SC Riessersee chancenlos gegen Ravensburg
Riessersee: Rettung in letzter SekundeIm Zeugnis hätte es geheißen: „Sie waren stets bemüht“. Mehr
war vom SC Riessersee in der Partie gegen den EV Ravensburg nicht zu sehen.
Während die Gäste defensiv bombensicher standen und ihr Programm runterspielten,
ohne groß zu glänzen, häuften sich bei den Werdenfelsern individuelle Fehler,
die am Ende zu einem mehr als deutlichen Klassenunterschied führten. Die
Schwaben gingen konzentriert zu Werke und schossen bereits nach sieben Minuten
durch Mike Dolezal den verdienten ersten Treffer heraus. Die Unterzahlformation
des SCR war dabei nicht im Bilde. Zu allem Übel musste im Anschluss auch noch
John Spoltore verletzt passen. Ein Check bescherte ihm eine Rippenverletzung;
ein Einsatz am Dienstag ist jedoch wahrscheinlich. Die Führung, sie hätte auch
höher ausfallen können, doch die Gäste scheiterten entweder an Mark McArthur
oder unnötigen Strafen bei eigener Überzahl. Der knappe Vorsprung hielt eine
Weile an. Der Sportclub konnte kaum für Gefahr vor des Gegners Tor sorgen. Nach
34 Minuten bedarf es schon einer Vorlage des erneut schwachen Marc Dillmann,
der einen harmlosen Schuss von Josef Frank direkt zu Michael Höck abprallen
ließ. Der junge Verteidiger, bester sowie gefährlichster Spieler an diesem
Abend, hatte keine Mühe mehr, den überraschenden Ausgleich zu erzielen. Doch
Ravensburg wäre keine Spitzenmannschaft, wenn sie nicht einen Gang höher
schalten könnten. Gesagt, getan und schon stand es 2:1. Verwirrung in der
Unterzahlformation der Blauen ließ Dion DelMonte völlig frei im Slot stehen und
einen Abpraller von McArthur verwerten. Dass die Garmischer noch mal ins Spiel
zurückkommen, schien angesichts des Spielverlaufs unwahrscheinlich. Doch auch
Fortuna stand den Schwaben bei. Das letzte Drittel hatte kaum begonnen, da
versprang bei einem Schuss von Reiko Berblinger die Scheibe vor Mark McArthur
und kullerte über die Linie. Die Mannen von Andreas Brockmann versuchten zwar
noch mal ranzukommen, doch entweder scheiterte man an einer schlechten
Chancenverwertung oder an individuellen Fehlern im Spiel. Mehr als gute Chancen
von Michael Höck und Tyson Mulock sprang dabei nicht raus. Der Schlusspunkt war
symptomatisch für das ganze Spiel. Im Spielaufbau verloren die Hausherren die
Scheibe, die Verteidigung war erneut nicht zur Stelle und Markus Schütz musste
nur noch zum 4:1-Endstand einschieben.
Es war eine Lehrstunde für den SC Riessersee und zugleich
ein leider deutlicher Beweis, wie unterlegen man den Spitzenmannschaften ist.
Ob es nur am Gegner lag, der den Garmischern überhaupt nicht liegt, oder die
Mannschaft stärkeren Teams wirklich nicht das Wasser reichen kann, gilt es am
Dienstag herauszufinden. Dort gastieren ab 20 Uhr die Hannover Indians,
ebenfalls einer der Aufstiegsaspiranten, im Olympia-Eisstadion.