Sieg und Niederlage für die Roten Teufel

Durchwachsenes Wochenende für die Roten Teufel Bad Nauheim in der Oberliga, das am Ende dennoch mehr Licht als Schatten auf die Leistungen der Kurstädter wirft: nach einer 3:4-Heimniederlage gegen Rostock holen sich die Hessen beim deutlichen 7:3-Auwärtssieg in Freiburg die Zähler zurück, die man zuvor gegen die Piranhas nach einer tollen Aufholjagd noch hat liegen lassen.
Erst nach einer halben Stunde sowie einem 0:4-Rückstand gegen Rostock fingen die Kurstädter am Freitagabend an zu spielen und starteten eine Aufholjagd, die am Ende bei der 3:4 (0:2, 3:2, 0:0)-Niederlage erneut nicht belohnt wurde. „Wir haben das erste Drittel schlichtweg verschlafen“, äußerte sich EC-Coach Michael Eckert enttäuscht nach dem Schlusspfiff gegen eine Rostocker Mannschaft, die zwar die Fehler der Hausherren konsequent nutzte, am Ende aber das weitaus passivere Team war.
Tore: 0:1 (1:42) Stramkowski (Grein, Stratmann), 0:2 (6:57) Bartanus (Stramkowski, Blaha/6-5), 0:3 (22:48) Blaha (Grein, Hördler/5-4), 0:4 (27:31) Ekrt (Waldner/4-5), 1:4 (28:07) Lehmann (Mangold, Deleurme), 2:4 (29:58) Cardona (Golby, Villeneuve), 3:4 (37:47) Hammond (Lehmann, Deleurme/5-4). Strafen: Bad Nauheim 6, Rostock 20 + 10 (Bartanus). Zuschauer: 961.
Am Sonntag konnte man sich dann nach einer starken Leistung endlich den Lohn der harten Arbeit beim 7:3-Sieg in Freiburg kassieren. Dabei begann das Spiel fast schon gewohnt für die Roten Teufel mit einem schnellen Rückstand, als Freiburgs Neumann in der dritten Minute das 1:0 für die Wölfe markierte. Die Hessen, die ohne André Mangold antraten, zeigten sich aber engagiert und kamen bei einer Zwei-Mann-Überzahl durch Alexander Baum in der sechsten Minute zum verdienten Ausgleich. Die Kurstädter versteckten sich nicht und kamen sogar zu einem Pfostentreffer von Baum in der achten Spielminute. Freiburg zeigte sich lediglich im Powerplay gefährlich, und als die Gäste einen Mann auf der Strafbank hatten, war es Turo Virta, der die erneute Führung für die Schwarzwälder erzielte (10.). Nauheim antwortete aber wieder prompt: Sebastian Lehmann zog aus eigentlich ungünstigem Winkel einfach mal ab, und Freiburgs Goalie Glaser war zum 2:2 nur 78 Sekunden später überwunden. In der Folgezeit mussten die Gäste einiges an Strafzeiten hinnehmen und sogar zwei Mal mit zwei Mann weniger agieren. Dies überstand man aber schadlos und konnte endlich mal mit einem mehr als akzeptablen Resultat nach 20 Minuten in die Kabine gehen.
Dies schien die Hessen sichtlich zu beflügeln, denn man blieb auch im Mittelabschnitt weiter dran und setzte die Freiburger in ihrem eigenen Stadion unter Druck. Der stark aufspielende Alexander Baum fasste sich in der 25. Spielminute ein Herz und traf im Alleingang zur erstmaligen Führung für die Roten Teufel. Als Karl Jasik für zwei Minuten auf der Strafbank saß, und das Team gerade am Wechseln war, leitete Virta einen schnellen Konter der Gastgeber ein. White schloss diesen zum 3:3 ab, wobei Paton im Tor der Badestädter noch am Hartgummi war. Irgendwie rutschte der Puck dennoch über die Linie, was jedoch keinen Abbruch im starken Spiel der Gäste hervorrief. Im Gegenteil: man spielte weiter engagiert nach vorne, und als Freiburgs Liebsch in der 37.Minute in der Kühlbox weilte, traf Nauheims Kapitän Oliver Bernhardt zum 4:3 für seine Farben. Es sollte aber noch besser aus Sicht der Hessen kommen, denn knapp 90 Sekunden später bekamen die Roten Teufel einen Penaltyschuss zugesprochen, den die Hessen zunächst durch Cardona vergaben. Nur wenige Sekunden später jubelten die Teufel dennoch, denn nochmals Oliver Bernhardt traf nach dem folgenden Bully und einem Doppelpack zum 3:5 für sein Team. Mit diesem Ergebnis ging es anschließend in die zweite Pause.
Wer nun dachte, dass die Gastgeber energisch versuchen würden, das Ergebnis zu drehen, sah sich getäuscht. Stattdessen machten die Kurstädter weiter Dampf und gingen durch Lehmann und dessen zweiten Treffer in der 42.Minute sogar auf 6:3 in Front. Nur eine Minute später hatte Villeneuve einen weiteren Alleingang zu verzeichnen, doch der Kanadier scheiterte am Torhüter der Wölfe, sonst wäre da wohl schon die Vorentscheidung gefallen. Stattdessen musste man sich drei weitere Minuten gedulden, denn da machte Jan Barta mit dem 7:3 für die Teufel den zweiten Auswärtssieg der Saison nach dem 3:2 bei den Eisbären Berlin klar. Endlich einmal wurde die Mannschaft für den unermüdlichen Einsatz belohnt, und es scheint sich das zu bewahrheiten, was Trainer Michael Eckert unter der Woche beim Fantreffen sagte: dass sich solche knappen Spiele im Laufe der Saison ausgleichen. Die restlichen Minuten der Partie spielten beide Seiten herunter, denn das Match war entschieden. Somit fahren die Roten Teufel einen immens wichtigen Dreier in der Ferne ein, und nachdem sich personell in der kommenden Woche noch etwas tun soll, darf man gespannt sein, wohin die Formkurve der Hessen gehen wird. Am Freitag sind die Hessen spielfrei, und am Sonntag erwartet man dann im Colonel-Knight-Stadion die Starbulls aus Rosenheim - und dann möglicherweise bereits mit einem neuen Namen im Kader der Kurstädter. Auf jeden Fall klettern die Teufel nach diesem Erfolg einen Rang hoch in der Tabelle auf den 7.Platz, den man nun punktgleich - allerdings mit zwei Spielen mehr - mit den Erfurtern belegt.
Tore: 1:0 (2:21) Wittforth (Neumann), 1:1 (5:04) Baum (Bernhardt, Deleurme/5-3), 2:1 (9:57) Virta (Ketter, Karhula/5-4), 2:2 (11:15) Lehmann (Baum, Deleurme), 2:3 (24:22) Lehmann (Baum, Bernhardt), 3:3 (26:12) White (Kottmair, Virta/5-4), 3:4 (36:59) Bernhardt (Hammond/5-4), 3:5 (38:36) Bernhardt (Hammond, Deleurme), 3:6 (41:52) Lehmann (Deleurme, Hammond), 3:7 (45:30) Barta (Golby, Cardona/4-4). Strafen: Freiburg 16, Bad Nauheim 22 + 10 (Gall). Zuschauer: 1246.