SC Riessersee: Gutes Spiel, schlechtes Ende

Wenn der SC Riessersee auf den EV Landsberg trifft, dürfen
sich die Zuschauer meist auf packende Duelle freuen. Daran änderte sich auch
beim vorerst letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams nichts. Von Beginn an
wurde ein hohes Tempo vorgelegt. Den besseren Start erwischten die Hausherren,
die schon nach zwei Minuten durch einen verdeckten Schuss von Benedikt
Schennach in Führung gingen. Doch Jordan Webb glich nach zehn Minuten wieder
aus, als die wacklige Defensive die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone brachte.
Anschließend stand Schiedsrichter Roland Seckler im Mittelpunkt. Der
Unparteiische sorgte für klare Verhältnisse und schickte reihenweise Spieler
auf die Strafbank. Eine doppelte Überzahl konnten die Gäste nicht nutzen. Der
SC Riessersee machte es zwar besser, wurde jedoch nicht belohnt. Tyson Mulock
staubte ab, Seckler hatte aber bereits vorher abgepfiffen. Anschließend drosch
Derek Mayer die Scheibe ans hintere Torgestänge, doch Seckler ließ weiterlaufen.
Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, legte Valerijs Kulibaba zurück auf
Werner Kößl und der traf mit einem platzierten Schlagschuss zum 2:1 für die
Gäste.
Das zweite Drittel begann furios. Nur 41 Sekunden dauerte
es, ehe Tyson Mulock den verdienten Ausgleich besorgte. Der schwache Dennis
Endras, der jegliche DEL-Qualität vermissen ließ, sah dabei nicht gut aus. Auch
bei der 3:2-Führung, die erneut Torjäger Mulock erzielte, zeigte der
Förderlizenzgoalie aus Augsburg Schwächen. Die Freude der Hausherren hielt
jedoch nur vier Minuten. Dann zeigte die Garmischer Abwehr grobe Defizite und
ließ Ryan Dudgeon völlig freistehend ausgleichen. Mit einem leistungsgerechten
3:3 endete der zweite Abschnitt.
Auch im Schlussdrittel startete der SC Riessersee gut.
Eineinhalb Minuten dauerte es, ehe John Spoltore seine Klasse zeigte und für
Simon Maier auflegte. Das 19-jährige Nachwuchstalent, das sich sichtlich wohl
in der Paradereihe fühlt, musste nur noch den Schläger hinhalten. Doch auch die
dritte Führung in dieser Partie war nur von kurzer Dauer. Jordan Webb glich
nach 43 Minuten wieder aus. Das Hin-und-Her nahm weiter seinen Lauf. Benedikt
Schennach fing einen Befreiungsschlag der Landsberger ab und tunnelte Endras
zum 5:4. Diesmal blieben die Hausherren am Drücker, doch Marco Ludwig und Tyson
Mulock verfehlten das Ziel nur knapp. Taktische Defizite bewies die unsichere
Verteidigungsreihe um Florian Leitner und Michael Höck in der 55.Minute. Der
EVL konterte, McArthur konnte nur abprallen lassen und Christoph Hicks staubte
ab – die vierte Führung war verspielt. 20 Sekunden später kam es jedoch noch
schlimmer. Ein katastrophaler Stellungsfehler in der Defensive, die keinen
guten Tag erwischte, ließ Christian Wichert davonziehen. Als der
alleingelassene Derek Mayer beteiligungslos auf dem Eis stand, kam der Querpass
auf McPherson, der keine Mühe mehr hatte, die Scheibe an McArthur vorbei im Tor
unterzubringen. Die große Chance auf den Ausgleich, als Routinier Jayson Meyer
noch einmal auf die Strafbank musste, konnte nicht genutzt werden.
Am Ende gewann nicht das bessere, sondern das cleverere
Team. Für die Hausherren wäre deutlich mehr drin gewesen, hätten sie es vor
allem in der Schlussphase nicht an Intelligenz fehlen lassen. Unter den 1.555
Zuschauern machten sich gemischte Gefühle breit – die einen freuten sich über
ein gutes Spiel, die anderen verließen mit hängen Köpfen das Stadion. Und
wieder einmal zeigte der SC Riessersee, dass man gegen die großen Namen der
Liga zwar gut spielen aber eben nicht gewinnen kann. (AL)
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