Schwache Hawks ohne Chance

Das waren nicht die Black Hawks Passau, die in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend erkennen ließen. Beim vierten Niederbayernderby in Deggendorf ließ die Mannschaft ihre guten Tugenden vermissen, nur mit Glück fiel die 0:4 (0:2, 0:2, 0:0)-Niederlage bei Deggendorf Fire nicht noch höher aus. Trainer Klaus Feistl meinte aber, „die Niederlage sei kein Beinbruch“, schließlich könne seine Mannschaft den Sprung auf Rang neun mit einem Sieg in Miesbach aus eigener Kraft schaffen.
Die Hawks in Deggendorf, gegenüber dem Spiel am Dienstag gegen Bad Tölz waren sie nicht wieder zu erkennen. Es fehlten „Einsatz, Bereitschaft und Leidenschaft“, so Trainer Klaus Feistl. Von der ersten Sekunde an wirkten die Gastgeber wacher und aggressiver, drängten die Hawks sofort in die Defensive. Bereits nach gut einer Minute wurde Fire mit der Führung belohnt, Eric Thomassian konnte sich die Ecke aussuchen (2.). Danach wirkte es fast, als würden die Gastgeber ein Powerplay aufziehen, die Hawks schafften es nicht, kontrolliert aus der eigenen Zone heraus aufzubauen. Logische Konsequenz: Das 2:0 für Fire in Überzahl, John Sicinski wurde vor dem Tor „vergessen“ und hatte keine Mühe Jozef Ondrejka, einer der wenigen Hawks in Normalform, im kurzen Eck zu überwinden. Fire blieb in der Folge am Drücker, traf die Latte, während die Hawks erst in der Schlussphase des ersten Drittels schafften, sich ein wenig Luft zu verschaffen. Unglücklich eine Szene von Fabian Hadamik, der gegen Markus Ruderer seinen Stock zu hoch genommen hatte, der Deggendorfer ging blutend zu Boden (17.). Hadamik kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinarstrafe und ist am Sonntag gegen Peiting gesperrt. Das fünfminütige Powerplay von Fire überstanden die Hawks unbeschadet, konnten sich aber auch danach nicht aus der Umklammerung der Gastgeber befreien. Die legten nach, Tom Collingham staubte zum 3:0 ab (26.). Chancen auf der Gegenseite blieben Mangelware, vor rund 1.500 Zuschauern hatte Fire Torwart Reinhard Heider einen ruhigen Abend. Er konnte sich über den zweiten Treffer von Eric Thomassian freuen, das 4:0 für die Gastgeber (28.). Nur mit Glück und einem guten Keeper Jozef Ondrejka im Rücken blieben die Hawks von weiteren Gegentoren verschont. Zurecht sprach Deggendorfs Trainer Günter Eisenhut von einem verdienten Erfolg seiner Mannschaft, „der auch höher ausfallen hätte können“. Denn auch wenn seine Mannschaft im Schlussabschnitt bereits einen Gang zurück schalten konnte, Fire verzeichnete weitere gute Chancen. Die Hawks dagegen fanden keine Mittel, ihr Spiel zu verbessern, blieben weitgehend ohne echte Torgelegenheit.
Nun gilt es, die vierte Derbyniederlage schnell hinter sich zu lassen, Trainer Klaus Feistl fordert von seiner Mannschaft „volle Konzentration auf das Spiel gegen Peiting“. Vor eigenem Publikum dürfen sich die Hawks nur dann Chancen ausrechnen, wenn sie sich gegenüber dem Spiel in Deggendorf auf allen Positionen stark verbessern. Für die Oberbayern ist die Saison bereits gelaufen, lange galten sie als aussichtsreicher Kandidat für die Play-offs, mussten aber den Kontakt abreißen lassen. Zuletzt suchte auch noch das Verletzungspech die Mannschaft von Trainer Leos Sulak heim. Der Kanadier Simon Barg verabschiedete sich mit Wadenbeinbruch und Schwindelanfällen vorzeitig Richtung Heimat. Darüber hinaus ist die Saison für Torwart Stefan Vajs bereits gelaufen, er brach sich das Handgelenk. Kampflos werden die „Elche“ aber die Punkte nicht in Passau lassen, es geht für die Cracks in dieser Phase auch darum, sich für einen Vertrag für die kommende Saison zu empfehlen. Wollen also die Hawks die rote Laterne vielleicht schon nach dem Heimspiel gegen Peiting abgeben, bedarf es einer gewaltigen Leistungssteigerung im Vergleich zum Derby. Spielbeginn im „IceGate“ ist um 18:30 Uhr.
Tore: 1:0 (1:15) Thomassian (Greilinger, Saßmannshausen), 2:0 (6:47) Sicinski (Bayer, Kulzer) [+1], 3:0 (25:41) Collingham (Thomassian, Kars), 4:0 (27:50) Thomassian (Greilinger, Bayer). Strafen: Deggendorf 10 + 10 (Saßmannshausen), Passau 16 + 5+ Spieldauer (Hadamik). Zuschauer: 1460.