Schwarz-weiß gestreiftes Ärgernis bei 1:4-Niederlage gegen Schweinfurt

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Stefan Kagerer war mächtig sauer. Nach dem Schlussvorhang zum 1:4 gegen die Mad Dogs Schweinfurt stiefelte der Trainer des ESV Bayreuth aufs Eis und machte Schiedsrichter Zsolt Heffler lautstark und unmissverständlich klar, was er von dessen Leistung gehalten hatte. Zwei Ordner versuchten den aufgebrachten Coach vom Eis zu drängen.


In der anschließenden Pressekonferenz war Kagerer dann schon ruhiger: „Morgen früh ist der Puls wieder runter“, witzelte er. Doch eigentlich war dem Trainer nicht zum Spaßen zumute, sahen die Mannschaft und er sich doch durch den Schiedsrichter um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. „Was da abgeht, ist unter der Gürtellinie“, schimpfte Kagerer in Richtung des schwarz-weiß gestreiften Gespanns. Gleichzeitig entschuldigte er sich öffentlich für seinen Ausraster gegenüber Heffler: „Das ist mir seit zig Spielen nicht passiert.“ Den Fans war’s jedenfalls recht, denn die beklatschten und besangen den wutentbrannten Kagerer.


In der Tat verpasste es der Schiedsrichter, frühzeitig gegen die steigende Härte und die versteckten Fouls im Spiel beider Mannschaften vorzugehen und sie damit zu unterbinden. Die Kontrolle über das Spiel glitt ihm deshalb immer mehr aus den Fingern. Bayreuths Jung-Stürmer Philipp Sintenis war einer der Leidtragenden: Nach einem Check gegen den Kopf musste er mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden. Stefan Kagerer war fortan gezwungen, nur noch mit zwei Reihen zu spielen.


Doch lag es nicht an Heffler alleine, dass Bayreuth diesmal keine Punkte holte. 60 Minuten lang fand der ESV kein Mittel, um die Defensive der Mad Dogs in Verlegenheit zu bringen. „Wir haben die neutrale Zone gut dichtgemacht“, freute sich Schweinfurts Coach Jamie McKinley über die gelungene Umsetzung seiner Vorgaben. „Die Verteidiger und Außenstürmer haben einen guten Job gemacht.“ McKinley wollte jedenfalls keine Kraft mit Forechecking verwenden und fand so ein akkurates Mittel, um Bayreuth das Leben schwer zu machen. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, war der Trainer deshalb zufrieden.


Aber auch sein Bayreuther Pendant Kagerer übte keine Kritik an seinem Team. „Wir haben über 60 Minuten hart gearbeitet.“ Dennoch verlor seine Abwehr viel zu oft die Übersicht vor dem eigenen Tor oder verpasste den Anschluss an die schnellen Schweinfurter Stürmer.

Vielleicht kann ein weiterer Neuzugang die Situation ein bisschen entschärfen, dessen Verpflichtung der ESV jedoch erst inoffiziell bestätigt hat. Nikolas Bovenschen wechselt vom SC Mittelrhein-Neuwied nach Bayreuth. Der 20-jährige Verteidiger erfuhr seine Ausbildung bei den Mannheimer Jungadlern und den Eisbären Juniors in der Deutschen Nachwuchsliga. Seit der Saison 2002/03 tritt Bovenschen in der Oberliga an, zunächst für die Hannover Indians, zuletzt für den SC Mittelrhein-Neuwied. Für die Bären erzielte er in der vergangenen Spielzeit in 48 Spielen zwei Tore und bereitete zwei weitere vor.


Pech mit einem Transfer haben hingegen die Mad Dogs Schweinfurt. Mikhail Nemirovski wird wohl nicht aus Novosibirsk nach Unterfranken zurückkehren, der Deutsche Eishockeybund hat Einspruch gegen den Wechsel eingelegt. Laut DEB-Statuten darf ein Spieler nur zwei Mal innerhalb einer Wechselperiode zu einem neuen Verein gehen. Nemirovski wechselte von Schweinfurt zu den Hannover Scorpions und von dort zu den Novosibirsk Sibers. (Ingo Schorlemmer)


ESV Bayreuth – Mad Dogs Schweinfurt 1:4 (0:1; 1:2; 0:1)


Tore: 0:1 (18.) Waßmiller (Tuomie, Czermak; Überzahltor); 1:1 (21.) O’Grady (Donelly; Unterzahltor); 1:2 (23.) Czermak (Waßmiller; Überzahltor); 1:3 (24.) L. Müller; 1:4 (60.) Waßmiller (Empty-net-goal)


Schiedsrichter: Heffler (Dinslaken). – Zuschauer: 1587


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