SC Riessersee: Halbfinale bisher komplett verpatzt

Es sollte das große Saisonfinale werden, doch für den SC
Riessersee ist es bisher nicht gut gelaufen. Außer Form präsentierten die
Garmischer ihren Fans zwei kämpferisch und spielerisch schwache Leistungen.
Bereits im ersten Spiel gab man den Heimvorteil beinahe
kampflos aus der Hand. 2:6 (2:2,0:1,0:3) ließ man sich von einem kompakten aber
keineswegs unschlagbaren EV Ravensburg niederringen. Ist die Niederlage noch
verschmerzbar, macht das Wie schon deutlich mehr Angst und erzürnte so manchen
Zuschauer. Nach einem guten ersten Drittel, das die Oberschwaben nur durch
haarsträubende Fehler des SCR ausgeglichen gestalten konnten, stellten die
Werdenfelser ihr Spiel ein und schenkten den Gästen die Tore. Wenig Kampf und
wenig Willen waren im Spiel. Schwächen zeigten vor allem die Leistungsträger:
weder Galbraith noch Sikora oder Lindmark fanden statt. Bezeichnend für die
schwache Offensive: beide Tore erzielten mit Lindmark und Paderhuber
Verteidiger. „Unsere Stärken funktionierten nicht und wir sind einfach nicht in
Fahrt gekommen“, war Trainer Brockmann enttäuscht von der Vorstellung seiner
Spieler und spielte auf das nicht funktionierende Überzahlspiel an – im
bisherigen Saisonverlauf noch die Stärke des SC Riessersee.
Große Veränderungen gab es auch beim ersten Auswärtsspiel
nicht. Dort waren zwar deutlich mehr Bemühungen bei den weiß-blau gekleideten
Garmischern zu sehen – für die Play-offs war aber auch das noch zu wenig.
Spielerisch stellte die Partie eine erneute Nullnummer dar. Dieses Mal gesellte
sich der EV Ravensburg hinzu: Schöne Kombination gelangen auch ihnen nicht.
Große Torchancen waren Mangelware. Für den SC Riessersee, der erneut außer Form
und nicht vorbereitet auf das Spiel schien, reichte es dennoch allemal. Das 2:2
– der nimmermüde, ständig auf- und ablaufende Brad Self sowie Jade Galbraith
hatten jeweils ausgeglichen - wurde bis zum Schlussabschnitt gehalten. Dann war
jedoch auf die Aussetzer der Defensive Verlass. Einzig Florian Storf hielt es
für nötig, sich des Gegners zu erwehren. Seine Kollegen sahen indes nur zu, wie
Markus Schütz die Scheibe unbedrängt einschieben konnte. 30 Sekunden später
sagte Mike Dolezal danke, nachdem Lindmark die Scheibe vertändelte und sich
Frank düpieren ließ. Damit war das Spiel entschieden. 4:2 (1:0,1:2,2:0)
gewannen die Oberschwaben auch das zweite Aufeinandertreffen verdientermaßen.
Was den EV Ravensburg ausmachte, fehlte dem SCR: ein starkes
Zweikampfverhalten, der letzte Willen, der Zug zum Tor und die Konzentration.
Auch an der Disziplin scheiterten die Wedenfelser. Schiedsrichter Neubert bot
zwar eine ganz schwache Vorstellung, aber am Ende fehlte den Weiß-Blauen
einfach die Cleverness, sich darauf einzustellen.
Wie wird Andreas Brockmann nun reagieren? Viel Zeit bleibt
ihm nicht, seine Jungs wieder in Form zu bringen. Bereits am morgigen Montag,
17 Uhr, steht das dritte Duell an. Damit es nicht zum letzten Heimspiel der
Saison wird, müssen alle an einem Strang ziehen. Die Fans müssen ihr Team
unterstützen; die Spieler als ein solches auftreten und endlich den nötigen
Willen zeigen, den man in den Play-Offs unbedingt braucht. Der EV Ravensburg
zeigte sich in den bisherigen Spielen zwar kompakt aber keineswegs unschlagbar
– nur durch harte Arbeit auf dem Eis kann der SC Riessersee, der 52 Spieltage
lang durch sein Eishockey die Zuschauer verzaubert hat, zum Erfolg kommen. (AL)
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