SC: Mittelrhein: Heimrecht noch nicht perfekt

Auch im letzten Heimspiel der
Meisterrunde verließ der SC Mittelrhein-Neuwied am Ende als Sieger das Eis.
Gegen den EV Ravensburg gelang in einer dramatischen Schlussphase ein 4:3 n.P.
(0:1/2:1/1:1/1:0).
Bereits zu Beginn der Partie
entwickelte sich vor einer tollen und lautstarken Kulisse im Neuwieder Ice House
eine von beiden Teams gut geführte Partie, mit vielen Chancen auf beiden
Seiten. Diese Ausgeglichenheit hielt fast das komplette Drittel, ehe Ravensburg
in der 18. Minute mit 0:1 in Führung ging.
Im Mitteldrittel drängten die Bären
auf den Ausgleich, doch die Mannschaft von Fred Carroll scheiterte ein ums
andere Mal an einem gut aufgelegten Waldemar Quapp im Tor des EVR. Selbst Tyson
Mulock, der sich solche Großchancen sonst nicht nehmen lässt, scheiterte
mehrmals. In der 26. Minute dann das erlösende Tor durch Abwehr-Routinier
Ladislav Strompf. Doch nur vier Minuten später war erneut ein Ex-Neuwieder
(Peter Kraus) zur Stelle und brachte seine Farben erneut in Führung. In der 34.
Minute bescherte ein Wechselfehler
den Bären eine Unterzahl, welche Wirbelwind Janne Kujala mit dem erneuten
Ausgleich zu Nutzen wusste.
Das Schlussdrittel war wiederum
relativ ausgeglichen und jeder wusste, dass die Mannschaft, die das nächste Tor
erzielt, das Spiel wohl gewinnen würde. Und ausgerechnet Mike Muller, der zu
Neuwieder Zeiten durch seine Schlagschüsse so gefährlich war, überwand Marc
Gronau mit eben einem solchen Schuss. Nun setzte Fred Carroll alles auf eine
Karte. Durch Undiszipliniertheiten brachten sich die Gäste selbst in eine
doppelte Unterzahl. Da Marc Gronau seinen Kasten verließ, stürmten nun sechs Bären
gegen drei Ravensburger – und das mit Erflog. Ganze 14 Sekunden vor Schluss
war es zum zweiten Mal Kujala, der den viel umjubelten Ausgleichtreffer
markieren konnte.
Nachdem die Verlängerung keine
Entscheidung brachte, gab es aus Sicht der Bären zum ersten Mal in dieser
Saison ein Penaltyschießen. Nach dem ersten Durchgang stand es 2:2, für
Neuwied trafen Davis und Stärk und
für Ravensburg Kraus und Heilman. Im zweiten Durchgang verschoss zunächst Sami
Leinonen und Mike Muller hätte alles klar machen können – doch auch er
vergab. Als dann Tyson Mulock einnetzte und Peter Kraus ebenfalls scheiterte,
wackelte die Eishalle. Somit sicherten sich die Bären den wichtigen
Zusatzpunkt, müssen aber dennoch am Dienstag auf Hilfe aus Berlin hoffen.
Stimmen zum Spiel:
Fred
Carroll: „Ich bin
eigentlich zufrieden mit dem Sieg, aber ich hätte lieber drei Punkte geholt. So
müssen wir am Dienstag vor dem Videotext zittern. Und dann freue ich mich und
meine Jungs auf die Play - offs.
Gästetrainer
Brunner wollte sich nicht zu dem Spiel offiziell äußern. Ihm war es zu lange,
auf den Coach der Bären zu warten und verließ mit den fadenscheinigen Worten:
„Wir wollen nach Hause fahren!“ den VIP-Raum. Fadenscheinig deshalb, da rund
eine halbe Stunde nach der Pressekonferenz der Bus immer noch auf dem Parkplatz
stand. Ein mehr als unprofessionelles Verhalten!!
Torfolge:
0:1 (18.) Muller (Heilman, Wetzel
4-4); 1:1 (26.) Strompf (Mulock, Stärk);
1:2 (31.) Kraus (Kunce, Huber); 2:2
(36.) Kujala (Leinonen, Stolikowski 4-5);
2:3 (55.) Muller (Heilman, Wetzel);
3:3 (60.) Kujala (Leinonen, Hergt 6-3);
4:3 (65.) Mulock (Penalty)