Spannung vor dem Spitzenspiel in München
Insgeheim hatten die Fans des EHC München darauf gehofft, dass ihr Team nach dem Spitzenspiel gegen Ravensburg am Freitag Abend die Tabellenführung der Oberliga Südwest erobern könnte. Die letzte Begegnung gegen das Schlusslicht aus Kempten am vergangenen Sonntag wurde jedoch überraschenderweise mit 0:4 verloren, sodass der Rückstand auf den Spitzenreiter nun wieder fünf Punkte beträgt. Damit ist der erste Platz, der zwar nur statistischen Wert hat, aber gut für das Image und das Selbstvertrauen wäre, wieder in weite Ferne gerückt.
Bereits beim Freitag-Heimspiel gegen Füssen zeigten die Münchner zeitweise eine schwache Leistung und gerieten bis 10 Minuten vor Schluss mit 0:3 in Rückstand. Erst danach besann man sich auf seine spielerischen und kämpferischen Qualitäten und konnte im Endspurt noch ausgleichen. Im anschließenden Penaltyschießen zeigten sich die EHC-Cracks sehr treffsicher, sodass wenigstens zwei Punkte gerettet werden konnten. Bei den Kemptener Eisbären, die Tage zuvor Insolvenz angemeldet hatten, boten die Münchner eine desolate Leistung und verloren gegen das Schlusslicht mehr als verdient. Ohne die richtige Einstellung kann man selbst gegen den Letzten nicht gewinnen. Man darf sicher sein, dass Trainer Eibl seinen Mannen beim Training während der Woche ordentlich die Leviten gelesen hat, sodass am Freitag um 20 Uhr gegen Ravensburg ein voll motivierter EHC einlaufen wird.
Allerdings werden die Münchner immer noch nicht vollzählig antreten können. Verteidiger Robert Steinmann ist nach seiner Matchstrafe aus dem Essener Spiel
immer noch gesperrt, und auch der Einsatz von Manuel Hiemer ist nach seiner Handverletzung fraglich. Ob Tim Leahy, der Ex-DEL-Profi, das Team wieder verstärken wird, ist ebenfalls nicht sicher. Offiziell wird er noch als verletzt gemeldet, allerdings kursieren über seine Nichtberücksichtigung mittlerweile diverse Gerüchte. Auch der Münchner Merkur spekulierte darüber, dass möglicherweise vereinsinterne Unstimmigkeiten der Grund für diese "Verletzung" sein könnten. Wie auch immer, es wäre jammerschade, wenn Leahy, der sich mit seinem spielerischen Potential zu einer Leitfigur des Münchner Spieles entwickelt hat, ausgerechnet gegen Ravensburg fehlen würde.
Unabhängig davon scheint sich der Vorstand des EHC München nach einer weitern Verstärkung für die Meisterrunde umzusehen, schließlich hat man noch eine Ausländerstelle frei. Der Schwede Rudberg, der beim Pleiteclub aus Kempten nie an seine in der Vorsaison bei Ulm gezeigten Leistungen anknüpfen konnte, wäre ein möglicher Kandidat.