Rote Teufel unterliegen den Indians
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzTolle Kulisse, tolles Spiel, es fehlten am Ende nur die Punkte bei der 3:4 (2:2, 1:0, 0:2)-Heimniederlage des EC Bad Nauheim in der Oberliga gegen die Hannover Indians am Vorweihnachtsabend.
Weit über 2000 Fans waren dem Full-House-Aufruf gefolgt und sorgten womit für ein würdiges Bild im Colonel-Knight-Stadion. Dennis Cardona bestritt sein letztes Spiel, sein Ersatz Heiko Vogler war bereits dabei und debütierte also gleich gegen den Spitzenreiter. Die Partie begann unglücklich für die Hessen: Als Gogulla zwei Minuten in der Kühlbox weilte, traf Priebsch mit einem abgefälschten Schlagschuss zur 1:0-Führung für die Gäste. Die Indians standen dicht gestaffelt und wollten diesmal nichts anbrennen lassen, nachdem man zuvor drei Mal in vier Partien gegen die Hessen unterlag. Aber die Roten Teufel kämpften. Als sie ihrerseits im Powerplay agierten, zog Jan Barta einfach mal ab, und das Hartgummi landete zum 1:1 im Netz. Jetzt waren die Gastgeber vollends im Spiel und machten gehörig Druck. Zwei Mal Gare sowie Schwab scheiterten aus bester Position in der achten Minute, was bereits die Führung hätte bedeuten können. Anschließend mussten die Hausherren sogar eine Zwei-Mann-Unterzahl überstehen, und als man gerade wieder komplett war, hatte Hare nach Vorlage von Franz die große Möglichkeit zum 2:1, doch er verzog aus aussichtsreicher Position. In der 14. Minute war es dann aber soweit: gerade hatte man ein Überzahlspiel erfolglos absolviert, da wirbelten die Teufel vor dem Tor von Benjamin Voigt mit Baldys und Gare, der das 2:1 ins leere Gehäuse einschieben konnte. Noch vor der ersten Pause gleichen die auf Fehler wartenden Indians aus, als Vogler einen Ausflug nach vorne wagte und dabei die Scheibe verlor. Den anschließenden Konter schloss Carciola erfolgreich ab.
Mit Beginn des Mitteldrittels herrschte dann wieder Freude im weiten Rund, nachdem Haiduk das 3:2 für sein Team markieren konnte. Und die Kurstädter blieben dran: sie erspielten sich einige gute Möglichkeiten, lediglich die Chancenverwertung war zu bemängeln. Hannover ließ sich aber auch nicht aus der Reserve locken, sie gingen weiter die ausgegebene Marschrichtung und warteten nach wie vor auf die Fehler der Wetterauer, die aufgrund des kleinen Kaders und der nachlassenden Konzentration in einem solch intensiven Match automatisch kommen. Fast wäre diese Rechnung aber nicht aufgegangen, wenn Gare in der 40. Minute statt des Pfostens das Tor getroffen hätte, denn einen Zwei-Tore-Vorsprung zur zweiten Pause hätte man aus Hannoveraner Sicht erstmal verkraften müssen.
So war es aber eine Frage der Zeit, ehe die Indians das dritte Tor markieren würden. Bad Nauheim spielte zwar weiter auf Augenhöhe, doch Hannover legte allmählich einen Gang zu. Als die Scheibe im Aufbauspiel wieder verloren wurde, konterten die Gäste wieselflink, was Philips zum Ausgleich nutzte. Die Vorentscheidung fiel dann in der 48. Minute ausgerechnet während eines Powerplays der Gastgeber: Lavallee und Gogulla behinderten sich gegenseitig im Angriffsdrittel, was Del Monte zu verwerten vermochte. Allerdings muss sein Treffer Alexander Baum gut geschrieben werden, der das Hartgummi unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Tor schob. Jetzt zahlte sich der größere Kader der Niedersachsen aus, die ihren Kräftevorteil in den letzten Minuten ausspielten. Bad Nauheim konnte nicht mehr zusetzen, und auch die Herausnahme des Goalies kurz vor Spielende sollte nichts mehr bringen. Somit nehmen die Indians erstmalig in dieser Saison alle drei Punkte gegen die Hessen mit nach Hause.
Das nächste Heimspiel tragen die Roten Teufel am kommenden Dienstag, 30. Dezember, um 19.30 Uhr gegen die Saale Bulls Halle aus.
Tore: 0:1 (4:15) Priebsch (Bagu, Doyle/5-4), 1:1 (6:15) Barta (Schwab, Eade/5-4), 2:1 (13:11) Gare (Schwab, Eade), 2:2 (15:06) Carciola (Rohatsch, Stolikowski), 3:2 (21:43) Haiduk (Gare, Eade), 3:3 (44:26) Philips (Doyle, Chamberlain), 3:4 (47:33) Del Monte (Stolikowski, Hisey/4-5). Strafen: Bad Nauheim 14, Hannover 20. Zuschauer: 2213.