Schwere Aufgaben kein Zuckerschlecken für den VER

Im Abstand von zwei bis drei Wochen treffen die VER-Cracks auf den Rivalen von der Donau. Ende September konnten die Selber eindrucksvoll die Partie mit 6:2 für sich entscheiden. Gerade aus diesem Heimspiel sollte die Truppe aber auch gewarnt sein. Nach einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung gab man das Spiel zeitweise aus der Hand, der Gegner war dem Ausgleich nahe. Dass sich Regensburg in einer druckvollen Phase abermals eine unnötige Fünf-Minuten-Strafe einhandelt und so Selb das Heft wenden kann, ist nicht immer der Fall. So gilt es, sich keinen Durchhänger zu leisten. Beim EV Regensburg selbst herrscht derzeit selbst „zu viel Unordnung im Spiel“, wie es Trainer Günter Eisenhut zuletzt analysierte. Somit hofft er, aus den Fehlern den letzten Begegnungen einen gewissen Lerneffekt mitnehmen zu können. Zumindest in einer Statistik haben die Oberpfälzer eine gute Quote: mit knapp 30 Prozent stellen sie die bislang beste Reihe in Sachen Überzahl. „Das heißt für uns unbedingt Strafzeiten vermeiden“, fordert Holden. Doch ein Match wie Regensburg und Selb mit seinem Derbycharakter lebt ohnehin von seinen eigenen Gesetzen, wie es die jüngste Vergangenheit oft unter Beweis gestellt hat. Erstes Bully in der Donau-Arena ist am Freitag um 20 Uhr.
Nicht einfacher wird die Aufgabe für die Mannschaft um den aktuellen Kapitän Christopher Schadewaldt zwei Tage später. Am Sonntag um 18 Uhr gastieren die Black Hawks Passau in der Autowelt König Arena. Drei Siege und zwei Niederlagen stehen derzeit auf dem Konto der Niederbayern. Auffällig und seltsam zugleich: alle drei Erfolge wurden bislang in der Fremde eingefahren. Zuletzt beeindruckte das Team von Coach Jukka Ollila beim 5:2-Sieg im Derby bei Deggendorf Fire. Insbesondere Igor Bacek trat nach längerer Verletzungspause mit drei der fünf Tore positiv in Erscheinung. Hier hat auch das geklappt, was zuletzt noch kritisiert wurde: die mangelnde Chancenverwertung. Doch „nach der bisher besten Saisonleistung“ (O-Ton: Coach Ollila) dürfte den Wölfen ein heißer Tanz gegen einen hochmotivierten Gegner bevorstehen. „Läuferisch scheint Passau ohnehin sehr stark zu sein“, erwartet der Selber Trainer Cory Holden einen gefährlichen Gegner, der sich für diese Saison gut verstärkt und mit Martin Cinibulk auch einen starken Keeper in seinen Reihen habe.
Inwieweit der Selber Coach an diesem Wochenende überhaupt wieder auf seine zuletzt fehlenden Spieler zurückgreifen kann ist noch immer fraglich. Tim Schneider hat es in dieser Woche zumindest im Training schon versucht. Ein Einsatz ist allerdings genauso fraglich wie der von Ronny Schneider, bei dem es aber Tag für Tag besser werde. Definitiv fehlen wird dagegen weiter der langzeitverletzte Herbert Geisberger wie wohl auch der erkrankte Hannes Siegeris. Gut, dass die dritte Reihe seine Aufgaben derweil vollends erfüllt, mit Einsatz Gegentore vermeidet und so die ersten beiden Reihen enorm entlastet. Mit auflaufen wird am Freitag in der Verteidigung erneut 1b-Spieler Florian Heinzmann. Ab Sonntag ist Abwehrspieler Timo Roos nach seiner Matchstrafe in einem Juniorenspiel wieder einsatzberechtigt. Auf eine gute Defensive wird es ohnehin ankommen, um ähnlich viele Gegentore wie in Erding zu vermeiden. „Das fängt aber bereits vorne im Angriff an, dass wir nach hinten arbeiten“, fordert Holden ein kompaktes Zusammenwirken über alle Positionen, um auch an diesem Wochenende mit starkem Einsatz die Punkte einfahren zu können.