SC Riessersee: Drei Matchbälle nach zwei Siegen am Wochenende
Riessersee: Rettung in letzter SekundeAls Favorit in die Play-offs gegangen, ist der SC Riessersee
auf dem besten Weg, seiner Rolle gerecht zu werden. Spiel drei entschieden die
Garmischer Freitag Abend souverän für sich. Die 7:0-Packung (3:0,1:0,3:0) ließ
die Peitinger gar noch gut davonkommen. 60 Minuten lang waren die Hausherren
den wehrlos ausgelieferten Elchen klar überlegen. Mit Mayr, Self, Schennach,
Paderhuber, Buchwieser, Höck und Galbraith trugen sich alle drei Reihen in die
Torschützenliste ein. Lediglich der im Schlussabschnitt sporadisch zum Einsatz
gekommende vierten Reihe war kein Treffer gewährt. „Das war eine deutliche
Niederlage“, musste Ron Chyzowski erschrocken feststellen, dass sein Team –
allen voran die ganz schwachen ausländischen Akteure – nichts zu Stande
brachte. Zufriedener zeigte sich sein Gegenüber Andreas Brockmann: „Ich bin
froh, dass wir gewonnen haben. Jetzt gehen die Playoffs endlich richtig los!“.
Und auch den 3000 Zuschauern – außer den rund 300 Peitinger Fans – gefiel die
unterhaltsame und ansehnliche Vorstellung des SC Riessersee. Mehrmals ließen
Galbraith und Co. Ihr Können aufblitzen und die Gegner schlecht aussehen.
„Am Sonntag
wird es aber ein härteres Spiel werden“, prophezeite Brockmann und sollte damit
recht behalten. Erst im Penaltyschießen machten die Garmischer den 4:3-Erfolg
(1:2,1:0,1:1) klar. Der Weg dorthin gestaltete sich jedoch schwieriger als
gedacht. Ganz anders als noch am Freitag zeigte sich der ECP enorm lauf- und
kampfstark, während beim SCR stellenweise der Schlendrian Einzug erhielt. Huddy
und Morris schossen nach groben Verteidigungsfehlern die Gastgeber mit 2:1 in
Front – Ludwig konnte zwischendurch ausgleichen. Anschließend hatte das
Garmischer Eigengewächs George Kink, der auch schon für Peiting spielte, seinen
großen Auftritt. Mit zwei Treffern, bei denen Goalie Varian Kirst, wie schon so
oft, nicht besonders gut aussah, brachte er den SC Riessersee zurück auf die
Erfolgsspur. Der Ausgleich der Elche vier Minuten vor Spielende war ein
Geschenk des Schiedsrichters. Nach einem normalen Zweikampf entschied der
Unparteiische, der sehr viele Szenen laufen ließ, auf Penalty. Goalgetter Ryan
Huddy verwertete anschließend sicher. Eher unspektakulär endete die
Verlängerung. Im Penaltyschießen zeigten die Werdenfelser dann, was sie so
stark macht. Galbraith, Mayr und Sikora verwandelten mit stoischer Ruhe ihre
Versuche, während sich Top-Goalie Mark McArthur nur einmal überwinden ließ.
„Wäre der Sport fair, hätten wir heute gewonnen“, zeigte sich Chyzowski
enttäuscht und geschockt von der Niederlage. Ganz Unrecht hatte er dabei nicht,
kämpften seine Peitinger doch um jeden Zentimeter Eis und spielten am absoluten
Limit. Beim SC Riessersee hingegen ist jedoch noch deutlich Potenzial nach oben
spürbar. Das werden die Zugspitz-Zauberer auch ausreizen müssen, sollten sie
sich für das Halbfinale qualifizieren. Die Möglichkeit hierzu bietet sich
bereits morgen Abend (20 Uhr) im heimischen Olympia-Eissportzentrum. (AL)