahl traf zwar Danny Beauregard, der Treffer wurde aber vom guten Schiedsrichter Breiter wegen Torraumabseits nicht anerkannt. In der 30. Minute bekam Eric Ortlip zwei Strafminuten aufgebrummt, was die Hausherren jedoch nicht zum Ausgleich nutzten. Stattdessen markierte der EHC in Unterzahl nach einem Alleingang in Penalty-Manier von Zajonc das 2:0. Dies schien so etwas wie ein Weckruf gewesen zu sein, denn nun waren die Rosenheimer am Drücker. In Unterzahl gelang in der 34. Minute der Anschlusstreffer nach einer Co-Produktion von Dave Struch und Köttstorfer. Struch schnappte sich den Puck, legte zurück auf Köttstorfer, der sofort abzog und Florian Hochhäuser im Kasten der Rot-Weißen keine Abwehrchance ließ. Nach 36 Minuten und 30 Sekunden nahm Klostersees Trainer Ludvik Kopecky eine Auszeit, die allerdings scheinbar nur die Starbulls beflügelte. 25 Sekunden später war nämlich der Ausgleich fällig. Struch servierte von ganz rechts außen mit einem Querpass dem vor dem Tor lauernden Mitch Pohl die Scheibe - ein Traumtor. Richtig in Stimmung kamen die heimischen Fans 63 Sekunden vor der Pause und wieder war Struch beteiligt. Er tankte sich ins gegnerische Drittel, gab weiter zu Heini Schiffl, dessen Schuss den Puck zum 3:2 über die Linie trudeln ließ.
Im Schlussdrittel machten die Gastgeber sämtliche Hoffnungen der Grafinger auf den dritten Tabellenplatz zunichte. Scheiterte Kevin Kraxner in Minute 43 nach einem Alleingang noch an Hochhäuser, entschied Uli Drechsler die Partie in einer kuriosen Situation. Bei einem 5-3-Überzahl hielt EHC-Verteidiger Mittermeier die Scheibe im Torraum mit der Hand fest, warf sie raus, womit eine weitere Strafzeit angezeigt war. Haase eilte vom, Drechsler aufs Eis, was ein ungewöhnliches 6-3-Powerplay zur Folge hatte. Diese Möglichkeit ließen sich die Starbulls nicht entgehen und auf Zuspiel von Stasiuk, versenkte Drechsler zum späteren Endstand.
Trainerstimmen:
Ludvik Kopecky (EHC Klostersee): Im ersten Drittel spielten wir defensiv sehr gut und kontrollierten die Partie bis zur 34. Minute. Das nicht gegebene Tor war für mich kein Torraumabseits, weil wenn die Scheibe im Torraum ist, können auch fünf Mann drinstehen.
Ron Chyzowski (SBR): Die Intensität war der Schlüssel zum Sieg. Ich habe zwei gute Mannschaften gesehen. Im ersten Drittel waren wir zu ruhig, im zweiten Drittel haben wir dann zu unserem Spiel gefunden, weil wir mehr Biss zum Tor entwickelten. Ein Sonderlob verdient die vierte Reihe mit Maxi Huff, Kevin Kraxner und Stephan Gottwald und auch Torhüter Robert Haase. Er hatte in dieser Saison nicht viele Einsätze. Wenn er aber gerufen wurde, hat er sehr gute Leistungen gebracht.