Sechs-Punkte-Wochenende perfekt

Die Starbulls Rosenheim gewannen am Sonntagabend vor 1690 Zuschauern gegen Deggendorf Fire mit 3:2.
Auch wenn der knappe Sieg der Starbulls am Ende als glücklich bezeichnet werden kann, so waren diese drei Punkte absolut verdient. Denn die Deggendorfer konnten den Rosenheimer kaum Paroli bieten und hatten in ihrem Torhüter Reinhard Haider einen starken Rückhalt und mit Pfosten und Latte, die insgesamt vier Mal retteten, ihre besten Freunde. Flott begann die Partie zwischen Oberbayern und Niederbayern. Die Gastgeber kassierten nach 20 Sekunden die erste Strafzeit und hatten bis zum Ende der ersten Spielminute die ersten beiden Pfostenschüsse durch John Snowden, dem das Pech an diesem Abend förmlich am Schläger klebte. Die Niederbayern konnten aus dem Überzahlspiel kein Kapital schlagen und so gab es nur mehr wenige hochkarätige Chancen bis zur ersten Pause. Die Grün-Weißen waren die bessere Mannschaft und hatten durch einen Lattenschuss von Stephan Stiebinger in der neunten Minute das Glück nicht auf ihrer Seite.
Zu Beginn des Mittelabschnitts hatte zunächst Snowden die Möglichkeit zur Führung, in der 23. Minute war es dann allerdings soweit: Einen Schuss von Andi Schneider konnte Haider nicht festhalten und Simon Wenzel staubte zum 1:0 ab. Lange hielt der Vorsprung jedoch nicht, da in der 25. Minute Stiebinger und Manuel Kofler innerhalb von 46 Sekunden auf die Strafbank marschierten. Dieses doppelte Powerplay nutzten die „Fire“ durch Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger zum 1:1. Wenig später fuhr Ryan Smith allein auf Haider zu, in der 31. Minute wurde ein Treffer wegen Torraumabseits nicht anerkannt und eine Minute später scheiterte erneut Stiebinger. Ein Doppelschlag in der 35. und 37. Minute sorgte dann aber für die 3:1-Führung der Starbulls: Erst bediente Stephan Gottwald den mitgelaufenen Stiebinger, dann legte Gottwald für Patrick Senger auf, der aus vollem Lauf abzog. Und dazwischen stellte sich im Kathrein-Stadion die Frage: Drin oder nicht drin? Ein Schuss von Simon Wenzel knallte an die Unterkante der Latte, der Unparteiische sah den Puck nicht drin – somit auch kein Treffer.
Im Schlussabschnitt plätscherte das Match vor sich hin, lediglich Duncan Dalmao (48. Minute) und Smith (51.) hatten zwingende Chancen, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Nach 58:34 Minuten nahm Deggendorfs Trainer Günter Eisenhut eine Auszeit und ersetzte bei Bully vor Olli Häusler seinen Keeper durch einen sechsten Feldspieler. Und nur sechs Sekunden später klingelte es auch schon im Rosenheimer Kasten – Torschütze war Michael Endraß und plötzlich wurde es wieder spannend. Die Gäste drückten weiter und elf Sekunden vor Schluss hatte Greilinger völlig freistehend vor Häusler den Ausgleich auf dem Schläger. Häusler blieb hier allerdings Sieger und rettete seinem Team die drei wichtigen und verdienten Zähler.
Trainerstimmen:
Günter Eisenhut (Deggendorf): Wir hatten in den ersten 20 Minuten Glück, dass wir nicht in Rückstand gerieten. Die Rosenheimer vergaben sträflich ihre Chancen und unser Torhüter Reinhard Haider hielt uns im Spiel. Nach dem zweiten Drittel führten die Rosenheimer gerecht mit 3:1, am Ende gingen wir volles Risiko, das ein Mal belohnt wurde und das Spiel noch spannend werden ließ. Trotz der Niederlage bin ich absolut zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.
Markus Berwanger (SBR): Wir holten aus den letzten sechs Spielen fünf Siege und sind somit weiterhin gut dabei. Es war ein verdienter Sieg für uns, denn meine Mannschaft zeigte eine große Energieleistung. Am Ende hätten wir mit etwas Pech auch noch den Ausgleich kassieren können, aber wir wussten, dass man Thomas Greilinger alleine vor dem Tor stehen lassen kann, weil der trifft sowieso nicht. Aber Spaß beiseite. Ich kann mich zu meiner DEL-Zeit nicht daran erinnern, dass man innerhalb von sechs Tagen drei Auswärtsspiele hintereinander bestreiten muss und davon zwei Fahrten nach Halle und Rostock. Dass Markus Schütz auf der Bank sitzt liegt einfach daran, dass bei mir nach dem Leistungsprinzip aufgestellt wird und er derzeit von der Leistung her nicht in der Lage ist in den ersten drei Reihen zu spielen.