SC Riessersee: Positive Zwischenbilanz
Riessersee: Rettung in letzter SekundeEs war wie ein Sprung ins eiskalte Wasser, den der SC Riessersee zu Beginn dieser Oberligasaison gewagt hat. Und gesprungen wurde natürlich ohne Rettungsring. Alles war neu gewesen in Garmisch: Die Mannschaft, die Gegner, der Trainer, die Liga und das Management. Keiner wusste, wie sich das Team schlagen würde. Nun ist das erste Viertel nahezu absolviert (nur das Spiel gegen Stuttgart am kommenden Freitag steht noch aus), und man sieht ein wenig klarer.
Der SCR belegt mit einem Punkt Rückstand auf Ravensburg einen guten dritten Tabellenplatz. Was fast noch wichtiger ist: Der Vorsprung auf Platz 7 (Peiting) beträgt immerhin fünf Zähler. Obwohl in Garmisch nicht offen ausgesprochen, möchte man doch am Ende unter die ersten Sechs und damit in die Meisterrunde kommen. Das Team hat sich bisher überraschend gut geschlagen, wobei sicher der 6:2-Sieg gegen den überragenden Tabellenführer aus München das absolute Highlight darstellte. Ausrutscher wie die 2:4-Pleite beim Schlusslicht Füssen blieben die Ausnahme. Dies ist umso erstaunlicher, als der Kader nach wie vor sehr klein ist. So tragen die Ausländer Guidarelli, Noel-Bernier, McCann und Runkel, assistiert von wenigen Routiniers, die Hauptlast des Spiels. Und da macht sich natürlich jede Verletzung besonders negativ bemerkbar.
Als neuralgischer Punkt entpuppte sich völlig unerwartet die Torwartposition. Christian Baader, vom Zweitligisten Duisburg nach Garmisch gekommen, konnte in den ersten Spielen selten überzeugen. Zum Glück für den SCR war Baader nur mit einem befristeten Vertrag ausgestattet worden, sodass man sich zu einem Wechsel auf diesem wichtigen Posten entschloss. Kurzerhand wurde der Collageboy Chris King aus Alaska verpflichtet, der dann auch bei seinen ersten Auftritten eine gute Figur machte.
Mit dem bisherigen sportlichen Erfolg entwickelte sich auch die finanzielle Lage durchaus positiv. Bis jetzt liegt die Besucherzahl rund 400 über dem kalkulierten Schnitt. Die Garmischer halten also dem neuen SC Riessersee weiterhin die Treue. Man fiebert bereits jetzt dem Derby gegen den alten Rivalen aus Rosenheim entgegen, das Anfang November den Zuschauerschnitt sicher weiter anheben wird. Zunächst müssen jedoch die Hausaufgaben in Form der Spiele gegen Stuttgart und Peiting gemacht werden. Punkte gegen diese beiden Rivalen um den sechsten Platz sind natürlich besonders wichtig. (an)