Sieg in Grafing

Mit 6:1 gelang dem Herner EV gestern Abend ein klarer Auswärtssieg beim EHC Klostersee. Zwar musste der Oberligameister auf Mark Kosick, Darren Doherty, Mika Puhakka und Paul Flache verzichten, aber Michael Hengen und Joel Keussen standen wieder im Kader. Durch den Erfolg führen die Herner in der Best-of-Seven-Serie 2:0.
Die Gysenberger setzten die taktischen Vorgaben von Beginn an 1:1 um und strahlten durch ihre disziplinierte und abgeklärte Spielweise eine enorme Souveränität aus. Davon ließen die Grafinger, die spielerisch mithalten wollten, sich anscheinend beeindrucken. Gleichwohl hatte man in der zweiten Minute Glück, als die Gastgeber nur den Pfosten trafen. Im ersten Überzahlspiel gelang Shawn McNeil in der zwölften Minute mit einem überlegten Schuss von der blauen Linie der wichtige Führungstreffer. Tom Fiedler und Dennis Fischbuch leisteten die Vorarbeit. Wie wichtig der erste Treffer war, zeigte sich in der Folgezeit. Klostersee wollte nun gar nichts mehr gelingen. In der 18. Minute fand sich Joel Keussen freistehend vor dem Tor der Gastgeber wieder. Ein perfektes Zuspiel von Thomas Schenkel nutzte der 19-Jährige zum 2:0. Spielerisch war Herne eine Nummer zu groß für Klostersee. Die Gastgeber mussten versuchen über den Kampf zurück zu kommen. Beim Heimsieg im Januar kämpfte man aufopferungsvoll und leidenschaftlich um jeden Zentimeter Eis. Davon war gestern Abend nicht viel zu sehen.
Auch im Mitteldrittel kam zu wenig vom Tabellenachten. In der 34. Minute bekamen die Gastgeber den Puck nicht aus dem eigenen Drittel. Rory Rawlyk bediente Joel Keussen mit einem lehrbuchmäßigen Pass. Keussen ließ sich nicht zweimal bitten und schob den Puck im Stile eines erfahrenen Torjägers locker über die Linie. In der 38. Minute erhöhte Dennis Fischbuch im Nachschuss auf 4:0. Der Treffer fiel im Powerplay. Spätestens jetzt war die Vorentscheidung gefallen.
Das Schlussdrittel spielten die Herner locker aber diszipliniert zu Ende. Joel Keussen traf mit seinem dritten Tor des Abends in der 44. Minute zum 5:0. Diesmal leisteten Shawn McNeil und Toni Bader die Vorarbeit. Den Beweis, dass das Herner Powerplay endgültig wieder funktioniert, lieferte Shawn McNeil in der 50. Minute als er zum 6:0 traf. Somit lag die Erfolgsquote in Überzahl bei beeindruckenden 75 Prozent. Die Gastgeber konnten keine ihrer vier Möglichkeiten nutzen. Zumindest sollte in der 53. Minute noch der Ehrentreffer durch Jared Mudryk gelingen. Der gut haltende HEV-Torhüter Marc Dillmann war beim Gegentreffer chancenlos.
„Aufgrund des letzten Drittels am Dienstag, das mit 0:3 Toren und 4:19 Schüssen verloren ging, war sich das Team der Gefährlichkeit des Gegners bewusst. Wir wollten über 60 Minuten diszipliniert und intelligent spielen. Das ist der Mannschaft heute gelungen. Nach dem Führungstreffer war es eigentlich einfach – zu einfach für ein Play-off-Spiel. Dass unsere jungen Spieler in den letzten drei Monaten viel Eiszeit bekommen haben, zahlt sich nun aufgrund der vielen verletzungsbedingten Ausfälle aus. Sie sind in der Lage gute Play-offs zu spielen“, resümierte Matthias Roos nach dem Spiel. Am Sonntag kommt es am Gysenberg zum dritten Vergleich. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr.
Tore: 0:1 (11:33) McNeil (Fiedler, Fischbuch/5-4), 0:2 (17:27) Keussen (Schenkel, Fiedler), 0:3 (33:32) Keussen (Rawlyk, Taube), 0:4 (37:53) Fischbuch (Hengen, Bader/5-4), 0:5 (43:23) Keussen (McNeil, Bader), 0:6 (49:41) McNeil (Hengen, Fiedler/5-4), 1:6 (52:29) Mudryk (Scharpf, Cox). Strafen: Klostersee 10, Herne 10. Zuschauer: 645.