Selb: Siebter Sieg in Folge zum Jahreswechsel
Erster Heimerfolg: "Wölfe" gewinnen 3:0 gegen Berlin CapitalsDer ERC Selb hat sich mit einem 7:4 Erfolg über Tabellenschlusslicht Höchstadter EC im letzten Heimspiel 2003 von seinen Fans verabschiedet. Die Schützlinge von Doug Kacharvich verschliefen den Start und gerieten nach nur 98 Sekunden bereits mit 0:2 Rückstand, in der Folgezeit waren die "Wölfe" die spielerisch klar tonangebende Mannschaft und beherrschten das Spielgeschehen nach Belieben. Auf Seiten der "Wölfe" verdiente sich vor allem der nimmermüde agierende und zweifache Torschütze Dale Crombeen neben Jouni Kulonen Sonderlob. Die Gäste um deren Trainer Viktor Lukes hatten in ihrem neuen Torhüter Emanuel Fredriksson den stärksten Akteur. HEC- Verteidiger Heubach musste verletzungbedingt mit einem Fingerbruch vorzeitig ausscheiden, bei den "Wölfen" erhielt Jeff Wittig einen Stockschlag ins Gesicht, mußte mit einer geschwollenen Nase ebenfalls vorzeitig abbrechen.
Viktor Lukes, Trainer Höchstadter EC:
" Wir haben heute super angefangen, führten sehr schnell 2:0. Leider wirkten wir danach etwas überheblich und die Strafe folgte auf dem Fuss. Wir verfielen in alte Zeiten, grobe Fehler in der Abwehr, dazu kam noch, dass sich unser Goalie Fredriksson verletzte. Im zweiten Drittel machten wir uns das Spiel mit zuviel Strafzeiten selbst kaputt, noch dazu mußte Gerd Heubach mit Fingerbruch verletzungsbedingt ausscheiden. Die Strafen gingen auf die Substanz, nahezu immer drei Verteidiger saßen auf der Strafbank, ich hatte keine Verteidiger mehr. Die Folge: die Kräfte ließen nach, die Konzentration ebenfalls und Selb konnte unsere Fehler zu weiteren Toren nutzen. Was mir bleibt zu sagen ist: unser Torhüter spielte heute ebenfalls wieder sehr stark, er rettete uns vor einer höheren Niederlage. Im Schlussabschnitt starteten wir schlecht, kassierten schnell zwei weitere Gegentore und dann war das Spiel vorbei. Die Jungs haben gut gekämpft, vom Anfang bis zum Ende, aber momentan ist unser Hauptproblem, dass nur eine Reihe Eishockey spielt und auch Tore schiesst.. Das ist einfach zu wenig gegen Gegner wie es der ERC Selb momentan ist.
Der letzte und einzigste Auswärtssieg von Höchstadt in dieser Saison datiert vom 12. Oktober 2003 in Hannover. Wie motivieren Sie Ihre Mannschaft nach dieser Niederlagenserie in Folge stets aufs Neue?
"Es ist natürlich für Trainer wie Spieler sehr schwer. Wir sind psychisch am Boden, keine Frage. Meine Arbeit ist es, die Spieler immer wieder zu motivieren. Uns mangelt es an Selbstvertrauen und dann passieren Fehler, die nicht einmal eine Schülermannschaft macht. Wir haben somit noch viel Arbeit für die Abstiegsrunde vor uns."
Höchstadt holte mit Emanuel Fredriksson einen neuen Torhüter. Werden weitere Verpflichtungen notwendig sein, um in der Abstiegsrunde bestehen zu können?
" Wir haben ein paar Spieler im Auge, von Mannschaften aus der Regionalliga Nord. Es ist aber nicht einfach, denn gute Spieler kosten auch gutes Geld und Geld haben wir nicht. Aber ein guter Spieler ist nicht alles, er muss auch menschlich in das Team passen. Bis 14.Januar haben wir aber noch etwas Zeit und ich hoffe, wir finden einen guten Verteidiger und einen passenden Stürmer."
Doug Kacharvich, Trainer ERC Selb:
" Es war wie erwartet ein sehr schweres Spiel, ein Lob an Höchstadt. Sie hatten einen guten Start, lagen sehr schnell in Führung und wir waren nervös. Wir wußten, wir müssen aufpassen und ich ermahnte meine Jungs auch, Höchstadt, trotz derer vieler Niederlagen nicht zu unterschätzen. Den Anfang haben wir völlig verschlafen, aber die Mannschaft kam wieder zurück. Ich fand es stark, dass sich meine Jungs nicht aus der Ruhe bringen ließen und das Spiel schnell wieder an sich rissen und nach 0:2 Rückstand mit einer 4:2 Führung in die erste Pause gingen. Im zweiten Drittel war es sehr ausgeglichen, nicht nur das Drittelergebnis von 1:1. Im Schlussabschnitt starteten wir gut, nutzten unser Überzahl aus, viele Chancen hatten wir hier, aber der Torhüter von Höchstadt hielt sehr gut. Aber wenn wir schon bei den Torhütern sind. Ein riesen Lob an Stefan. Stefan spielte zwei starke Spiele, ich wollte ihn die Chance geben, denn er braucht Spielpraxis. Die zwei Spiele gaben Stefan viel Selbstvertrauen. Für mich war es am Wichtigsten, dass wir die drei Punkte geholt haben, Berlin verlor heute gegen Weißwasser, wir spielen am Freitag gegen die Caps...und wenn wir Höchstleistung bringen, können wir auch gegen die Caps gewinnen und zu ihnen in der Tabelle aufschließen. Ich mach es eigentlich ungern, einzelne Spieler aus der Mannschaft herauszuheben, aber einer hat es verdient, der schon seit einigen Wochen immer stärker wurde: Dale Crombeen. Nicht nur wegen seiner wichtigen Tore. Auch ein Extralob an Jouni Kulonen, der ackert von Spiel zu Spiel und ist unwahrscheinlich wichtig. Zu allerletzt möchte ich es nicht versäumen, mich auch bei Klaus Muzenhardt zu bedanken. Klaus macht die Videos zum Spiel, er macht dies ehrenamtlich und investiert viel Zeit dafür. Vielleicht finden wir auch noch bald einen Sponsor für eine neue Kamera, momentan muss Klaus seine Privatkamera benutzen."
Im letzten Drittel fehlte Jeff Wittig. Was war passiert?
"Jeder dürfte das Foul des Höchstädters gesehen haben, mit hohem Stock genau in das Gesicht von Jeff, der blutend raus mußte...nur der Schiedsrichter hat dieses Foul nicht geahndet. Seine Nase hat stark geblutet, er hatte Probleme beim Atmen, zumal die Nase sehr stark anschwoll."