SC Riessersee weiter auf Erfolgskurs
Riessersee: Rettung in letzter SekundeDer SC Riessersee bleibt in beeindruckender Art und Weise
auf der Erfolgsspur. In den keineswegs einfachen Partien gegen Weiden und in
Füssen behielten die Garmischer beide Male die Oberhand und sicherten sich
weitere fünf Punkte auf dem Weg zur Play-Off-Teilnahme.
Nach der eher dürftigen Leistung gegen Miesbach versprach
Trainer Brockmann einen „anderen SC Riessersee gegen Weiden“. Dieses
Versprechen hielten die Blauen auf ganzer Linie. Nach 20 Minuten führte man
bereits 3:0. Zweimal Galbraith und einmal Mayr erzielten die Tore, die die
1.632 Zuschauer verzückten. Dass die Gäste jedoch auch in der Lage sind,
schönes Eishockey zu spielen, demonstrierten sie zu Beginn des zweiten
Abschnitts. Virta und Waldowsky schafften binnen fünf Minuten den verdienten
Anschluss. Als sich eine Wende im Spiel abzeichnete, ließ Kink die
Gästedefensive alt aussehen und erhöhte auf 4:2. Weidens Scharfschütze Turo
Virta war davon gar nicht angetan und donnerte die Scheibe in Überzahl ins Netz.
Dies gefiel wiederum dem deutschen Toptorjäger der Liga, Butzi Mayr, nicht. Er
hatte nach einem Schlenzer Glück, dass dieser unhaltbar für den starken
Gästegoalie Ower ins Tor abgefälscht wurde.
Weniger spektakulär ging es im letzten Drittel zu. Die Defensive
des SC Riessersee stand sicher, obwohl die Blue Devils den Druck merklich
erhöhten. Nach knapp acht Minuten gelang SCR-Kapitän Paderhuber schließlich die
Entscheidung. Sein Schuss schlug links unten ein. Drei Minuten später entschied
Schiedsrichter Niejodek sehr wohlwollend auf Penalty und Routinier Marcus
Bleicher ließ sich die Chance nicht nehmen, sein Torekonto zu verbessern. Den
Schlusspunkt setzte Weidens Koziol. „Wir haben die Begegnung im ersten Drittel
verloren. Da war es eine eindeutige Sache für den SC Riessersee“, analysierte
Gäste-Trainer Neubauer die Partie. Trotz der Niederlage gebührt den Blue Devils
großes Lob für eine überzeugende Leistung – der SC Riessersee war aber noch
eine Klasse besser.
Auch in Füssen sahen die Zuschauer eine hochinteressante
Partie. 5:4 (2:0,1:2,1:2,1:0) siegten die Werdenfelser in der Verlängerung.
Früh sah es gar nach einem dreifachen Punktgewinn aus. Self und Sikora nutzten
die Disziplinlosigkeiten der Füssener eiskalt aus. Dass die Leoparden aber mehr
können, zeigten die ersten Minuten des zweiten Drittels. Andresen, der die
Mannschaft nach diesem Spiel verlassen hat, und Scharpf erzielten den
verdienten Ausgleich. Der SC Riessersee wäre aber nicht souveräner
Tabellenführer, wenn er darauf keine passende Antwort hätte. Josef Frank
mutiert immer mehr zum Überzahlgoalgetter und sorgte für die erneute Führung.
Die hielt immerhin bis zur 49.Minute. Dann konnte Füssens Gardner einen groben
Stellungsfehler in der SCR-Defensive zum mittlerweile überfälligen Ausgleich
verwerten. Schlag auf Schlag ging es nur zwei Minuten später. Erst entwischte
Jade Galbraith seinen Bewachern und erzielte das 4:3 in Unterzahl. Anschließend
schloss Varianov eine wunderschöne Kombination der Füssener Überzahlformation
zum 4:4 ab. Das Spiel stand auf der Kippe und nur die beiden Goalies, die viel
Arbeit verrichten mussten, ließen keine vorzeitige Entscheidung zu. Nach genau
62 Minuten und 22 Sekunden zeigten Mats Lindmark, Jade Galbraith und der starke
Petr Sikora ihre Klasse. Scharpf vertändelte die Scheibe, Lindmark passte zu
Galbraith, der legte direkt ab auf Sikora und der Tscheche machte den Sieg
perfekt. „Wir sind auf jeden Fall zufrieden mit dem Ergebnis. Füssen hat eine
super Mannschaft und hat auch gut mithalten können“, lobte Brockmann die
Leistung der Königswinkler völlig zurecht. Auch sein Gegenüber Baader zeigte
sich angetan von seiner Mannschaft: „Ich bin hochzufrieden mit der Leistung
meiner Mannschaft. Es war eine sehr intensive Partie, wir haben nie
aufgegeben“.
Am kommenden Wochenende müssen sich die Garmischer auf nur
ein Spiel konzentrieren. Nach dem Wegfall von Ratingen bleibt das
Olympia-Eisstadion am Sonntag leer; am Freitag geht es nach Berlin zum Farmteam
der Eisbären. Dann kann auch SCR-Neuzugang Benjamin Hecker, der dieses
Wochenende noch blass blieb, sein Können zeigen. (AL)