Schlacht um rote Laterne gewonnen

Die Passauer waren zu Beginn sichtlich nervös. Offensichtlich hatten die vergangenen Resultate schwer am Selbstbewusstsein von Jukka Ollilas Truppe genagt. So dominierte Deggendorf Fire klar die ersten zehn Minuten der Begegnung. Bereits in der vierten Minute jubelten die mitgereisten Deggendorfer Fans, als Joe Rand den Puck ins Tor drückte. Doch Referee Vogl hatte bereits wegen Torraumabseits das Spiel unterbrochen. Die zweite Großchance für die Gäste hatte dann Fire-Kapitän Fendt, der allein auf Goalie Daniel Huber zulief aber letztlich an dessen Reaktion scheiterte. Erst ab der zehnten Minute kam Passau langsam ins Spiel. Erst scheiterte Vincenz Mayer nach einem Querpass von Schön an Vincenz Hähnel im Deggendorfer Kasten, dann konnte Martin Piecha einen Alleingang nicht abschließen. Doch in der 15. Minute war es dann soweit. Daniel Bucheli steckte den Puck noch durch und Vincenz Mayer brauchte neben dem geschlagenen Hähnel nur noch einzuschieben.
Kaum war aber hatte das zweite Drittel begonnen, da setzte sich Passau mit einem Doppelschlag ab. Erst revanchierte sich Mayer bei Bucheli und steckte diesmal zu ihm durch, dann spielte Patrick Schmid auf den Knien einen Rückhandpass auf Stefan Stiebinger, der zum 3:0 ins linke untere Eck traf. Kurze Zeit später musste Thomas Vogl wegen Stockschlags auf die Strafbank und Deggendorf verkürzte durch den Ex-Passauer Stefan Ortolf auf 3:1. Damit wurde Fire wieder stärker und erspielte sich wieder Chancen. Als aber dann Bogdan Selea auf die Bank musste, war die Powerplayformation der Passauer zur Stelle. Patrick Schmid staubte nach einem Bandenschuß zum 4:1 ab. Auch die nächste Überzahl vollendeten die Black Hawks erfolgreich. Greg Costa, der an diesem Abend eine überzeugende Leistung ablieferte, machte mit der ersten Sturmreihe diesmal den Treffer selbst.
Die Ansprache von Jukka Ollila in der zweiten Pause dürfte dann bereits wesentlich entspannter geklungen haben. Denn auch im Schlussdrittel knüpfte Passau wieder an die Leistung des Mittelabschnitts an. Erneut war es der US-Amerikaner, der in Überzahl zum 6:1 traf. Danach gab sich der Gegner aus Deggendorf auf und nach dem 7:1 durch Michal Schön hatte Norbert Weber auf der Deggendorfer Bank auch ein Einsehen mit Hähnel und tauschte den Goalie gegen Manuel Schimpfhauser aus. Der hatte dann in Unterzahl ebenfalls keine Chance gegen die von Thomas Vogl abgefeuerte Granate. Die blieb trotz des Unmuts der Deggendorfer Fans aber auch die Einzige an diesem Abend, der von beiden Fanlagern engagiert aber friedlich bestritten wurde. Den sportlichen Schlusspunkt unter die Passauer Galavorstellung setzte dann in den Schlussminuten noch Andi Popp, der eine schöne Kombination über die rechte Außenbahn abschloss.
Auf der anschließenden Pressekonferenz vertrat Fire-Vorstand Florian Schäfer Trainer Norbert Weber, der nach der deutlichen Niederlage bei der Mannschaft in der Kabine blieb. Jukka Ollila hingegen war sichtlich erleichtert: „Wir sind auch in den ersten zehn Minuten defensiv gut gestanden. Danach haben wir geduldig auf unsere Chancen gewartet. Wir haben wieder gutes Eishockey gespielt. Zu oft sind wir diese Saison schon nach solchen Leistungen ohne Punkte dagestanden. Heute hat es eben mit dem Toreschiessen gut geklappt. Ich freu mich für die Fans über einen tollen Eishockeyabend und für die Mannschaft, die den Lohn für die harte Arbeit endlich einmal bekommen hat.“
Tore: 1:0 (15:03) Vincenz Mayer (Heiko Smazal, Daniel Bucheli), 2:0 (20:28) Daniel Bucheli (Vincenz Mayer), 3:0 (21:04) Stephan Stiebinger (Patrick Schmid, Thomas Vogl), 3:1 (23:44) Stefan Ortolf (Joe Rand, Mike Sullivan/5-4), 4:1 (32:19) Patrick Schmid (Martin Rehthaler, Thomas Vogl/5-4), 5:1 (36:28) Greg Costa (Vincenz Mayer, Florian Müller/5-4), 6:1 (44:34) Greg Costa (Vincenz Mayer, Florian Müller/5-4), 7:1 (50:35) Michal Schön (Heiko Smazal, Florian Müller), 8:1 (54:33) Thomas Vogl (Patrick Schmid, Martin Piecha/5-4), 9:1 (58:37) Andreas Popp (Christian Gose, Michal Schön). Strafen: Passau 8, Deggendorf 12. Zuschauer 1444.