Schwacher Referee, starker MacSweyn – Löwen siegen in Klostersee

Mit 5:3 (3:1, 1:2, 1:0)
gewannen die Tölzer Löwen auch ihr zweites Gastspiel beim EHC Klostersee. Nach
einer beruhigenden 3:1 Führung nach dem ersten Spieldrittel, einhergehend mit
der erwarteten Dominanz auf dem Eis, kämpften sich die Hausherren zur Mitte der
Partie durch zwei Überzahltore zurück in die Partie. Youngster Adrian Albanese
machte dann mit zwei Treffern den Sieg der Isarwinkler perfekt. Einziger
Wehrmutstropfen: Kurt MacSweyn, überragenden Akteur auf Tölzer Seite, erhielt
in der Schlussphase vom völlig indisponierten Unparteiischen eine
Spieldauerdisziplinarstrafe wegen angeblichem Stockstich.
Auf ihre Bestbesetzung mussten
beide Teams an diesem Abend verzichten. Während bei Bad Tölz neben dem
Langzeitverletzten Michael Rohner (kehrt nächste Woche zurück) Namensvetter
Baindl und Thomas Fritzmeier pausieren mussten, hatte John Smanski mit Eric
Ortlip und Vaclav Ruprecht immerhin zwei Kontingentspieler zu ersetzen. Der neu
verpflichtete Jared Mudrik steht erst am Sonntag zur Verfügung.
Die Hausherren erwischten
einen Auftakt nach Maß. Geraqde einmal 12 Sekunden wärmte Kurt MacSweyn die
Strafbank, als Cory Sicorschi einen Blueliner von Brendan McCartin unhaltbar
zur frühen Führung abfälschte. Dieser Vorsprung hielt knappe zehn Minuten, in
denen beide Teams ohne Torchancen auskommen mussten. Dann traf Kurt Mac Sweyn
sträflich frei vor Florian Hochhäuser, mustergültig bedient von Sturmpartner
Alan Reader. Beinahe spielerisch sah indes das 2:1 der Löwen aus. Dabei war es
ein herrlich vorgetragener Angriff bei numerischem Vorteil. Stefan Endraß
musste das präzise Zuspiel von Yanick Dubé nur noch über die Linie drücken.
Dass Bad Tölz zusammen mit dem SC Riessersee die Powerplaystatistik anführt,
dürfte den Ebersberger Vorstädtern durchaus bekannt gewesen sein. Der zweite
Überzahltreffer war dennoch nicht zu verhindern. Travis James Mulock feierte
durch einen satten Schuss aus dem Handgelenk seine Torpremiere für die Isarwinkler.
Der zweite Abschnitt begann
mit einem Torhüterwechsel beim EHC, weil Flo Hochhäuser sich leicht verletzte,
und einer Reihe von Strafzeiten für die Gäste . Als gleich zwei Tölzer in die
Kühlbox mussten, verlieh EHCK-Kapitän Flori Saller der Partie durch einen
beherzten Schlagschuss wieder mehr Spannung. Bei einer neuerlichen 5-3
Situation stellten die Gastgeber sogar den Ausgleich her. Quinlan traf im
Nachschuss. Bad Tölz konnte sich erst zum Ende des Drittels wieder besser in
Szene setzen. Schier fassunglos sahen die Mitspieler zu, wie TJ Mulock aus
kurzer Distanz das leere Gehäuse verfehlte. Besser machte es da Adrian
Albanese, der die Scheibe – herrlich erkämpft von Kurt Mac Sweyn – nur noch
über die Linie drücken musste.
Im Schlussdrittel ließ Referee
Heuser das Spiel zunächst laufen, worauf sich sofort ein offener Schlagabtausch
entwickelte. Die beiden ersten Strafen gab es erst nach zehn Minuten – wieder
und gleichzeitig für die Isarwinkler. Aus dieser brenzligen Situation kam die
Mannschaft von Axel Kammerer aber ungeschoren davon. Fünf Minuten vor Ende des
Spiels machte Adrian Albanese mit seinem zweiten Trefferalles klar für die
Buam. Warum Heuser, respektive seine Linesmen auf Stockstich von MacSweyn
erkannten, blieb bei aller gebotenen Objektivität deren Geheimnis.
Trainerstimmen:
Axel Kammerer: Wir wussten, dass es in Grafing unangenehm zu
spielen ist, wollten daher nur gewinnen. Von daher bin ich zufrieden. Das Spiel
litt unter einer ganz schwachen Schiedsrichterleistung auf beiden Seiten. Die
ständigen Strafen brachten meine Mannschaft völlig aus dem Rhythmus. Kurt
MacSweyn ist ein total fairer Sportsmann, das war nie und nimmer ein
Stockstich.
John Samanski: Bad Tölz war bei den Special Teams einfach
raffinierter. Wir hatten einige Chancen um auszugleichen, aber es fehlte der
finishing punch. Die Tölzer haben einfach mehr Qualität und verdient gewonnen.
Das Fehlen zweier Ausländer möchte ich nicht als Ausrede heranziehen, aber im
Powerplay hat uns insbesondere Vaclav Rupprecht schon gefehlt.
Grund zur Freude hatte
Samanski nichtsdestotrotz. Sein laufender Kontrakt wurde heute vorzeitig um ein
Jahr verlängert. (or)
Tore: 1:0 (01:02)
Sicorschi (McCartin, 5-4), 1:1 (10:52) MacSweyn (Reader, Schönberger), 1:2 (14:34)
St. Endraß (Mulock, Dubé, 5-4), 1:3 (17:40) Mulock (Borzecki, MacSweyn, 5-4),
2:3 (24:18) Saller (Zajonc, Kinateder, 5-3), 3:3 (28:55) Quinlan (Wieser, Saller,
5-3), 3:4 (37:40) Albanese (Dubé, MacSweyn, 5-4), 3:5 (55:12) A.Albanese
(M.Endraß, Fischhaber)
Schiedsrichter: Klaus Heuser (EDT Cologne Brownies)
Strafminuten:
Klostersee 18 - Bad
Tölz 24 + 5/Spieldauer (MacSweyn) + je 10
(Bergmann, Curth)
Zuschauer: 622
Spieler des Spiels: Kurt MacSweyn