SC Riessersee: Saisonende besiegelt
Riessersee: Rettung in letzter SekundeNach drei schwachen Halbfinalpartien waren die Hoffnungen
auf eine Wende fast gleich null. Dennoch gaben die Werdenfelser im vierten
Spiel noch mal Gas. „Wir waren das bessere Team, aber das glücklichere hat
gewonnen“, resümierte ein enttäuschter Andreas Brockmann nach dem abrupten
Saisonende.
Mit 4:3 (1:0,0:0,2:3) setzte sich der EV Ravensburg im
Penaltyschießen durch und wurde für seine Mühen in der Halbfinale-Serie
belohnt. Nicht belohnt wurden die Bemühungen des SC Riessersee, der erstmals
zeigte, wieso er in der Hauptrunde die dominierende Mannschaft war: Einsatz und
Leidenschaft kombiniert mit spielerischer Klasse. Trotz aller Überlegenheit
lief auch diese Partie nicht nach Wunsch. Brent Fritz schoss die Oberschwaben
in Führung, der Ausgleich wollte auch trotz einer Unmenge an Torchancen im
Mittelabschnitt nicht fallen. Als Ron Newhook gar auf 2:0 erhöhte, schien der
Eishockeygott die Blauen endgültig verlassen zu haben. Benjamin Hecker machte
zwar eine Minute später den Anschlusstreffer, doch erneut Newhook konterte zum
3:1. Die Gäste, die ohnehin nichts mehr zu verlieren hatten, mobilisierten nun
die letzten Kräfte. Petr Sikora nutzte eine doppelte Überzahl zum erneuten
Anschluss. Sieben Minuten später bediente der Tscheche Marco Ludwig, der nur
noch einschieben musste. Die Verlängerung verlief – abgesehen je einer
Riesenchance – ohne große Highlights.
„Und im Penaltyschießen zu verlieren; ist
immer Pech“, machte Brockmann seinen Jungs keinen Vorwurf. Kujala, McCormick
auf der einen, Galbraith und Mayr auf der anderen Seite trafen, ehe es zur
Entscheidung kam. Rudi Gorgenländer traf, Petr Sikora scheiterte. „Wir können
erhobenen Hauptes aus der Saison gehen“, war Geschäftsführer Ralph Bader mit
der Abschlussvorstellung seines SCR zufrieden und schickte gleichzeitig
Glückwünsche an den EV Ravensburg: „Gratulation an Ravensburg: Der EVR war in
drei Spielen die bessere Mannschaft.“
Ganz ist die Saison für den SC Riessersee
allerdings noch nicht beendet. Sollte der Sieger des derzeit noch laufenden
Zweitligafinales zwischen Kassel und Wolfsburg in die DEL aufsteigen, so dürfen
sich die Garmischer trotz der Halbfinalniederlage über den Aufstieg freuen. Als
Hauptrundenmeister sind sie der erste Nachrücker. DEL-Geschäftsführer Gernot
Tripcke bezeichnet den Aufstieg des SCR als „sehr wahrscheinlich“ und ließ
bereits durchsickern, dass sowohl Kassel als auch Wolfsburg eine DEL-Lizenz
erhalten würden. Eine Entscheidung wird gegen Ende Mai erwartet. (AL)