Rote Teufel steigen in die Oberliga auf
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzSouverän holen sich die Roten Teufel Bad Nauheim mit einem 18:0 (5:0, 5:0, 8:0)-Sieg und einer Doppelwertung beim ERC Ludwigshafen den Titel in der Regionalliga Hessen, der gleichzeitig den Aufstieg in den Oberliga bedeutet. Bester Torschütze bei den Kurstädtern war Paul Knihs, der fünf Treffer für sein Team erzielte.
Gut 150 RT-Fans begleiteten die Mannschaft an den Rhein, um an diesem Abend den Titelgewinn vor Ort zu feiern. Nach dem deutlichen Sieg im ersten Spiel konnte man gegen den Tabellenvorletzten fast schon fest davon ausgehen, dass auch bei der Doppelwertung der Sieger nur Bad Nauheim heißen konnte. Außerdem entspannte sich die Personalsituation beim Team von Thomas Barczikowski, nachdem mit Schier, Väth, Flemming, Guhl und Fischer wichtige Akteure ins Team zurückkehrten. Somit dominierten die Roten Teufel auch von Beginn an die Partie, während die Hausherren so gut wie überhaupt nicht aus dem eigenen Drittel herauskamen. Zu groß war der Druck der Gäste, die nach einem Hattrick von Knihs schnell mit 3:0 in Front gingen. Man erspielte sich im Anschluss zahlreiche Möglichkeiten und wollte Tore für die Galerie erzielen, da von den Gastgebern so gut wie keine Gegenwehr kam. Der Aufsteiger lauerte stattdessen auf Fehler der Kurstädter, die den Spielern des ERCL diesen Gefallen jedoch nicht taten. Stattdessen wurde weiter munter nach vorne gespielt, und noch vor der ersten Pause erhöhten Schier und Väth auf 5:0.
Die Partie war damit natürlich schon längst gelaufen, so dass es lediglich ein Warten bis zum Schlusspfiff wurde, um endlich ganz sicher den Titel feiern zu können. Zuvor standen aber noch 40 lange Spielminuten auf dem Programm, und im offenen Stadion in Ludwigshafen wurde es den Teufel-Fans trotz des offensiven Spiels ihres Teams immer kälter. Auch Torhüter Ingo Schwarz fror auf der Ersatzbank dermaßen, dass er sich umzog und entgegen der sonstigen Maßnahme eines Wechsels zur Hälfte des Matches d'Antuono durchspielen ließ. Diesem wurde jedoch auch nicht viel wärmer, denn auf sein Tor kam ab und zu mal ein Fernschuss, mit denen er aber natürlich überhaupt keine Probleme hatte. Die Stürmer hatten hingegen ihren Spaß, denn sie ließen die Scheibe laufen und markierten weitere Tore: noch fünfmal schlug es hinter Ludwigshafens Schlussmann Bruttel ein, so dass es bereits nach zwei Dritteln zweistellig 10:0 für den Favoriten stand.
Die gerade mal zehn Feldspieler der Hausherren hatten bis dahin einiges an Kräften lassen müssen, so dass die Beine natürlich im letzten Drittel allmählich schwer wurden. Die Gäste nutzten dies zu weiteren Vorstößen und sehenswerten Treffern, wie das 11:0 durch Schier nach nur 40 Sekunden im Schlussabschnitt, als Becker eigentlich selber hätte schießen können, aber uneigennützig auf den besser postierten Schier auflegte, der nur noch die Kelle zum Treffer hinhalten brauchte. Auch die weitere Tore bis zum Endstand von 18:0 waren allesamt sehenswert, da man in diesem fairen und körperlosen Spiel ohne Strafzeiten die bessere Technik und Fitness voll ausspielen konnte. Die letzten Sekunden bis zum Titel zählten die Fans herunter, und als die Uhr 60:00 zeigte, war es dann endlich soweit. Die mitgebrachten Sektflaschen konnten korkenknallend geöffnet werden, und der Jubel kannte keine Grenzen. Die Fans zündeten Wunderkerzen an und skandierten "Hessenmeister", nachdem sie das Eis gestürmt hatten, um mit ihren Lieblingen gemeinsam zu feiern. Die Akteure spritzten wie Formel 1-Piloten mit dem Gebräu umher, und auch der Meistercoach wurde nicht verschont. Durchnässt aber glücklich ging es sodann unter die Dusche, und bei einem gemeinsamen Getränk ließ man den Abend, der die bisher so erfolgreiche Saison mit etwas Greifbaren abschloss, ausklingen. Zwei weitere Ziele haben die Kurstädter aber noch, was Stürmer Martin Williams auf den Punkt brachte: "Wir wollen trotz des vorzeitigen Titelgewinns kein Spiel verlieren, und den Pokal wollen wir somit auch noch", kündigt der frühere DEL-Spieler an. Bereits am kommenden Wochenende geht es für ihn und seine Mitspieler weiter, wenn man gleich zwei Heimspiele (Wiesbaden und Bitburg) bestreitet.
Tore: 0:1 (3:47) Knihs (Flemming, Beran), 0:2 (6:12) Knihs (Flemming, Beran)
0:3 (8:42) Knihs (Beran), 0:4 (14:40) Schier (Williams, Becker), 0:5 (19:23) Väth (Mader)
0:6 (22:23) Beran (Williams, Flemming), 0:7 (22:49) Flemming (Knihs, Beran), 0:8 (36:46) Fischer (Mader), 0:9 (37:35) Mader (Naulin, Schmitt), 0:10 (39:45) Michel (Beran, Flemming), 0:11 (40:50) Schier (Becker, Williams), 0:12 (42:09) Knihs (Beran, Flemming), 0:13 (46:48) Väth (Schmitt, Mader), 0:14 (47:58) Mader (Schmitt, Fischer), 0:15 (49:18) Flemming (Knihs, Michel)
0:16 (51:32) Schier (Goldbach, Williams), 0:17 (53:03) Knihs (Michel, Flemming), 0:18 (54:11) Schmitt (Fischer). Strafen: Ludwigshafen 0, Bad Nauheim 0. Zuschauer: 250.