SC Riessersee: Spannung pur im Derby
Riessersee: Rettung in letzter SekundeZwei Wochen lang mussten die Eishockeyfans warten, dann kam
es am Freitag zum großen Duell zwischen dem SC Riessersee und dem Erzrivalen
aus Bad Tölz – Erster gegen Dritter. Mehr als 4.500 Zuschauer sahen dabei das
spannendste Derby der Saison.
Dass es am Ende 5:4 (3:1,1:2,1:1) für den SC Riessersee, der
in speziell angefertigten Nostalgie-Trikots auflief, ausging, lag an zwei
kleinen Unterschieden, die das Spiel entschieden: die Chancenverwertung und
Top-Goalie Mark McArthur, der die Tölzer Angreifer zur Verzweiflung trieb. Es
stand bereits 4:1 – Hecker, Höck, Kastner, Galbraith sowie Borzecki hatten
getroffen –, da schlugen die nie aufsteckenden Löwen zweimal zu. Reader in
doppelter Überzahl und Mulock, der ungehindert durch die SCR-Defensive
spazierne konnte, erzielten die Anschlusstreffer und ließen wieder Spannung
aufkommen.
Jener T.J. Mulock wird übrigens nächste Saison zusammen mit
seinem Bruder Tyson aus Essen – Scorerkönig der 2. Liga und in Garmisch gut
bekannt – mit deutschem Pass in der DEL spielen. Wie zu hören war, haben die
Eisbären Berlin das Rennen gemacht.
Das Hin-und-Her im Schlussabschnitt des Derbys wurde erst
durch Josef Franks Treffer zum 5:3 von Erfolg gekrönt – sehr zur Freude der
vielen SCR-Fans. Auch Readers Anschlusstreffer eine knappe Minute vor Spielende
konnte den 13.Sieg in Serie nicht mehr aufhalten. „Ich bin glücklich, dass wir
gewonnen haben. Alles in allem war es ein sehr spannendes Match, eine Werbung
für den Eishockeysport“, zeigte sich Andi Brockmann sichtlich erleichtert.
Anschließend wurde natürlich mächtig gefeiert, was die
Erwartungen für das Sonntagsspiel in Peiting deutlich sinken ließ. Ohne
Petr Sikora und ab der zehnten Minute
ohne Butzi Mayr beschränkte sich der SC Riessersee auf das Nötigste. Da auch
Peiting aufgrund beschränkter spielerischer Mittel nicht viel zustande brachte,
plätscherte die Partie vor sich hin. Erst als im Mitteldrittel Morris und Huddy
die SCR-Führung durch Self plötzlich in ein 2:1 für die Hausherren drehten,
wachte das Spiel auf. Noch vor der Drittelpause glich Kastner aus, direkt nach
der Pause schoss Schennach die erneute Führung heraus. Heilmans Ausgleich und
eine Spieldauerstrafe wegen hohen Stocks gegen Kastner schienen die Partie
wieder in die Hände der Peitinger zu lenken. Die große Chance zum Siegtreffer
hatte jedoch Jade Galbraith. Zwei Minuten vor Spielende scheiterte er mit
seinem Penalty an Varian Kirst. In der Verlängerung sicherte dann Kink den
Zusatzpunkt und den 14.Sieg in Serie für den souveränen tabellenführer aus
Garmisch.
„Ich bin etwas enttäuscht, ich wollte nämlich mehr als einen
Punkt gewinnen. Wir hatten die Möglichkeiten, doch es ist uns nicht gelungen,
unsere Chancen zu verwerten“, trauerte Coach Chyzowski den zwei verlorenen
Punkten hinterher. Der SC Riessersee darf sich hingegen gleich zweimal freuen:
im Jahr 2007 ist man weiterhin ungeschlagen und man hat nun gegen sämtliche
Konkurrenten aus der Oberliga die direkten Vergleiche gewonnen – ein Rekord,
der aller Ehren wert ist. Zudem ist den Werdenfelsern der Platz an der Sonne
kaum noch zu nehmen – zwei Punkte fehlen
zum endgültigen Vorrundensieg.
(AL)