SC Riessersee vor zwei entscheidenden Derbys gegen Rosenheim und München
Riessersee: Rettung in letzter SekundeNach dem erfolgreichen Oberliga-Start musste das Team des SC Riessersee am vergangenen Sonntag erstmals Lehrgeld bezahlen. Bei den Heilbronner Falken kamen die Werdenfelser mit 1:6 unter die Räder. Das klare Ergebnis entspricht zwar nicht ganz dem wahren Spielverlauf, der SCR hatte jedoch gegen das Mannheimer Farmteam keine reelle Siegchance. Dabei war Geschäftsführer Bader bei der Begegnung der Heilbronner in München noch als Spion tätig gewesen.
Am kommenden Wochenende warten nun zwei brisante Derbys auf den SCR, die wohl eine Standortbestimmung mit sich bringen, wohin der Weg der Garmischer geht. Am Freitag fährt man zum alten Rivalen aus Rosenheim. Die Fans erinnern sich gerne an bessere Zeiten, als Spitzenspieler wie Franz Reindl, Ernst Höfner oder Ron Fischer die Trikots beider Traditionsvereine getragen haben. Diesmal trifft man sich zwar nur in der Oberliga, trotzdem hoffen die Platzherren auf einen großen Andrang. Das Team des SC Riessersee wird voraussichtlich einen Neuzugang präsentieren, der in Garmisch bereits bestens bekannt ist: Der erst 16-jährige Benedikt Schennach, U-18-Nationalspieler mit österreichischem Pass, hat durch gute Leistungen in der Nachwuchsmannschaft auf sich aufmerksam gemacht. Außerdem beansprucht er keine Ausländer-Kontingentstelle.
Ein Sieg in Rosenheim wäre wichtig, um die Zuschauer am Sonntag um 18.30 Uhr in Scharen ins Eisstadion strömen zu lassen. Der haushohe Favorit aus München, der bisher aus vier Spielen das Maximum von 12 Punkten geholt hat, ist dann in Garmisch zu Gast. Wenn die versprochenen 500 Fans aus München tatsächlich ihr Team begleiten, könnte durchaus die Dreitausendermarke geknackt werden. Ob sich allerdings neben dem finanziellen auch der sportliche Erfolg für den SCR einstellen wird, erscheint jedoch fraglich. Zu ausgeglichen ist das Team des EHC besetzt, das als einzige Oberligamannschaft vier ausgeglichene Sturmreihen aufbieten kann. Und auch die Abwehr hat mit dem Neuzugang Burman aus Bad Nauheim noch mehr an Stabilität gewonnen.
Zusätzliche Brisanz erhält dieses Duell durch die Tatsache, dass mit Schorsch Kink als Trainer und Christian Winkler als Manager seit Beginn dieser Saison zwei waschechte Garmischer in München arbeiten. Trotz aller Rivalität im Management und unter den Fans – wer erinnert sich nicht an die Zweitliga-Schlachten beider Teams zu Beginn der Neunziger Jahre - bleibt zu hoffen, dass die Begegnung im fairen Rahmen ablaufen wird. Es ist schließlich auch nur ein Spiel! (an)